Der Blick auf den Arbeitsmarkt - Im Landkreis haben aktuell 4.076 Betriebe für 37.597 Mitarbeiter Kurzarbeit angezeigt
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent (Vormonat Januar: 3,3 und Februar 2020: 2,6 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.714. Hier sind 3.344 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 123 weniger als im Vormonat. Bis zum Zähltag vergangenen Mittwoch, 24. Februar, hatten 4.076 Betriebe für 37.597 Mitarbeiter*innen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich aktuell um 1.370 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 43 mehr als im Januar. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.364 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.705 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
„Über viele Jahre hinweg war der Februar durch einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen gekennzeichnet. Erfreulicherweise wurde dieser Zyklus in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge unterbrochen“, sagt Michael Vontra, der operative Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Rosenheim.
„Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich sowohl auf der Bewerber- als auch auf der Stellenseite nach wie vor dynamisch. Die Arbeitslosenzahl ist im statistischen Betrachtungszeitraum vom 14. Januar bis 11. Februar gegenüber Januar nur leicht um 62 Personen auf 11.310 angestiegen und beträgt damit um 2.850 mehr als im Vorjahr.“
Die Arbeitslosenquote liegt unverändert im ganzen Agenturbezirk bei 3,7 Prozent und damit um 0,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Der stellvertretende Agenturleiter geht auf die Marktdynamik auf der Stellenseite ein und sagt:
„Die Unternehmen im Agenturbezirk haben dem Arbeitgeberservice im Februar 840 neue Stellen gemeldet. Das waren zwar 300 mehr als im Vormonat, aber 350 weniger als vor einem Jahr, was die in einigen Bereichen nach wie vor vorherrschende Unsicherheit unterstreicht.
Zahlreiche Stellenangebote gibt es beispielsweise in den Berufsgruppen Medizinische Gesundheitsberufe (u.a. Medizinische*r und Zahnmedizinische*r Fachangestellte*r) (420), Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe (u.a. Industriemechaniker*in; Kfz.mechatroniker*in – Pkw-Technik) (270) oder (Innen-)Ausbauberufe (u.a. Bodenverlegung; Maler- und Lakiererarbeiten; Aus- und Trockenbau) (140).“
Vontra hebt mit einem Blick auf die Dynamik auf der Bewerberseite hervor, dass der moderate Anstieg der Arbeitslosenzahl keinen Stillstand bedeutet: „Von Mitte Januar bis Mitte Februar haben sich mit 2.290 um 450 Personen mehr bei der Agentur für Arbeit Rosenheim abgemeldet als vor einem Monat. Auch die Zahl derer, die sich in Arbeit abgemeldet haben, liegt mit 930 erfreulicherweise um 170 über dem Vormonatswert“, erklärt der stellvertretende Agenturleiter und fährt mit Blick auf diejenigen Personen, die sich neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit Rosenheim oder den Jobcentern gemeldet haben, fort:
„Mit 2.360 Personen haben sich 1.030 weniger als im Vormonat und 220 weniger als vor einem Jahr gemeldet. Dabei spielt das arbeitsmarktpolitische Instrument Kurzarbeit nach wie vor eine wichtige Rolle. Bis zum Zähltag am 24. Februar haben im ganzen Agenturbezirk knapp 9.500 Betriebe für 87.320 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeige bedeutet jedoch nicht, dass die Unternehmen die finanzielle Unterstützung auch wirklich in Anspruch genommen haben“, erklärt er und weiter:
„Erfreulich ist dabei auch, dass einige Betriebe in den von saisonaler Arbeitslosigkeit geprägten Wirtschaftsbereichen wie den (Außen)Bauberufen und dem Hotel- und Gaststättengewerbe ihren langjährig angestammten Fachkräften, die sie über die Wintermonate freigestellt haben, bereits eine Wiedereinstellung in Aussicht gestellt haben.“
Er betont mit einem näheren Blick auf die Arbeitslosenzahl in den einzelnen Berufsgruppen,
dass diese die Marktlage und mögliche Auswirkungen des Lockdowns widerspiegeln und sagt: „Ein deutlicher Anstieg ist im Vorjahresvergleich unter anderem im Bereich Nichtmedizinische Gesundheitsberufe, Körperpflege- und Wellnessberufe, Medizintechnik (u.a. Friseurgewerbe, Berufe Kosmetik, Berufe in der Orthopädie- und Rehatechnik) zu verzeichnen. Die Arbeitslosenzahl hat sich hier um 84 Personen auf 230 erhöht.
Und auch im Bereich Hotellerie/Tourismus (Anstieg der Arbeitslosenzahl um 360 auf 930) und der daran angrenzenden Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (u.a. Bäcker; Metzger) – Anstieg der Arbeitslosenzahl um 220 auf 620 – sind deutlich mehr Menschen bei uns gemeldet als vor einem Jahr.“
Die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Michael Schankweiler, liegt die Ausbildung junger Menschen am Herzen. Mit Blick auf den Bewerbermarkt sagt er: „Der regionale Ausbildungsmarkt ist nach wie vor ein sogenannter Bewerbermarkt. Das heißt, es sind mehr zu besetzende Lehrstellen als Bewerber*innen bei uns gemeldet.
Die Unternehmen in unserem Agenturbezirk halten an ihrer Ausbildungsbereitschaft fest und sind darauf bedacht, sich die Fachkräfte von Morgen zu sichern. Bis zum Stichtag im Februar haben sie 2.940 Lehrstellen mit Starttermin im Herbst gemeldet, gut 100 mehr als bis zu dem Zeitpunkt vor einem Jahr“, berichtet er und fährt fort:
„Nachdenklich stimmt mich, dass es in nicht unerheblichem Maße an Bewerbern fehlt. Mit knapp 1.600 haben sich in diesem Berufsberatungsjahr bisher gut 500 Jugendliche weniger bei uns gemeldet als vor einem Jahr. Dabei ist die Chance, eine passende Ausbildungsstelle zu bekommen sehr gut und die Zusagen der Betriebe erfolgen stetig.“
An die Jugendlichen gewandt sagt er:
„Nutzen Sie diese Möglichkeiten und vereinbaren Sie am besten gleich unter der Rufnummer 08031 / 202-222 einen Termin mit unserer Berufsberatung.
Oder schicken Sie eine Mail an Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de, um einen Termin für eine Videoberatung zu vereinbaren. Das ist dann doch fast wie ein persönliches Gespräch. Die Kollegen*innen halten attraktive Angebote für Ausbildungsstellen vom Anlagen- bis zum Zweiradmechaniker bereit und geben wertvolle Tipps zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen.“
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
- Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat: 5,6; Februar 2020: 4,4 Prozent). Derzeit sind 2.021 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 45 auf 1.130. Für 891 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 48 mehr als im Januar, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.174 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.708 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 24. Februar haben 1.350 Betriebe für 13.403 Mitarbeiter*innen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
- Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Februar eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent auf (Vormonat: 3,4; Februar 2020: 2,5 Prozent). Das entspricht 493 beschäftigungslosen Bürgern*innen. Davon sind 1.862 Männer und Frauen, 17 mehr als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 631 Betroffene, 38 mehr als im Januar, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.048 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.622 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 24. Februar haben 1.967 Betriebe für 16.612 Mitarbeiter*innen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
- Im Landkreis Miesbach sind derzeit 082 Bürger*innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 3,8 Prozent (Vormonat: 3,6; Februar 2020: 2,7 Prozent) entspricht. Davon sind 1.640 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 66 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II – Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 442 Arbeitslose gemeldet, 18 mehr als im Januar. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.135 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 901 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Bis zum Zähltag am 24. Februar haben 2.104 Betriebe für 19.709 Mitarbeiter*innen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
Da wird sich nichts ändern, solange
– das Kultusministerium sich vorwiegend auf Abiturienten in ihrer Wahrnehmung und Kommunikation konzentriert. (leider fehlt dort die Erkenntnis, dass es tatsächlich Menschen ohne Studium gibt, die auch ihren wichtigen Beitrag in der Gesellschaft leisten)
– damit einhergehend das Image der für die Gesellschaft auch so wichtigen Handwerks- und Dienstleistungensberufe nicht verbessert wird.
– beim Übertritt von der Grundschule ein Großteil der Menschheit der Meinung ist, dass nur das Gymnasium zählt, obwohl dieser Weg für viele Kinder nicht der optimale ist.
– das Lohngefälle zwischen Industrie und Handwerk z. T. so massiv bleibt.
– Berufsberater in der Schule den Tipp geben, aufgrund des Verdienstes doch besser in die Industrie zu gehen (haben wir selbst erlebt!)
– aktuell viele Schüler aufgrund der Situation keinen Praktikumsplatz bekommen.
– und viele Gründe mehr…