Mal was Positives zum Thema Grenze: Neues Projekt für eine Zeit nach Eindämmung der Pandemie
Sie arbeiten zusammen für einen besseren, grenzüberschreitenden ÖPNV: Esther Jennings und Manuel Tschenet. Ein Ticket für zwei Länder! Ganz nach dem Motto: „Entdecke deine Nachbarn neu.“ Derzeit ist der Regionalbahnverkehr zwischen Tirol und Bayern eingestellt. Der Grenzverkehr ist generell streng limitiert und auch sonst stellt die COVID19-Pandemie im Euregio Inntal Grenzraum eine besondere Herausforderung dar. Aber über die letzten Jahrzehnte ist der Grenzraum nicht nur wirtschaftlich, sondern auch menschlich sehr zusammengewachsen: Das Miteinander der Bevölkerung, der Kommunen und anderer Institutionen über die „Staatsgrenzen“ hinweg – es war Alltag …
… und muss/kann nun aufgrund der jeweiligen nationalen Schutzmaßnamen eingeschränkt bis gar nicht stattfinden.
Das spornt alle nur umso mehr an, Projekte für die Zeit nach Eindämmung der Pandemie anzugehen, die die Grenzen wieder vergessen lassen. So sind sich jedenfalls Manuel Tschenet, Mobilitätsbeauftragter des Regionalmanagements KUUSK und Esther Jennings, Geschäftsführerin der Euregio Inntal, einig.
Neben der engen Zusammenarbeit bei bestehenden, grenzüberschreitenden Buslinien gibt es nun eine neue Idee für den Grenzraum, so Jennings und Tschenet.
Ganz nach dem Motto „Entdecke deine Nachbarn neu“, soll es wie in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ein neues Tagesticket für den ÖPNV im bayerischen-Tiroler Grenzraum geben.
In Deutschland besteht seit vielen Jahren mit dem „Bayern-Ticket“ ebenso ein vergleichbares und sehr gefragtes Angebot. Damit werden vor allem Ausflüge über die Grenze mit Bus und Bahn einfach, kostengünstig und klimafreundlich. Auch der stets zunehmende Pkw-Freizeitverkehr soll damit eingedämmt werden.
Im ersten Schritt wurde mit dem KUUSK-Mobilitätsbeauftragten Manuel Tschenet ein Konzept für ein gemeinsames EUREGIO-Inntal-Ticket erstellt. Nun gilt es die Verkehrsverbünde und ÖPNV-Anbieter in beiden Ländern dafür zu begeistern und gemeinsam an der Umsetzung zu arbeiten.
Das neue Angebot soll nach einer schwierigen Zeit ein Zeichen und Signal sein, wieder miteinander und umweltfreundlich in die Post-Corona-Zeit zu starten, so Euregio Inntal Präsident Walter J. Mayr.
Foto: Euregio Inntal / Thomas Lins
Ein erster Anfang aber keine wirklich nachhaltige Lösung.
Ein solches Ticket ist nur für Gelegenheitsfahrer ab einer bestimmten Streckenlänge sinnvoll.
Wir müssen vielmehr soweit kommen, dass man ab der Grenze kein weiteres Ticket mehr braucht. So dass man sich z.B. bei DB oder BRB ein Einzelticket von Brannenburg bis Wörgl kaufen kann.
Oder bei der ÖBB eines von Rattenberg bis Rosenheim.
Oder bei der italienischen Bahn von Sterzing nach Innsbruck.
Es kann auf Dauer nicht sein, dass man an der Grenze (unter Zeitnot) ein weiteres Ticket ziehen muss oder man mehrere Handy-Apps braucht.
Durchgehende Tickets wären möglich, wenn die Verkehrsunternehmen sich gegenseitig die jeweiligen Anteile an den Ticketerlösen erstatten würden.
In Zeiten, wo alles elektronisch erfasst ist, sollte das technisch möglich sein und würde noch nicht einmal ein einheitliches Tarifsystem voraussetzen.