Der Corona-Wochenbericht des Gesundheitsamtes - Mit den Zahlen der Gemeinden - Neun Patienten mit schweren Verläufen auf Intensiv
Seit dem letzten Wochenbericht wurden dem Gesundheitsamt Rosenheim täglich zwischen null und zwölf neue Fälle (insgesamt 45, Vorwoche: 68) gemeldet – darunter waren 26 Fälle der britischen, ein Fall der brasilianischen Variante und erneut vier Fälle der neuen Delta-Variante (indische).
43 Corona-Patienten werden derzeit in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär in den Kliniken behandelt. Hiervon befinden sich neun Patienten aktuell mit schweren Verläufen auf Intensiv.
Zur Lage allgemein in Stadt und Landkreis:
Zehn Folgefälle aller Infektionen in dieser Woche stammen von Ansteckungen in Schulen und ein Folgefall in einer Kita bei Personen mit Wohnsitz in Stadt und Landkreis Rosenheim.
Dabei ereignete sich ein größerer Ausbruch in einem Schüler-Internat im Landkreis – wie bereits berichtet. Eine Index-Person führte zu mehreren Folgefällen. Die Meldung des Landratsamtes von heute mitgerechnet sind es nun insgesamt schon 17 Fälle seit Dienstag in dem Internat.
Die Fälle insgesamt diese Woche wurden entdeckt bei Testungen aufgrund von Symptomen (ca. 32 Prozent), im Rahmen von Reihentestungen (37 Prozent) und in Folge von Untersuchungen bei der Kontaktpersonennachverfolgung (ca. 29 Prozent). Dies unterstreiche die Bedeutung von regelmäßigen Reihentestungen in Betrieben und Gemeinschaftseinrichtungen, so das Landratsamt heute in seinem Wochenbericht.
Infektionsschutzmaßnahmen:
Das Gesundheitsamt kann weiterhin die positiv Gemeldeten tagesaktuell telefonisch und schriftlich über ihre Infektion informieren und die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen anordnen. Auch die engen Kontaktpersonen können zeitnah kontaktiert und ebenfalls eine häusliche Quarantäne angeordnet werden.
„Das Infektionsgeschehen befindet sich weiter in einem stabilen und schnellen Abwärtstrend. Die bislang gestatteten Lockerungsmaßnahmen werden von der Bevölkerung gut angenommen.
In dieser Woche wurde durch das Gesundheitsamt Rosenheim ein Ausbruchsgeschehen in einem Schülerinternat im Landkreisgebiet ermittelt, bei dem es zu Infektionsübertragungen bei 13 Fällen auf dem Internatsgelände und auch während eines Fußballturniers kam. Den Betroffenen und deren engen Kontakten in Schulklassen und Wohngruppen wurden entsprechende Auflagen und Quarantänen angeordnet. Es erfolgen tägliche Schnelltestungen aller Schülerinnen und Schüler und Betreuerinnen und Betreuer vor Ort. Auf eine Trennung der Wohngruppen und Einhaltung der Hygienemaßnahmen wird geachtet. Der Unterricht wurde auf Online-Unterricht umgestellt.
Bei aller Freude über die zu Recht wiedererlangten Freiheiten appelliere ich weiterhin an die Vernunft aller Bürgerinnen und Bürger: Wir dürfen nicht riskieren, dass durch Unachtsamkeit, Leichtsinn oder das bewusste Ignorieren der Regeln und Vorschriften die Infektionszahlen wieder ansteigen und so schweren Erkrankungen den Weg bereiten. Auch den Betreibern der geöffneten Betriebe kommt hier eine äußerst wichtige Aufsichtsfunktion zu. Jetzt wird die Saat für einen späteren Wiederanstieg des Infektionsgeschehens gelegt. Die entscheidende Frage ist, ob es uns gelingt, durch den Impffortschritt breiter Bevölkerungsmassen und die Schaffung einer Herdenimmunität einen exponentiellen Anstieg der Infektionszahlen und damit eine 4. Welle zu verhindern.
Bis dahin sind unsere einzigen Waffen zur Infektionsprävention die bekannten Hygiene- und Abstandsregeln“, mahnt Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamtes.
Infektionsquellen:
Infektionsübertragungen ereignen sich weiterhin überwiegend im privaten Umfeld, das 42 Prozent der bekannten Infektionsursachen ausmacht. Etwa 3 Prozent fallen auf den Arbeitsplatz. Medizinische Einrichtungen, wie Kliniken, Pflege- und Behindertenheime, waren in der letzten Woche zu etwa 5 Prozent betroffen. Als Lichtblick sieht das Gesundheitsamt, dass kaum mehr Infektionen bei Bewohnerinnen und Bewohnern von Heimen auftreten. So wurde dem Gesundheitsamt lediglich ein Fall eines positiv getesteten Mitarbeiters in einem Heim gemeldet. „Dies ist ein großer Erfolg der Impfungen in den Einrichtungen. Es besteht aber weiterhin Bedarf, Mitarbeiter zu motivieren, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen“, so Hierl.
Impfungen:
Insgesamt sind bisher über das Impfzentrum von Stadt und Landkreis Rosenheim 142.528 Schutzimpfungen gegen Covid-19 erfolgt, vor allem in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern sowie dem gemeinsamen Impfzentrum auf der Loretowiese. 83.798 davon waren Erstimpfungen, 58.730 Zweitimpfungen. Insgesamt 10.306 dieser Impfungen wurden in stationären Einrichtungen sowie betreuten Wohnformen in Stadt und Landkreis verabreicht.
Seit dem 31.03. bis einschließlich 17.06.2021 haben niedergelassene Ärzte bereits 78.668 Erst- und Zweitimpfungen durchgeführt. Die Arztpraxen handeln unabhängig vom Impfzentrum Rosenheim.
Die Sonderimpfaktion am Samstag, 12.06.2021, im Impfzentrum auf der Loretowiese zur Verimpfung der Sonderzuweisung von 500 Impfdosen des Wirkstoffs „Vaxzevria“ (AstraZeneca), wurde sehr gut angenommen. Auch die Zweitimpfungen werden mit dem AstraZeneca-Impfstoff erfolgen; Termin ist hierfür Samstag, der 4. September. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat für die 25. Kalenderwoche weitere Sonderzuweisungen, u. a. an das Impfzentrum Rosenheim, angekündigt. Mithilfe dieser sollen unterdurchschnittliche Impfquoten der Arztpraxen in verschiedenen Regionen ausgeglichen werden.
Seit Montag, 07.06.2021, ist zwar bundesweit die Priorisierung der Impfwilligen aufgehoben, es kann jedoch nicht sofort allen Interessierten ein Impfangebot gemacht werden. Daher behält das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die Priorisierung für die bayerischen Impfzentren bei, bis alle Angemeldeten aus den stärker gefährdeten Prioritätsgruppen 1 bis 3 ein Terminangebot erhalten haben. Anschließend wird die Prioritätsgruppe 4 in der Reihenfolge der Anmeldung eingeladen werden.
Ausschlaggebend für die Priorisierung sind die Angaben z. B. zur persönlichen Gesundheit oder besonderen Kontaktsituationen in der Registrierungssoftware „BayIMCO“ (https://impfzentren.bayern). Impfzentrum oder Gesundheitsamt haben hierauf keinen Einfluss, ebenso wenig der Zeitpunkt der Registrierung bzw. die Wartezeit. Es sind ggf. weiterhin Nachweise für die Priorisierung im Impfzentrum vorzulegen.
Weiterhin dürfen sich alle Bürgerinnen und Bürger für die Impfung gegen COVID-19 unter https://impfzentren.bayern registrieren, ausnahmsweise auch telefonisch unter der Rufnummer 08031 / 365 8899. Bei Impfungen durch niedergelassene Ärzte oder in einem Betrieb wird um zeitnahe Löschung des Accounts im Registrierungsportal gebeten.
Grundsätzlich muss jede Angabe in „BayIMCO“ im Impfzentrum belegt werden. Formblätter für Arbeitgeber oder besondere Kontaktsituationen können auf der Homepage des Landkreises Rosenheim heruntergeladen werden. Bei Kontaktpersonen von Schwangeren oder Pflegebedürftigen, die nicht in einer Einrichtung leben, müssen Schwangerschaft und Pflegebedürftigkeit gesondert nachgewiesen werden.
Weitere Informationen zur Impfung im Impfzentrum enthält das Merkblatt auf der Homepage des Landkreises unter dem Punkt „Fragen und Antworten“. Einen Überblick über den Impffortschritt in ganz Deutschland bietet das Bundesministerium für Gesundheit unter https://impfdashboard.de. Ggf. auftretende Nebenwirkungen (unerwünschte Wirkungen von Impfstoffen) nimmt das Paul-Ehrlich-Institut über die App „SafeVac 2.0“ und unter https://nebenwirkungen.bund.de/nw/DE/home/home_node.html entgegen.
Seit dem 14.06.2021 können sich bereits geimpfte Bürgerinnen und Bürger in bestimmten teilnehmenden Apotheken (www.mein-apothekenmanager.de) bei Vorlage eines Nachweises zur durchgeführten Impfung und eines Ausweisdokumentes kostenlos einen QR-Code erzeugen lassen. Dieser kann anschließend in der Corona-Warn-App oder „CovPass“-App eingescannt werden, um den digitalen Impfnachweis zu erhalten. Dieser QR-Code ist nicht mit dem QR-Code auf der Dokumentation der Impfung zu verwechseln, es handelt sich hier um zwei unterschiedliche Codes. Der digitale Impfnachweis ist eine freiwillige Ergänzung zum gelben Impfpass und muss nicht genutzt werden.
„Ich rate dringend allen Personen, die ein Impfangebot erhalten und bei denen nicht eine medizinische Kontraindikation nach wissenschaftlichen Kriterien besteht, den Impftermin auch wahrzunehmen“, so Hierl.
„Wir dürfen uns nicht täuschen lassen, es werden sich alle Personen, die nicht geimpft sind, an dem Virus anstecken. Eine Herdenimmunität durch eine hohe Zahl an Geimpften wird nicht dazu führen, dass der Rest der Bevölkerung, der nicht gegen das Coronavirus immun ist, verschont wird.
Kein Mensch kann sicher sein, dass bei ihm nicht eine schwere Verlaufsform der Infektion auftritt oder langwierige und belastende Folgesymptome durch Long-COVID verbleiben.“
Fallzahlenentwicklung (Datenstand des Gesundheitsamtes Rosenheim):
Seit dem letzten Wochenbericht mit Stand 10.06.2021 24 Uhr wurden dem Gesundheitsamt 45 neue Fälle (am 10.06.2021: 68) für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet.
Bisher sind insgesamt 17.826 Fälle von COVID-19 in Stadt und Landkreis Rosenheim aufgetreten (Landkreis: 13.895, Stadt: 3.931). Mittlerweile wurde bei mindestens 16.979 Personen eine ‚Genesung‘ dokumentiert.
522 Personen (am 10.06.2021: 520) sind bis zu diesem Zeitpunkt an der Erkrankung gestorben (Landkreis: 458, Stadt: 64).
Von den Verstorbenen waren 19 (am 10.06.2021 19) Personen unter 60 Jahren. 348 (am 10.06.2021: 347) Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt.
Dem Gesundheitsamt wurden zwei Personen (am 10.06.2021 6) gemeldet, die seit dem letzten Wochenbericht verstorben sind. Hiervon war eine Person über oder gleich 80 Jahren und eine zwischen 60 und 80 Jahren. Keiner dieser Verstorbenen war in einem Heim betreut worden.
Bislang wurden dem Gesundheitsamt 3.049 Fälle (Landkreis 2.320, Stadt 729) (am 10.06.2021: 3.018) einer bestätigten besorgniserregenden Variante gemeldet.
In einem Fall handelt es sich um die Beta (südafrikanische) Variante (B1.351), in zölf Fällen um die Gamma (brasilianische) Variante (P1), in nun acht Fällen um die Delta (indische) Variante (B.1.617.2) und in allen anderen Fällen um die Alfa (britische) Variante …
Die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner während der letzten 7 Tage) liegt mit Stand 18.06.2021 (0:00 Uhr) für die Stadt Rosenheim bei 7,87 (am: 10.06.2021 31,47), für den Landkreis Rosenheim bei 15,31 (am: 10.06.2021 18,37) – wir berichten laufend über die Inzidenz-Zahlen …
Der Blick auf die einzelnen Gemeinden:
Fälle / Genesene / Neuerkrankungen
Hinterlassen Sie einen Kommentar