Ein fürsorglicher Platz für den letzten Lebensabschnitt - MdB Daniela Ludwig zu Besuch im Chiemseehospiz Bernau
Seit gut einem halben Jahr ist es geöffnet, seitdem hat es sich fest in der Region etabliert: Das Chiemseehospiz in Bernau bietet schwer kranken Menschen fachkundige Pflege, Fürsorge und eine professionelle Begleitung in ihrem letzten Lebensabschnitt.
„Es war die richtige Entscheidung, das Chiemseehospiz unter kommunaler Trägerschaft hier zu errichten. Ein stationäres Hospiz hat in unserer Region gefehlt“, so die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete und Kreisrätin Daniela Ludwig. „Mit dem Hospiz haben wir eine Lücke in der Versorgung und Begleitung schwerstkranker Menschen geschlossen.“
Gemeinsam mit der Kreisvorsitzenden der Frauen-Union Rosenheim Land und Kreisrätin – Katharina Hüls – informierte sie sich bei einem Besuch in Bernau über die bisherigen Erfahrungen.
Getragen wird das Hospiz von einem eigens dafür gegründeten, gemeinsamen Kommunalunternehmen, Chiemseehospiz gKU, dem Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land angehören.
Im Raum der Stille – auf dem Foto von links: Vorstand Stefan Scheck, FU-Kreisvorsitzende Katharina Hüls, MdB Daniela Ludwig, Hospizleiterin Ruth Wiedemann.
Zehn Bewohner, wie sie hier genannt werden, finden in dem Hospiz Platz.
„Hier melden sich Menschen an, die an fortschreitenden und fortgeschrittenen Erkrankungen leiden und die wissen, dass ihre Lebenszeit begrenzt ist“, erläuterte die Hospizleiterin Ruth Wiedemann. „Voraussetzung für eine Aufnahme ist, dass eine Versorgung zuhause oder in einem Pflegeheim nicht mehr möglich ist. Ausschlaggebend dafür sind oft schwere Begleitsymptome bei Erkrankungen wie Krebs oder neurologischen Krankheiten.“
Das Hospiz bietet eine hundertprozentige Fachkraftquote in der pflegerischen Betreuung an. „Die meisten unserer Pflegefachkräfte haben zudem eine Palliativ-Care-Zusatzausbildung.“ 35 Beschäftigte, aus unterschiedlichen Professionen, inklusive Voll- und Teilzeitkräfte kümmern sich um die Patienten.
Über einen Fachkräftemangel kann sich das Hospiz nicht beklagen. „Bereits vier Jahre vor der Eröffnung hatte ich die erste Bewerbung auf dem Tisch“, sagte Vorstand Stefan Scheck. „Sehr viele Pflegekräfte wollten unbedingt bei uns arbeiten, trotz der sehr anspruchsvollen und psychisch fordernden Arbeit.“ Symptome wie Atemnot, Angst vor dem Sterben, Unruhe und Schmerzen gehören für die Patienten und Pflegekräfte zum Alltag. „Damit muss man umgehen können, das ist nicht leicht“, so Scheck.
Auch eine Psychologin und ein Sozialpädagoge stehen den Bewohnern und insbesondere ihren Angehörigen beratend und begleitend zur Seite.
Ein „Raum der Stille“ bietet einen Platz für Ruhe und gemeinsames Innehalten, und den Angehörigen auch zum Abschiednehmen. Durchschnittlich bleiben die Bewohner 21 Tage im Hospiz. „Es gibt Menschen, die mehrere Monate lang bei uns bleiben, aber auch wenige, die schon am ersten Tag ihres Einzugs sterben“, so Ruth Wiedemann.
Den Umgang mit dem Thema Sterben lernen, über den Tod und den letzten Lebensabschnitt reden – dazu leistet das Chiemseehospiz nach Ansicht von Daniela Ludwig einen wichtigen Beitrag. „Das Hospiz lässt dafür Raum und Zeit. Für Angehörige und die Bewohner ist das sehr wertvoll. Zuhause oder in Pflegeheimen ist das in diesem Umfang gar nicht möglich. Ich bin froh, dass das Chiemseehospiz so gut angenommen wird und sich etabliert hat. Es ist eine Vorzeigeprojekt, das Nachahmer verdient hat.“