Zahlreiche Läden und Gaststätten bieten ihren Service mit alternativen Konzepten auch im Lockdown
Von wegen ausgestorbene Altstadt: Zwar ist wegen der Pandemie kein „Business as usual“ möglich, dennoch laufen in der Innstadt die Geschäfte weiter – wenn auch mit angezogener Handbremse. Die Händler und Gastronomen setzen derzeit auf Lieferservice, Online-Bestellungen und Speisen und Getränke zum Mitnehmen. Die Wasserburger Stimme hat sich unter den Geschäftsleuten umgehört.
Weil die Bewirtung in der Backstube Deliano komplett weggebrochen ist, hat sich Inhaberin Christine Deliano einen Zusatzservice ausgedacht. „Gleich bei uns ums Eck rum in der Nagelschmidgasse gibt’s ab sofort Verkauf durchs Fenster“, sagt sie. Dort können samstags und am Sonntag von 7.30 Uhr bis 12 Uhr Backwaren, Essen und heiße Getränke gekauft werden. Die Bäckerei hat wie sonst auch geöffnet, selbstverständlich unter Einhaltung der Hygieneregeln und des Mindestabstands. „Leider gibt es das Image, dass die Stadt wegen des Lockdowns tot ist“, berichtet Deliano, „doch das ist nicht so.“
Denn unter bestimmten Rahmenbedingungen sei ein Geschäftsleben nach wie vor möglich. „Es herrschen sogar beste Bedingungen“, gewinnt sie der Schließung positive Seiten ab. Weil wenig los sei auf den Straßen, könne man entspannter unterwegs sein. „Und ein kleiner Plausch mit unserem Personal fördert ja schließlich auch die sozialen Kontakte“, so Deliano.
Den Betrieb aufrecht hält Sibylle Schuhmacher vom Innkaufhaus zum großen Teil durch das Online-Geschäft. „Dort können die Kunden ihre Waren aussuchen und bestellen“, sagt die Inhaberin, „und wir liefern in einem Umkreis bis zu 15 Kilometer aus.“ Beratung gibt es am Telefon oder im Chat, der auf der Webseite eingerichtet wurde. Die Feinkost- und Schreibwarenabteilung hat geöffnet und kann über den Nebeneingang betreten werden. „Dafür haben wir eigens unsere Strumpfwaren in den ersten Stock geräumt“, so Schuhmacher.
Trotz dieser Alternativen, die von den Kunden gut angenommen werden, sei das wirtschaftlich kein Vergleich und auch das entgangene Weihnachtsgeschäft könne so nicht kompensiert werden. „Es ist schon zermürbend, dass der Lockdown so scheibchenweise verlängert wird“, sagt die Kaufhaus-Chefin, die sich auch noch nicht sicher ist, ob Anfang Februar wieder geöffnet werden kann.
Seine Werkstatt hält Rainer Friesinger vom Wasserburger Radhaus geöffnet, auch Ersatzteile darf er verkaufen – ohne, dass ein Kunde seinen Laden betritt. Bestellungen können telefonisch getätigt und Fahrräder abgeholt werden. „In einem Radius von 25 Kilometern liefere ich auch aus“, so Friesinger.
Um etwaige Wartezeiten zu vermeiden, bietet auch Andreas Aß von den Wasserburger Markthallen einen telefonischen Bestellservice an. „Der Kunde kann dann seine Waren abholen – das geht auch manchmal nach Geschäftsschluss“, betont er. Obwohl er als Lebensmittelhändler öffnen darf, spürt er durchaus, dass weniger Kunden kommen.“ Aber das muss man wohl so hinnehmen“, meint Aß, „wir sind nicht unzufrieden.“ Er verlässt sich dabei auch auf sein hohes Stammkundenpotenzial, das ihm während der letzten Monate stets treu geblieben sei.
„Ich biete Kaffee, Kuchen und ein Mittagsgericht zum Mitnehmen an“, schmunzelt Irmi Hack vom Wasserburger Kramerladl, „und nicht to go – ich mag diese Bezeichnung nicht.“ Maximal vier Personen gleichzeitig dürfen sich in ihrem kleinen Geschäft aufhalten. Die Öffnungszeiten hat Hack verkürzt. Um acht Uhr wird geöffnet und um 15 Uhr zugesperrnt. „Dann werden auch unsere Post und Paketsendungen abgeholt“, so Hack, „danach ist es für uns nicht mehr rentabel, offen zu lassen.“
Dass in Wasserburg deutlich mehr geht, als von vielen Bürgern angenommen, zeigt untenstehende Liste von Läden und Gaststätten, deren Betrieb weiterläuft. Als zusätzliche Aktion hat der Wirtschafts-Förderungs-Verband Wasserburg eine Liste auf seiner Webseite eingerichtet. Unter www.wfv-wasserburg.de finden sich zahlreiche Einzelhändler und Gastronomen teils mit Lieferservice mit den jeweiligen Telefonnummern und Internetadressen, wo die Kunden telefonisch oder online ordern können.
Gemüse Roberto Mondelli
Deliano Backstube
Deliano Kaffeerösterei
Grüner Markt in der Hofstatt
Sehenswert Optik
Metzgerei Stechl
Marien-Apotheke
Lychees, der kleine Vietnamese, To Go
Lotus asiatische Spezialitäten, To Go
Hotel Fletzinger
Pamukkale Döner
Metzgerei Maurer
Siam Mark, Asia-Ladent
Taj Mahal, Lieferservice, To Go
Bosna-Stand
Hörgeräte Eibl
Die Schranne, To Go
Wasserburger Markthallen
Wasserburger Bohnenröster und Teewelt
Stechl Keller, Lieferservice , To Go,
Grünkunft, Bioladen
Optik Götz
Optik Häckl
Amplifon, Hörgeräte
Saint-Merle, Weine
Wasserburger Kramerladl
Innkaufhaus
Jakobs-Apotheke
Confiserie Dengel
Metin Döner
Mustis Mittelmeer-Spezialitäten
Miedl Bäckerei
Radwerkstatt Seidinger
Radhaus Werkstatt
Sanitätshaus Merzendorfer
Schreibwaren und Bürobedarf Pöhmerer
Optik Matt
La Famiglia, To Go
Taverna Italiana, To Go
Wasserburger Biomarkt
O2, Telekommunikation
Deggendorfer, Tabak, Gemischtwaren
El Paso, To Go
Kosmos, Naturkosmetik
Bäckerei Straßgütl
Perla di Calabria, Lieferserive, To Go
Steffis Feinkost Fassl
Lieferservice bieten außerdem an:
Blumenläden, Buchhandlungen, Spielwaren, Bekleidungsshops (innkaufhaus)
Geöffnet haben außerdem Ärzte, Rechtsanwälte, Versicherungsbüros, Banken
Alles gut, alle die auf haben bieten ja Lebensmittel und andere Grundversorgung und haben ihre Berechtigung, bis auf Rechtsanwälte, Versicherungsbüros, Banken.
Aber die sind ja besonders durch Lobbyarbeit geschützt.
Von den Politikern ist eh jeder dritte Rechtsanwalt und dass die Finanzbranche eine äußerst große Lobby in der Politik hat, ist nicht nur erst seit Wirecard bekannt.
Ich sage nur Bankenrettung, Commerzbank etc..
Ich meine das jetzt nicht nur im Bezug auf Wasserburg, sondern auf ganz Deutschland gesehen.
Und was willst uns jetzt damit sagen?
Ich habe gestern ein hochwertiges Teil im Innkaufhaus bestellt wurde erstens sofort telefonisch sehr freundlich darauf hingewiesen dass es etwas dauern kann, und kostet zweitens nicht einen Cent mehr als beim Steuerhinterzieher Amazon! Und wenn wir jetzt nicht kapieren wie wichtig unsere Läden in der nähe sind dann wohl nie mehr!
Hallo herr Lettl,
Zitat “ Steuerhinterzieher Amazon! “ – können Sie dafür einen rechtskräftigen Beweis anführen. ?
BG
Sascha
Ach herrjeh – der arme Jeff Bezos weint sich bestimmt gerade die Augen aus. Erst nur noch zweitreichster Mensch der Welt und jetzt auch noch das!
Geht es Ihnen mit der Bezeichnung „Steuervermeider Amazon“ besser?
Es wird `rechtlich vermutlich in Ordnung sein keine oder sehr wenig im vergleich anderer deutscher Firmen Steuern zu zahlen! Aber moralisch? Da ich frühzeitig eingesehen habe mich nicht zu vermehren (Kinder)muss ich mich von meinen Nachfahren nicht fragen lassen ob ich nur zu faul oder doch zu dumm war eine Stadt wie zB:. Wasserburg zu erhalten .Viel Spaß beim nächsten Friseurbesuch im Industriegebiet .Und jetzt fahre ich zur Arbeit wegen Steuerfreibeträge am Sonntag !
Norbert Lettl – stimmt! Obwohl ich gar nicht in Wasserburg wohne, unterstütze ich sehr gerne den Einzelhandel dort. Sie haben es schwer genug. Alles Gute für alle Wasserburger! Eine sympathische Stadt mit einer schönen Altstadt. Liebe Grüße, eine Wasserburg-Liebhabern.
Hallo Helen ,
es geht mir lediglich um eine sachlich richtige Darstellung und nicht um moralische Überheblichkeit.
Bin ansonsten auch der Meinung von Herrn Lettl.