Wirtschaftsreferent der Stadt Wasserburg von Rosenheimer Vorschlag wenig begeistert
„Das ist ein bisschen kurz gedacht, was da aus Rosenheim kommt. Wenn wir die Stadt und den Landkreis bei den täglichen Inzidenz-Zahlen in einen Topf werfen, schießen auch wir vermutlich schnell wieder über die 100.“ Das sei in der aktuellen Lage eine „Katastrophe“ für die Geschäfte im Landkreis. „Die Leute sind doch ohnehin schon total verunsichert, wo welche Reglungen gelten“, so Christoph Klobeck, Wirtschaftsreferent der Stadt Wasserburg. Für ihn kommt der Vorschlag der IHK Rosenheim, täglich nur noch einen gemeinsamen Inzidenz-Wert für Stadt und Landkreis zu veröffentlichen (wir berichteten), zu einer denkbar schlechten Zeit.
„Ich frage mich außerdem: Was machen die Rosenheimer dann, wenn der Landkreis weit drüber liegt und die Stadt drunter. Soll es dann wieder eine neue Regelung geben?“
Dennoch sieht Klobeck auch gute Ansätze bei den Forderungen der IHK Rosenheim. „Das man die Öffnungsperspektive für den Einzelhandel endlich von der reinen Inzidenz lösen sollte und weitere Schnelltest-Strategien nötig sind, das kann ich sofort unterschreiben.“ Es sei dringend nötig, dass der Einzelhandel wieder eine verlässliche Perspektive erhalte. „Am schlimmsten ist diese Ungewissheit. Was darf ich heute, was geht morgen und wie sieht’s übermorgen aus?“ Fragen, die sich jeder Einzelhändler täglich stelle.
Das derzeitige Modell mit „Click&Meet“ sei nur bedingt tauglich. „Das bringt uns aktuell zu wenig. Wenn wir so weiter machen, werden viele Geschäfte ganz schließen müssen.“
Für Klobeck eine mögliche Lösung: „Wir müssen so schnell wie möglich alle Risikogruppen durchimpfen und dann so weit wie möglich alles öffnen. Und zwar dauerhaft.“ Nur so könne man den Einzelhandel nachhaltig am Leben erhalten.
Egal, wie man zu den aktuellen Schutzauflagen, Kontaktbeschränkungen und Impfproblemen steht – die derzeitigen Mutanten werden sämtliche Werte in den nächsten Tagen und Wochen wohl massiv nach oben treiben, und zwar deutschlandweit. Dann könnten Werte wie 50 oder 100 wieder völlig in den Hintergrund treten. Diese „dritte Welle“ muss einfach überstanden werden und danach darf es keine Ausreden mehr geben, was fehlenden Impfstoff angeht. Lasst und das jetzt bitte nochmals gemeinsam durchstehen!
Ohne viele Worte auf den Punkt gebracht! Wer meint jetzt mit großen Experimenten beginnen zu können, wird dass in kürzester Zeit bitter bereuen. Dann wäre wahrscheinlich ein richtig harter Lockdown, den wir in Deutschland nämlich immer noch nicht durchleben mussten, unausweichliche Konsequenz!
Lieber Realist. Sie haben schon irgendwie Recht. Wir werden spätestens nach den Ferien einen sehr starken Anstieg haben. Was ich total ungerecht finde, dass unsere Geschäftsleute und Hoteliers den ganzen Mist, den die Politik, aber auch unsere Mitmenschen machen, alleine ausbaden müssen. Tausende Deutsche fliegen fröhlich in den Urlaub über Ostern und unsere Wirtschaft sieht mit dem Ofenrohr in’s Gebirge, wie man in Bayern so schön sagt. Wir hier haben keinerlei Aussicht auf Öffnungen. Die Impfstrategie funktioniert hint und vorne nicht. Teststrategie? Fehlanzeige. Man kann gar nicht frühgenug mit Vorschlägen anfangen, denn bis bei uns was umgesetzt wird, kommt die 4. Welle. Es ist bitter für Rosenheim, aber umgekehrt würde Stadt Rosenheim auch wegen uns im Landkreis keine strengeren Maßnahmen in Kauf nehmen. Wobei die Strategie mit „Klick and meet“ nicht gerade toll ist. Und ich glaube, dass es dem Einzelhandel nicht viel hilft. Retten tut das den Einzelhandel denke ich, nicht.
Die Öffnungsperspektive von der Inzidenz zu lösen ist Unsinn. Dadurch steigt die Mobilität und erhöhte Mobilität bringt mehr Infektionen und mehr Infektionen bringen schärfere Maßnahmen. Da bin ich Realist, so wie es Realist oben schon geschrieben hat. Und die Realität sieht momentan nicht rosig aus.
Mittlerweile sind sich ja, seit letzten Freitag, Medizinerverbände und sogar das RKI einig, dass es unsinnig ist die Kommunikation auf die Zahl der positiv Getesteten zu stützen, ohne die Anzahl der Tests zu berücksichtigen. Das positive getestet nicht gelichzusetzen mit Infiziert, lassen wir mal ganz außen vor.
Seit allerdings die Zahl der Intensivbehandelten und der Verstorbenen massiv fallen; kommen diese nicht mehr in den Schlagzeilen vor und nun bekommen wir wieder auf allen Kanälen mit bedeutungsvoller Mine die steigenden Fallzahlen präsentiert.
Das war, seit es beim Discounter rechts neben den Gurken die Schnelltestes gibt, durchaus zu erwarten.
Ganz offenbar wir der positiv getestet Hype wieder angefahren, um den Oster-Lockdown zu rechtfertigen.
Und „Click&Meet”; ja Herr Klobeck da haben Sie recht. Das endet in Click& Amazon liefert.
Sie weisen in Sachen Osterlockdown auf einen Aspekt hin, den ich schon länger in Verdacht habe
@Herrn Klobeck, Wirtschaftsreferent. 1 Jahr Corona und alles was der Wasserburger Handel zu bieten hat: Click & Meet. Wo ist der Wasserburger City Shop, in dem alle Händler in einem Shop im Shop ihren Warenbestand hochladen und die Stadt und das Umland lokal, online bestellt? Dann würde ein großer Teil der Bürger nicht bei A… & Co. bestellen.
Das ist mit Sicherheit für weniger Geld zu haben als eine Eislaufbahn in der Stadt.
Zum Thema Inzidenz: Dass diese nicht auf die Anzahl der Tests normiert wurde ist schon immer ein Fehler gewesen. Aber jetzt, wo uns die aktuelle Messmethode nicht mehr gefällt nach einer neuen zu schreien, ändert an der Tatsache nichts: Die Maßnahmen werden von einem Gutteil der Bevölkerung als Empfehlung wahr genommen. Geburtstagsparties, Get Togethers, Ignorieren der Quarantäne findet überall statt. Die Infektionstreiber sind mit 72% (Wochenbericht RO) die 15-59 Jährigen. Eben jene, die die Öffnung der Kitas,Schulen und Altenheime fordern.
Nicht die Politiker kontrollieren die Infektionskrise – wir ganz alleine sind das.
Angenommen alle Landkreise die einen Wert über 200 haben werden bei den Impfungen vorgezogen.
Könnten wir uns dann vorstellen, die Zahlen der Stadt Rosenheim und des Kreises gemeinsam darzustellen ?