Sachstandsbericht des Bürgermeisters zur Altstadtbahn - „Pro Bahn" nimmt Stellung
„Der Stilllegungsbescheid ist rechtskräftig, die Betriebspflicht für die Strecke damit erloschen.“ Bei der jüngsten Sitzung des Wasserburger Stadtrates gab Bürgermeister Michael Kölbl einen Sachstandsbericht zur Trasse der Altstadtbahn ab. Seit 2012 betreibe die Stadt das Stilllegungsverfahren, das mittlerweile mit einem letzten Beschluss durch das Bundesverwaltungsgericht vom November vergangenen Jahres abgeschlossen sei. Aber: „Die Strecke ist weiterhin eisenbahnrechtlich gewidmet. Damit könnte sie theoretisch ohne Planfeststellungsverfahren wieder in Betrieb genommen werden“, so der Bürgermeister. Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen des Vereins „Pro Bahn“, deren Wasserburger Verantwortliche auch der Sitzung beiwohnten.
„Der Öffentliche Personennahverkehr, der jetzt durch die Corona-Pandemie natürlich stark eingeschränkt ist, wird sich wieder erholen und noch weiter zunehmen“, so Bernd Meerstein, Sprecher der Ortsgruppe Wasserburg von „Pro Bahn“ nach der Stadtratssitzung gegenüber der Wasserburger Stimme. „Wir sind mit dem aktuellen Stand sehr zufrieden und froh, dass die Widmung bestand hat.“ Der Verein „Pro Bahn“ sei sich sicher, dass der Freistaat Bayern Interesse daran habe, die Altstadtbahn von Reitmehring nach Wasserburg wieder zu reaktivieren. Spätestens mit der geplanten Elektrifizierung der Strecke des Filzenexpresses von Ebersberg nach Reitmehring, die in naher Zukunft realisiert werde. „In zwei Jahren ist es auf der Strecke Rosenheim-Mühldorf soweit und dann kommt auch Ebersberg-Reitmehring“, ist sich Meerstein sicher.
„Pro Bahn“ sieht nach wie vor große Vorteile für die Stadt, sollte die Altstadtbahn wieder reaktiviert werden. „Welcher Tagestourist, der aus München mit der Bahn kommt, will schon in Reitmehring in den Bus umsteigen“, so Meerstein. Auch verkürze die Altstadtbahn beispielsweise für Pendler die Fahrtzeit zum Reitmehringer Bahnhof erheblich. „Wer einmal mit dem Stadtbus die Strecke Altstadt-Reitmehring gefahren ist, weiß wie zeitaufwendig das ist.“
Gelassen sieht Bürgermeister Michael Kölbl der Entwicklung auf der alten Bahntrasse entgegen. „Die eisenbahnrechtliche Widmung der Strecke sollte erhalten bleiben, um damit die Verkehrstrasse langfristig zu sichern. Auch wenn seit über 30 Jahren kein Eisenbahnverkehr mehr auf der Strecke stattfindet, kann niemand voraussagen, wie die Welt in 30 Jahren aussehen wird.“ Trotz der Widmung sei es möglich, die Trasse auch anderweitig zu nutzen. „Vielleicht kann man Teile der Strecke als Geh- und Radweg umbauen. Eventuell kann dort auch mal ein Bus fahren, um die anderen Strecken in die Altstadt zu entlasten.“
Der Freistaat Bayern lasse derzeit verschiedene Ausbaumaßnahmen im Großraum München prüfen. Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung des Filzenexpresses werde tatsächlich auch geprüft, ob eine Reaktivierung der Altstadtbahn in Betracht komme.
Never Ending Storry, Kopfschüttel!!
Steckt doch eure Energie in Sachen, die Zukunft haben!!
wie wärs mit einer Nostalgiebahn wie in Prien oder Halfing – Endorf ?
Bevor solch eine Trasse, wie vorgeschlagen, eventuell für einen Busverkehr umgebaut wird, sollte dann aber doch bitte die Variante der Ertüchtigung für eine dauerhafte Eisenbahnnutzung wieder diskutiert werden!
da ich diese Trasse vor der Haustüre habe und sie permanent zu Fuss abgehe, kann ich nur sagen dass es leider viel zu aufwendig ist, diese zu restaurieren.
Das liegt nicht nur am Dammrutsch am Landschaftsweg, sondern auch an dem unterspülten Unterbau am Innufer. Die kompletten Schwellen müssten dort ersetzt werden.
Ich denke unter 10-12 Mio Euro ist diese Strecke leider nicht mehr zu reaktivieren….Ich arbeite übrigens auch für ein Eisenbahnunternehmen.
Das Ganze wurde damals schon verschlafen – mittlerweile sind 34 Jahre vergangen…
Hallo,
ich bin letzten Sommer auch mal die Strecke entlang gegangen.
Schon Interessant was noch davon Da ist.
Teilweise sind die Gleise auch zugeschüttet worden.
Es gab mal Kostenschätzungen wie viel die Instandsetzung der Strecke kosten würde. Da war eine Spanne von 1,5 Millionen bis ca. 10 Millionen Euro. Wie das zustande gekommen ist weiß auch keiner. Mit den 10 – 12 Millionen Euro hast Du es wohl passend getroffen. Das würde einen Neubau gleich kommen.
Dann könnte man bei der Aktion auch die Trasse neu legen, nicht mehr durch das Betriebsgelände der Fa. Meggle, auch wäre ein Haltepunkt am neuen Klinikum sinnvoll.
Hinzufügen muss man noch, dass die genannten Möglichkeiten wie Busspur und Radweg nicht den Bereich des Hangrutsches betreffen. Wer also weiterhin von einem durchgehenden Radlweg oder auch Pendelbus von Reitmehring Süd bis in die Altstadt träumt, muss enttäuscht werden. Möglich ist allenfalls eine provisorische Überbauung z.B. von der Schmiedwiese bis zur Straße von Gabersee nach gut Gern. Jede Art von Brückebauwerk über den Hangrutsch drüber wäre eine Neubaumaßnahme und ist im FFH-Gebiet nicht genehmigungsfähig. Lediglich die Bahntrasse hat hier Bestandsschutz. Auch die Stadt Wasserburg hat das jetzt offiziell eingesehen.
Man bedenke !! Jeder soll sich selber seine Gedanken machen.
1900 wurde der Bau genehmigt 1902 wahr die Bahn fertig.
Stellt doch mal eine Kosten-/Nutzenrechnung auf. Nutzen nur für Altstadtbewohner! Wer von Ausserhalb fährt schon in die Altstadt, sucht sich aufwendig einen Parkplatz, um mit der „Bummelbahn“ nach Reitmehring zu fahren? Verschwendet eure Zeit und Energie endlich mal auf wichtigere Dinge als nur kindliches Zugfahren. Werdet endlich mal erwachsen!
(…) Die gleichen abfälligen Kommentare wie den vom erwachsenen Alois durften sich die Bahnaktivisten vor Jahren noch anhören, als es um den Erhalt der Bahnverbindung von Ebersberg nach Wasserburg ging. Auch da wurde man noch belächelt, weil die Zukunft gehört ja schließlich dem Auto. Heute darf den „naiven Spinnern“ von damals jeder dankbar sein.
Do hosd Du absolut recht, Innleitn!
In diesem Fall würde ich eher Autofahrer als kindlich und ewig-gestrig bezeichnen. Wer ein zukunftsweisendes und „erwachsenes“ Verkehrsmittel benutzen will, der setzt auf eine moderne Bahnverbindung nach Wasserburg Stadt. Die Bahn hat immer Zukunft! (…)
Nicht zu vergessen, dass dann noch ein Zug den ohnehin überlasteten Bahnübergang in Reithmering blockiert.
Immer das Gejammere von den ach so gebeutelten Autofahrern. Werdet doch endlich mal erwachsen! Feine Ironie des Schicksals: dass beim Bahnübergang in Reitmehring nichts vorwärts geht, verdanken wir der Schlafmützigkeit eben genau jener Behörde, welche die Belange der Autofahrer grundsätzlich über alles andere stellt.
Wirklich irre, wie lange manche noch dem Unsinn nachtrauern. Da wäre die lange angedachte Radbrücke in Richtung Gries sinnvoller. Aber davon hört man leider gar nichts mehr.
Ich verstehe nicht, warum nun wieder mit der Altstadtbahn angefangen wird! Es wurde doch letztes Jahr oder so das Vorhaben einer evtl. Reaktivierung gefühlt zum 100. mal vor Gericht abgeschmettert! Haben denn die Mitglieder Pro Bahn nichts anderes zu tun, als ständig damit wieder von vorne anzufangen? Einen Auswärtigen interessiert doch eine Bahnstrecke Reitmehring-Wasserburg nicht! Es ist halt so, wie es ist!!! Die Bausumme könnte man vielleicht für was sinnvolleres einsetzen…..
Es hat ja auch gar niemand „mit der Bahn angefangen“. Der Bürgermeister hat wohl einen Sachstandsbericht dazu gegeben und dabei verlauten lassen, dass eine Entwidmung der Strecke nicht weiter betrieben wird.
Damit bleibt man bei zukünftige Entwicklungen aufgrund verändertem Mobilitätsverhalten (oder auch eines zukunftsorientierteren Bürgermeisters/Stadtrates) noch einigermaßen flexibel.
Und mehr war nicht. Allerdings hat eben auch das schon so manche Autofahrerseele zum Überkochen gebracht.
Ich denke mal, das nach 34 Jahren ohne Bahn, die Natur sich das alles zurück geholt hat, sich dort Brutplätze von schützenswerten Vögeln etc. befinden!!!
Was wollt ihr pro Bahnler und Grüne also??? Natur erhalt ? Tiere wie den Kiebitz schützen??? , selbiger befindet sich rechts und links vor der Unterführung zur B 15 !!!! Für was steht Eure Partei eigentlich ?????
(…)
Wenn es um die Verhinderung von (Infrastruktur-)Projekten geht, sind seltene Tier- und Pflanzenarten plötzlich von großer Bedeutung. Ansonsten tut die Menschheit ja leider nicht wirklich viel für deren Erhalt!
FALSCH !!!! , ich kann nicht Wasser predigen und Wein saufen!!! Sorry
Ich hab jetzt den Artikel 5 mal gelesen und nix von den Grünen gelesen?!
Auch wenn wir Grünen im Artikel nicht explizit erwähnt wurden, sind wir selbstverständlich nach wie vor Befürworter einer Altstadtbahnreaktivierung. Dauert halt nur jetzt länger, bis die berühmte „normative Kraft des faktischen“ zu wirken beginnt.
Wenn man schon zukunftsorientiert denkt, dann bitte an eine Seilbahn. Seilbahnen sind gegenüber herkömmlichen Verkehrsmitteln bezüglich Bau-, Personal- und Energiekosten um ein Vielfaches überlegen. Und sie können rein theoretisch rund um die Uhr betrieben werden.
Die alte Eisenbahnstrecke liegt mitten im FFH-Gebiet. Ich kann nur den Kopf über die Idee schütteln, hier auch nur einen einzigen Gedanken an eine Busfahrstrecke zu verschwenden. Auch ein breit ausgebauter Radweg gehört da nicht hin. Der Weg sollte bleiben wie er ist, da ist schon genug los – auch die Natur muss irgendwo noch Raum haben.