Vandalismus bei der Anlage an der Landwehrstraße kann aber bald zur Schließung führen
Der Sportplatz an der Landwehrstraße war in den vergangenen Monaten vermehrt von Vandalismus betroffen. „Darunter leiden Stadt und TSV“, stellte Bürgermeister Michael Kölbl klar. Deshalb stellte Sportreferent Markus Bauer zur jüngsten Sitzung des Finanz- und Hauptausschusses Wasserburg den Antrag, die Sportanlage nachts zu schließen.
Die Tore sind kaputt, Banden werden zerstört und überall liegen Müll und Glasscherben. „Auffallend ist“, so der Rathaus-Chef, „dass es das früher nicht gegeben hat.“ Seit der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie haben die Bürger, vermutlich vorrangig Jugendliche, einen Ort gesucht, an dem sie sich treffen durften. Deshalb hofft der Bürgermeister, dass sich die Lage von selbst immer weiter entspanne. Auch weil sich im Winter weniger Leute draußen aufhalten.
Bevor die Stadt den Schritt der Sperrung geht, sieht sie ein stufenweises Vorgehen vor. Zuerst wolle man die Entwicklung weiter beobachten, dabei „wird jede Sachbeschädigung zur Anzeige gebracht“, betonte Kölbl. Falls sich die Situation bis zum Frühjahr nicht entspannt, sollen Überwachungsdienste die Anlage prüfen. „Wenn wir es nicht in den Griff kriegen, holen wir eine Kostenschätzung für die Einfriedung der Sportanlage ein“, zog der Bürgermeister als letzte Konsequenz. Für ihn ist allerdings klar: „Öffentliche Grundstücke und Einrichtung gehören der Öffentlichkeit“, deshalb sollen sie grundsätzlich zugänglich sein. So auch der Sportplatz an der Landwehrstraße.
Edith Stürmlinger (Bürgerforum) will allerdings nicht einfach nur abwarten. „Mit dem Stufenplan verlieren wir viel Zeit“, kritisierte sie und schlug vor, bereits jetzt eine Kostenschätzung durchzuführen. Stürmlinger weiter: „Nachts schadet es keinem, wenn der Sportplatz zu wäre.“ Der Schaden des Vandalismus dagegen liege innerhalb zwei Monaten bei 2.000 Euro. Außerdem gehe es hier auch um die Sicherheit der Spieler, die immer wieder auf Glasscherben aufpassen müssen.
Der TSV verbringe Stunden damit, den Müll wegzuräumen, betonte Georg Machl (CSU). „Das leisten die Ehrenamtlichen zusätzlich.“ Der Aufwand sei groß, dass der Sportplatz überhaupt bespielbar bleibe. Deshalb appellierte er an die Anwesenden, die Sache „mit Nachdruck anzugehen“.
Statt einer Schließung wollen Josef Baumann (Freie Wähler Rreitmehring) und Stefanie König (Grüne) eher auf Aufklärung setzen. Sie schlugen vor, mit den Fotos des beschädigten Platzes an die Schulen zu gehen und Jugendliche direkt beispielsweise auch im Jugendtreff anzusprechen. „Mit dem Hinweis „Wenn weiter so randaliert wird, ist mit einer Schließung zu rechnen“, ergänzte der Bürgermeister.
Auch die Anwohner würden laut Werner Gartner (SPD) bedauern, wenn der Sportplatz geschlossen werde. Er hoffe ebenfalls darauf, dass sich die Situation entspannt, wenn die Corona-Pandemie nachlässt „und andere Möglichkeiten für Treffen wieder erleichtert werden“. Außerdem sagte er auch klar: „Wenn es nicht anders geht, müssen wir handeln.“
Ob der Sportplatz letztlich nachts geschlossen wird, entscheide der Stadtrat. Zuvor soll aber stufenweise vorgegangen werden. Allerdings soll nach Vorschlag von Stürmlinger die Kostenschätzung bereits früher erfolgen. Im nächsten Schritt heiße es trotzdem abwarten bis zum Frühjahr, ob sich die Situation verbessert. In einem Treffen werden dann die beteiligten Schulleitungen und der TSV 1880 Wasserburg gemeinsam mit der Stadt das Problem neu bewerten.
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