Wäre es nicht so traurig im Namen der Bildung, man könnte getrost salopp von einem Kuddelmuddel sprechen – mit Blick auf die Schulen nach den Osterferien. Die einen wollen dies, die anderen das. Die einen wollen zum Beispiel gleich mal die komplette Streichung der Abi-Prüfungen, die anderen wollen nur noch einen geimpften Lehrer im Klassenraum stehen sehen, wiederum andere fordern die Testpflicht für alle – wobei auf gar keinen Fall die Lehrer die Kinder testen dürften. Wie war denn gleich wieder der Plan ab dem kommenden Montag, 12. April, in Bayern? Ein Durchblick-Versuch …

Also wenn diese Regel nicht bei der Sondersitzung am morgigen Mittwoch geändert wird, dann geht der Blick der ganzen Schulfamilie – Schüler, Lehrer, Eltern – mit Spannung auf den kommenden Freitag. Denn da entscheidet sich, wie es mit dem Unterricht nach den Osterferien in der kommenden Woche weitergehen wird.
Ist die Inzidenz im Landkreis ÜBER der kritischen 100 an diesem Tag, dann sind alle Schulen ab dem Montag im Distanzunterricht – bis auf die Abschlussklassen sowie NEU die vierte Klasse Grundschule und die Q11 an den Gymnasien sowie die 11. der Fachoberschulen und Berufsoberschulen.Voraussetzung: Die strenge Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen.

Ist die Inzidenz UNTER der 100, geht es in den Präsenz- und Wechselunterricht.
In diesem Fall nun fordert der Lehrerverband eine Testpflicht. Und zwar müsse mindestens zwei Mal pro Woche getestet werden, am besten aber täglich. Das sei neben der Impfung der Lehrer (wir berichteten) eine Grundvoraussetzung, um die Schulen weiter offenzuhalten.
Apropos Impfung: Waren gerade erst die vorgezogenen Impfungen der bayerischen Lehrer ins Laufen gekommen, mussten sie ja nun wegen des AstraZeneca-Stopps auch wieder gestoppt werden … Ein  katastrophaler Rückschlag in den Augen des Lehrerverbands, wie es hieß. Gebe es nicht schnell Alternativen, gefährde dies massiv – zusätzlich zu steigenden Inzidenzen – die Chancen, Schulen weiter offen zu halten, so der Verband.
Selbsttests auf freiwilliger Basis und ohne Kontrollen seien nach Ansicht des Lehrerverbandes zudem übrigens wirkungslos.
Der Verband Bildung und Erziehung sei aber in jedem Fall dagegen, dass Lehrkräfte die Kinder testen. Gemeinsam im Klassenzimmer zu testen, berge zu viele Risiken. Man fordere hier eine Begleitung der Tests durch externe Helfer. Die Ergebnisse müssten jedoch VOR dem Betreten der Klassenräume vorliegen.
Hohe Wellen schlägt seit den Feiertagen die Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, bei weiter hohen Infektionszahlen von den Abiturprüfungen abzusehen. Unterrichtsleistungen könnten als Notengrundlage dienen – wohlgemerkt „Unterrichtsleistungen“ seit einem ganzen Jahr im gefühlten Dauer-Lockdown!
Der jetzige Abitur-Jahrgang hatte regulär Unterricht in der Oberstufe Q11 nur von Mitte September 2019 bis Mitte März 2020 – das entspricht einem einzigen Semester von insgesamt vier Semestern. Auch wenn man als Abschlussklasse ab September öfter als andere das Schulhaus betreten durfte: Es trifft diesen Jahrgang noch einmal viel härter und mehr als den vergangenen mit seinem Abi 2020.

UPDATE 11 Uhr:

Bayerns Schulen sollen nach den Osterferien eine weitere Woche lang geschlossen bleiben – das fordert nun zudem auch noch der Bayerische Realschullehrerverband. Quasi verlängerte Osterferien? Diese Zeit müsse jetzt genutzt werden, um die Schulen auf die kommenden Monate vorzubereiten, teilte der Verband heute mit. Demnach solle der Unterricht erst am 19. April wieder aufgenommen werden …

Wichtig sei es vor allem, nach den zwei Wochen Osterferien eine Teststrategie zu entwickeln.

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