Vor den Mäharbeiten aufgespürt: Die Landwirte vom Attler Naturlandhof nutzten auch heuer wieder die Unterstützung der Wildtierhilfe Amerang

Sie sind klein, hervorragend getarnt und im hohen Gras nicht zu sehen. Rehkitze warten dort geduldig auf die Rückkehr der Mutter. Nicht einmal lauter Maschinenlärm kann sie vertreiben. Jedes Jahr kostet dieses natürliche Verhalten unzähligen Jungtieren das Leben. Die Landwirte vom Attler Naturlandhof nutzten wie bereits im vergangenen Jahr auch heuer wieder die Unterstützung der Wildtierhilfe Amerang.

Die ehrenamtlichen Helfer spüren die Rehkitze vor den Mäharbeiten mit einer Infrarotsuchdrohne auf und retteten ihnen so das Leben.

„In diesem Jahr haben wir nur fünf Rehkitze entdeckt“, erzählt Christian Warmedinger, Gruppenleiter am Attler Hof und für die Mäharbeiten zuständig. „Vermutlich haben nach den Erfahrungen des letzten Jahres manche Reh-Mamas ihre Kitze deshalb heuer woanders abgelegt.“

Im vergangenen Jahr hatte die Wildtierhilfe Amerang insgesamt neun Kitze entdeckt. Die von ihnen verwendete Drohne ist zusätzlich mit einer Wärmebildkamera ausgestattet. Das Angebot ist für Landwirte und Jäger kostenlos.

Möglichst schonend trugen die Helfer nach dem Aufspüren die Rehkitze in Schutzkörbe.

Dabei fassten sie die Tierbabys nur mit dicken Grasbüscheln und Handschuhen an, damit sie diese nicht mit ihrem Menschengeruch kontaminieren. Nach dem Mähen ließen sie die Tiere am Waldrand wieder frei.

„Auch, wenn so eine Aktion einen erheblichen Mehraufwand bedeutet, ist es das auf alle Fälle wert“, so Christian Warmedinger. Viele Grasflächen rund um Attel liegen am Waldrand und seien beliebte Kinderstuben für die Rehe.

Die Wildtierhilfe Amerang wurde vor zwei Jahren gegründet.

Jäger und Landwirte, die Bedarf und Interesse haben, können sich bei der Wildtierhilfe Amerang e.V. (www.wildtierhilfeamerang.org) melden.

 

mjv

Fotos: Warmedinger/Wagner