Große Sonderimpfaktion beim Wasserburger Heimspiel am Samstag, 14 Uhr, in der Altstadt
Die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg haben sich während der Pandemie wie kaum ein anderer Verein im Altlandkreis Wasserburg für die Gesellschaft eingesetzt. Die Löwen hatten einen Lieferservice, mit dem sie auf Nachfrage während des ersten Lockdowns die gesamte Region beliefert haben. Im April eröffneten sie bis zu drei Corona-Testzentren, sodass die Menschen in und um Wasserburg mehr Sicherheit hatten und auch wieder in die Geschäfte konnten. Anlässlich des Heimspiels am heutigen Samstag, 14 Uhr, gegen den FC Ismaning organisiert der Bayernligist einen groß angelegten Sonderimpftag direkt am Sportplatz an der Landwehrstraße 10. Wer sich an diesem Tag impfen lässt, erhält freien Eintritt vom TSV. Mit diesem niederschwelligen Impfangebot leisten die Innstädter einen weiteren großen Beitrag zum Weg aus der Pandemie.
Dummerweise hat sich diese Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Freigiebigkeit auch auf den Fußballplatz übertragen. Die Löwen machen angeschlagene Gegner stark, die Löwen verteilen Geschenke, die Löwen sind für alle da – nur nicht für sich selbst. Garching etwa feierte seinen ersten Saisonsieg in der Altstadt, Kirchanschöring war nicht besser, aber die Wasserburger Chancenverwertung zu harmlos und am Mittwoch gegen Schwaben Augsburg wurde ein eigentlich toter Gegner wieder zum Leben erweckt. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Angesichts der tabellarischen Situation nach Wochen ohne eigenen Punkterfolg, muss die Zeit der Harmlosigkeit zügig enden. Ansonsten gibt es ein böses Erwachen.
Die gesellschaftlich-relevanten Aktionen außerhalb des Rasens sind aller Ehren wert und keine Selbstverständlichkeit – entsprechend sollten sie auch eingeordnet werden –, allerdings sind die Löwen in erster Linie Fußballer und da liegt ihr Kerngeschäft. Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Und da möchte man als Anhänger den einst so bissigen Löwen zurufen: Findet eure Zähne, beißt endlich wieder zu. Apropos Fans: Die Innstädter brauchen ihre treuen Zuschauer in der derzeitigen Situation mehr denn je. Als es gut lief und sich in der Altstadt Sieg an Sieg reihte, war Volksfeststimmung programmiert. Aber jetzt zählt es wirklich. In seiner Abschiedsrede vor zwei Wochen sprach Dominik Haas davon, dass es entscheidend sei, dass sich die Fans mit der Mannschaft identifizieren können. Unabhängig von der Liga. Und das sei der Fall, betonte Haas, denn er sieht eine Mannschaft, die sich nicht hängen lässt, alles versucht, für die es derzeit aber einfach in keinem Spiel reicht, Punkte zu machen.
Mit der Mannschaft von Trainer Mijo Stijepic gastiert eine junge, hungrige Mannschaft in der Altstadt. Der FC Ismaning spielt eine gute Saison, nichtsdestotrotz ist es für die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg Zeit, an sich selbst zu denken. Die Impfaktion als gute Tat für andere, sollte an diesem Samstag genug sein.
JAH
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