Weiter lockern oder zurück zum strengen Lockdown? Eher Letzteres wird wohl am kommenden Montag der Fall sein, wie Kanzlerin Angela Merkel am Abend mit Blick auf den dann anstehenden Bund-Länder-Gipfel sagte. Und vor allem mit Blick auf die Corona-Fallzahlen im ganzen Land. Denn die schauen gar nicht gut aus, sagen die Experten. Die Fallzahlen steigen exponentiell. Da das Kreisgebiet Rosenheim auch am heutigen Samstag in der Inzidenz über der 100 liegt – bei 107,5 – schaut es ohnehin hier so aus, dass man leider schon am Dienstag die Notbremse ziehen muss. Mit allen Konsequenzen. Einschließlich der Kontaktbeschränkung auf wieder nur EINE Person aus einem weiteren Haushalt …
Seit gestern ist bereits klar, dass die Schulen wieder schließen – bis auf die Abschlussklassen gehen alle wieder in den Distanzunterricht – und auch die Kitas müssen wieder auf eine Notbetreuung umstellen (wir berichteten mehrfach).
Die Stadt Rosenheim liegt heute bei 192 Fällen in der Inzidenz (leicht gesunken), der Landkreis Traunstein bei gestiegenen 144,9, der Landkreis Mühldorf bei leicht gestiegenen 101,8.
Ganz Deutschland hat mit 99,9 so gut wie die kritische 100 in der Inzidenz heute erstmals wieder erreicht. Und der Freistaat Bayern ist mit 103,6 ebenso beim Thema Notbremse angelangt …
Die große Frage wird am Montag beim Corona-Gipfel sein: Was ist mit Ostern? Und dem Ziel, im Kreise der Familie feiern zu können.
Viele werden sich erinnern, an Weihnachten galt diese Regel:
Jeder Haushalt durfte an den Feiertagen bis zu vier weitere erwachsene Personen auch aus unterschiedlichen Haushalten einladen, plus deren Kinder, sofern sie unter 14 Jahre alt waren.
Allerdings mussten alle Gäste aus dem engsten Familienkreis stammen, mussten also Verwandte in ‚gerader Linie‘ sein – wie Eltern, Kinder oder Enkelkinder sowie Geschwister, deren Kinder und Haushaltsangehörige.
rd
Warum wird eigentlich nicht der reale Wert für z. B. die Stadt Rosenheim bekannt gegeben? Meines Wissens hat die Stadt Rosenheim nur etwas über 60.000Einwohner.
Der Inzidenzwert wird doch immer auf 100.000 gerechnet, oder liege ich da falsch? Somit ist doch der Wert für Rosenheim nicht richt?
Vielleicht kann mir das jemand ruhig und sachlich erklären?
… und nein, ich bin kein Coronaleugner
Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber die simple Berechnung eines Dreisatzes ist Ihnen bekannt?
Aber keine Sorge, Herr März in RO schafft das auch nicht ….
Bei 10.000 sind es ¿
Bei 5.000 sind es. ¿
Bei 100 sind es ¿
@Flore: Sie scheinen die Frage nicht genau gelesen zu haben. Von ruhig und sachlich war die Rede. Hoffentlich sind Sie kein/e Pädagoge/in, denn auf solche Antworten kann man wirklich verzichten. Gut dass es auch Christian gibt, der das Thema sachlich neutral beantwortet.
@Flore: Es wäre schön, wenn sie mir kurz die Inzidenz (mit den aktuellen Zahlen) für den Landkreis Rosenheim (besser noch für die Stadt Wasserburg) nachvollziehbar vorrechnen könnten. Ich würde es wirklich gern verstehen.
Z.B. Wasserburg: ? (welcher Wert) / 12000 (Einwohner WS) x 100.000
Welcher Wert wird für das ? genommen?
Herzlichen Dank!
Na toll, Mühldorf wieder über 100 und unsere Kinder werden trotzdem in die Schule geschickt.
Viele Eltern wollten das ja so und haben sich beschwert, warum ihre Kinder nicht früher wieder in die Schule durften. Ich bin gespannt, wann wir im Landkreis MÜ wieder Fälle an Schulen haben …
@Burgerfeldbewohner, das ist einfach zu erklären.
Wenn ich die Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner ausrechnen möchte, ist es völlig egal, wieviel Einwohner eine Kommune hat, das Ergebnis bleibt immer das gleiche und man kann weder etwas schlecht noch schön rechnen.
Die Formel geht so: Man nimmt die Gesamtzahl der Fälle minus die Fälle sieben Tage zuvor. Das Ergebnis teilt man durch die Einwohnerzahl der Kommune mal 100.000. Aufrunden und schon hat man die Sieben-Tage-Inzidenz.
Um es einfacher aus zu drücken, das sind dann bei einer Inzidenz von 100 0,1 Prozent.
Liebe Rechenkünstler, kann mir aber mal jemand erklären, warum nur, weil sich in einer Bad Aiblinger Fußballschule ca. 20 Kinder mit Corona angesteckt haben, deshalb in Wasserburg alle Geschäfte schließen müssen? Ohne die 20 wären wir bei rund 100.000 Einwohnern im Landkreis also bei einer Inzidenz von 87. Oder? Wenn man mit Zahlen so umgeht, dann geht das an der Lebenswirklichkeit doch total vorbei.
Muss man nicht einfach nur die Fälle der letzten 7 Tage durch die Einwohnerzahl mal 100 000 rechnen? So stimmt dann zumindest die Rechnung für den Landkreis MÜ mit der heutigen Inzidenz überein.
Ganz ehrlich, ist das euer ernst? Ihr beschwert euch das die Kinder in die Schule dürfen? Ich bin sehr froh darüber! Die alleinige Orientierung am Inzidenzwert ist nicht mehr lange haltbar (zurecht). Denn es geht nur um die schweren Verläufe! Denn bleiben wir bei der 100, werden viele Kinder die Schule vor Pfingsten nicht mehr sehen…..Wollt ihr das? Warum habt ihr eigentlich alle so viel Angst?
Ich kann nur für mich antworten: Mir ist ein gesundes Kind, eins, das nicht an Corona erkrankt oder gar stirbt, wesentlich wichtiger als eins, das in dieser Zeit zur Schule geht.
Weil wir verstanden haben, dass es nicht nur um Alte und Risikogruppen geht. Und auch nicht nur um schwere Verläufe.
Weil wir kein Interesse daran haben, auszutesten, in wieweit Kinder-Lungen langfristig Schaden nehmen.
Oder das ZNS.
Und weil wir kein Interesse daran haben, LongCovid auszuprobieren und dann zu schauen, wie es weiter läuft, wenn man monatelang nicht mehr voll einsatzfähig ist.
Weil ich nicht ausprobieren mag, wie es meinen Kindern damit geht, wenn sie erkranken, hoffentlich harmlos, dann aber jemanden anstecken, den es schwerer erwischt.
Ich bin auch froh, wenn die Kinder wieder in die Schule dürfen, aber nicht um diesen Preis.
Und ja, auch diese Meinung darf man haben!!
Es geht nicht nur um EURE Meinungsfreiheit!!
Wenigstens einer, wo das Hirn noch richtig arbeitet!
Josef genauso denke ich auch. Die meisten welche diesen Wahnsinn noch unterstützen haben im Endeffekt keinen Nachteil – entweder Beamte, finanziell abgesichert oder eben verängstigt.
… Natürlich dürfen Sie die Meinung haben. Die Schulpflicht ist ausgesetzt und damit können Sie Ihre Kinder zu Hause lassen.
Da wir dieses Virus und seine Mutanten nicht mehr aus der Welt schaffen werden, beneide ich Sie nicht darum, wie lange Sie das für Ihre Kinder verantworten wollen.
Aber für das Wohl meiner Kinder würde gerne ich die die Verantwortung tragen.
Schulen auf nach den Osterferien!
Super-Antwort!
Die von Ihnen benannten Aspekte scheinen ja keine Rolle mehr zu spielen, wohlgemerkt, wenn es um die eigenen Kinder geht.
Experimentierfeld Schule. Sozusagen. Bleiben Sie gesund!
Ich bin kein Jurist. Mein Rechtsverständnis aber sagt mir, dass bei einer Bestrafung das Verursacherprinzip gelten sollte. Warum also wird mit dem Lockdown wieder nur der Einzelhandel, die Gastronomie und die Kultur bestraft, obwohl alle Studien darauf hinweisen, dass hier nicht die Verursacher sind. (Kommen Sie jetzt bitte nicht mit dem Argument der Verursacher sei das Virus. Dann könnte man auch behaupten das Auto, nicht der Fahrer sei der Verursacher eines Unfalls). Ein Lockdown hat doch nur dann eine Berechtigung, wenn die Orte geschlossen werden, die für eine massenweise Verbreitung verantwortlich sind. Mein Vertrauen in unser Staatswesen ist inzwischen erheblich erschüttert. Die Inkompetenz, das breite Versagen und die totale Einfallslosigkeit und vor allem auch der Mangel an Kreativität und die Fähigkeit in Alternativen zu denken und diese auch umzusetzen lassen mich an den politisch Verantwortlichen nur noch verzweifeln. Das sich dann auch noch ausgerechnet die Söder-Partei als ein Sumpf von Korruption und persönlicher Vorteilsnahme in der Krise erweist setzt dem Ganzen nur noch die Krone auf. Inzwischen habe ich leider das Gefühl, es gibt in dieser Pandemie so viele Krisengewinner (…), dass es auch gar kein Interesse mehr daran gibt, einen anderen Kurs einzuschlagen. Das ist alles so traurig.
Super geschrieben – ganz Ihrer Meinung!!!
Nur der „Einzelhändler“ wollte nicht Krisengewinner sein, sondern sich entspannt zurücklehnen und auf Steuergelder warten?
Machts doch kein so Drama um das Geld. Könntest ja auch mit Sauerstoffflasche vor dem Krankenhaus auf einen freien Intensivplatz warten. Was ist schon Geld dagegen?
Du bist ungefähr von deinem 16. bis zu deinem 67. Geburtstag arbeitsfähig. Also 51 Jahre. Jetzt fällt dir von einem Jahr die Einnahme weg und es wird mit 70% (?) ersetzt. Also 30 Prozent von einem 51tel deines Lebenseinkommens. Du wirst schon nicht verhungern. Machst halt einen Verlustvortrag, dann ersetzt es dir der Steuerzahler in den nächsten Jahren mehr als doppelt und dreifach. Und ruck zuck bist wieder der gewohnter Gewinner unter den Steuersparern.
@Lapp @ Geldsüchtiger Woher haben Sie diese Zahlen? Glauben Sie wirklich, was Sie da schreiben? Oder wollen Sie nur provozieren? Leider gibt es für den Handel keine 70%. Wie kommen Sie überhaupt darauf? Und nein, ich bin kein Millionär. Aber ich fände es tatsächlich eine tolle Sache, wenn Sie und der Herr „Geldsüchtiger“ auf Ihr Jahreseinkommen verzichten und einem Solidarfonds für Handel, Gastro und Kultur spenden. Sie werden sicherlich nicht verhungern, nur weil Sie ein Jahr lang keine Einkommen haben. Vielen Dank im voraus für Ihre großzügige Spende. Brauchen Sie eine Kontonummer?
Ich empfehle „das jammern“ um das Geld ganz nach hinten zu schieben. Das ist jetzt vielleicht gefühlt sehr wichtig, das löst sich aber in einigen Monaten oder wenigen Jahren (was ich nicht glaube das es so lange dauert) von selber.
Geldentwertung (auf welchem Wege auch immer) und digitaler Euro werden das erledigen. Da werden wir uns noch umschauen (…)
Dann kann man auch das Kurzarbeitergeld streichen. Wenn Geld keine Rolle spielt. So können Rentner, Beamte oder all diejenigen argumentieren, die durch Corona nicht in die wirtschaftliche Krise geraten. Oder wie der Berliner Apotheker, der im Fernsehen gesagt hat, die sich wie er an den Masken „dumm und dämlich verdient haben.“
@Einzelhändler, besser kann man es nicht beschreiben!!! Ich stimme Ihnen voll zu!!
Nach meinem juristischen Verständnis erfüllt die mangelhafte Bereitstellung von Impfstoff den Tatbestand aus § 323c StGB :
Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
@ Sieglechner Bruno und Co, es ist schon Wahnsinn wie „einfach“ manche denken. (…)
Stellen sie sich vor, auch im Umgang mit einer Krise, wie es eine Pandemie ist, gibt es nicht nur schwarz und weiß.
Klar, wer gegen Schulöffnungen ist, hat automatisch genug Geld und Ressourcen um selber für die Kinder da zu sein. Und diese Kinder sind automatisch alle Wunderkinder, lernen selbst und sind nicht auch traurig weil sie ihre Klassenkameraden vermissen. Logo. Genau so ist es NICHT.
Nur weil man die Gefahren ernst nimmt, Dinge sachlich und überlegt einordnet ist man nicht automatisch komplett unberührt von den Konsequenzen.
(…)
@ Einzelhändler, ihnen, und ihren Kollegen auch der Gastronomie und der Kultur gilt mein ehrliches Mitgefühl. Ich hoffe sehr, der Staat wird es bald schaffen Konzepte die das Öffnen erlauben in Verbindung mit harten Strafen bei Verstößen zu entwickeln.
Denn, DAS darf nicht mehr passieren:
– Donald Duck aus Entenhausen geht zum Essen
– in der Eisdiele nebenan hält sich der Chef persönlich nicht an die Hygieneauflagen (trägt keinen ordentlichen Mundschutz, Tische eng auf eng), während der Gastronom gegenüber peinlich genau alle Tische/Stühle desinfiziert und wirklich ALLES tut, was nötig ist
– die Inhaberin des kleinen Ladens schreibt gewissenhaft die Terminkunden auf und lässt sie einzeln ein, das große Kaufhaus gegenüber hat zwar einen Tresen für selbiges errichtet. Da steht aber niemand der das kontrolliert und dementsprechend voll ist der Laden (erst letzte Woche selbst beobachtet)
– Firma A arbeitet im Schichtbetrieb, Firma B könnte auch Homeoffice, tut das aber nicht….
Man könnte ewig so weitermachen. Eigentlich gibt es schon gute Konzepte aber es müsste halt mal durchgegriffen werden. Dann könnte man sehr viel schneller wieder öffnen…
Hallo ihr Rechenkünstler !!!
Schaut euch doch einfach die Zahlen der Neuinfektionen v. 13. – 19.3.21 an:
Wasserburg = 6
Babensham = 1
Griesstätt = 0
Pfaffing = 1
Ramerberg = 0
Schonstett = 0
…
Was muß man da auf 100.000 rechnen ???
Und wegen 6 Fällen in Wasserburg wird alles geschlossen? Das ist doch der reine Irrsinn. Diese 6 werden doch nachverfolgbar sein. Die könnten doch zu Hause bleiben (…)
Bis zum September 2020 war ich der Meinung, die Regierung/Politik macht ein relatives gutes Corona-Management.
Heute muss ich sagen: Sie haben auf der ganzen Linie versagt.
Seit Mai 2020 ist bekannt, daß die Lösung nur ein Impfstoff sein kann.
Bereits da hätte begonnen werden müssen, die Logistik für Impfstoffproduktion und Verimpfun aufzubauen. Es wäre gut investiertes Geld, wenn mit staatlicher Unterstützung eine Anlage entstanden wäre die am Tag ca. 5 – 10 Mio Impfdosen produziert. Dann muss man natürlich auch die entsprechende Strategie zum verimpfen haben.
Der Impfstoff wird nicht nur in Deutschland benötigt.
In Deutschland könnten bereits alle Impfwillige durchgeimpft sein.
Jeder Tag lockdown kostet Deutschland ca. 1 Milliarde Euro.
Ich erwarte, daß die Politik zukuntsgerichtet denkt.
Aber unsere Politiker denken nur von zwölf Uhr bis Mittag- und da muss man noch läuten!!!!
Also ganz komme ich da nicht mit, es gibt ja eine RoMed APP, da stehen die aktuellen Zahlen drinnen. Dass heißt am 19.03.2021 sind im ganzen Stadt und Landkreis Rosenheim 30 Bestätigte Fälle, 4 Verdachts Fälle und davon 5 auf Intensiv an Covid erkrankt.
(…)
Ist dann eine Schulschließung und ein Lockdown noch Verhältnismäßig?
@Lapp:
Wow. Das ist mal eine Aussage. Also sollen wir uns mal alle nicht so haben? Weil im Vergleich zu dem was wir in unserem Leben leisten und erwirtschaften ist ein Jahr im Grunde fast zu vernachlässigen?
Eine solche Aussage kann nur von jemandem kommen der persönlich nicht betroffen ist und der keinerlei Empathie aufbringen kann.
@ Vater, gerne auch nochmal für sie zur Erklärung:
Ja, ist es. Weil
1) ohne Maßnahmen die Zahlen anders aussehen werden (exponentieller Wachstum)
2) es weit nicht nur darum geht. Viele Erkrankte können auch auf Normalstation, die meisten sogar zu Hause behandelt werden. Aber auch das frisst Ressourcen.
3) Long Covid: wochen/monatelang Müdigkeit, Atemnot, Konzentrationslosigkeit, Muskelzittern, Geschmacksverlust,… All das mag jetzt gar nicht mal soo dramatisch klingen. Aber das individuelle Leiden ist trotzdem hoch und multiplizieren sie das mal und überlegen sie sich selber, was das für die Wirtschaft heißt. An LongCovid leiden übrigens sogar vorwiegend Junge, mit eigentlich harmlosen Verläufen!
Dass die Anzahl der schweren Verläufe und Todesfälle zurück geht lässt auf jeden Fall hoffen, ist aber noch lange kein Grund zu glauben, dass die Kuh vom Eis ist!!
Im Gegteil: schon vor Corona war die Arbeitsbelastung im Pflegebereich zu hoch. In der Coronakrise ist diese geradezu explodiert. Ist doch gut, wenn es hier zumindest ein wenig entspannter wird!!