Rund zwei Drittel der Höfe in Bayern sind aber essenziell auf die Tierhaltung angewiesen - Stellungnahme von Agrarministerin Michaela Kaniber
Zu den heute vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten, endgültigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 erklärt Agrarministerin Michaela Kaniber am Freitagnachmittag:
„Die neuesten Zahlen der Viehzählung zeigen – trotz allen Strukturwandels – einmal mehr die überragende Bedeutung der Tierhaltung für unsere landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern. Rund zwei Drittel unserer Höfe sind essenziell auf die Tierhaltung angewiesen. Der Vergleich mit anderen Bundesländern zeigt auch:
In Bayern sind überschaubare Tierbestände vorherrschend, so wie sich das die Gesellschaft wünscht.
Für mich ist es daher enorm wichtig, den Tierhaltungsstandort Bayern zu erhalten und zukunftsfähig weiter zu entwickeln. Denn die wertvolle Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern prägt unsere Kulturlandschaft.
Wichtig ist mir aber auch das Tierwohl. Es soll in Bayern ein Aushängeschild werden. Deshalb habe ich die Borchert-Kommission von Anfang an tatkräftig unterstützt. Wir haben einen klaren Fahrplan vorgezeichnet. Jetzt haben sich auch die Discounter auf den Weg gemacht, was ich begrüße.
Aber hier ist auch Ehrlichkeit und Vertrauen gegenüber den Bauern notwendig. Der Handel muss zeigen, dass die Bauern mitgenommen werden und Tierwohl seinen Preis hat. Die Tierhalter dürfen nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Bestes Tierwohl und billigste Preise passen nicht zusammen. Sonst kommt es zu Strukturbrüchen, die wir verhindern müssen.
Ich stelle immer wieder fest: Unsere Betriebe sind bereit zu Veränderungen. Aber wir dürfen sie nicht überfordern. Wir brauchen daher praktikable Regelungen, ausreichende Anpassungszeiträume und eine Beteiligung der Gesellschaft an den Umbaukosten. Dafür setzen wir uns auf allen politischen Ebenen ein. Die Richtung ist vorgezeichnet:
Weniger Tiere, mehr Qualität und Tierwohl. Dafür arbeiten wir gemeinsam mit den Landwirten an den richtigen Konzepten. Aber auch die Gesellschaft und die Verbraucher müssen hier ihren fairen Anteil beitragen.“
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