Albaching diskutiert bei der morgigen Gemeinderatssitzung über die Erweiterung des Gewerbegebiets Oberdieberg
Um mehrere Tausend Quadratmeter Wald geht es in der morgigen Sitzung des Albachinger Gemeinderates im Bürgersaal. Das Gewerbegebiet Oberdieberg soll durch die Firma Huber Transporte und Logistik GmbH um eine Kühlhalle erweitert werden. Für diese etwa 3000 Quadratmeter große Halle müssen zahlreiche Fichten weichen. Eine Ausgleichsfläche ist laut dem Unternehmen vorhanden, hier soll ein zukunftsfähiges Waldkonzept erstellt werden. Um die Vorstellung der Vorentwurfsplanung geht es in der morgigen Sitzung.
Das Transportunternehmen ist in den vergangenen Jahren gewachsen und hat bereits mehrfach weitere Flächen zum Gewerbegebiet beantragt. Die geplante Kühlhalle soll nun südlich der vorhandenen Lagerhalle entstehen (dunkelrosa auf der Skizze) und in den Hang integriert werden. Dort, wo aktuell noch Waldbestand vorhanden ist.
Die gesamte Tagesordnung der Sitzung des Albachinger Gemeinderats am Dienstag, 12. Oktober, 19.30 Uhr, im Bürgersaal:
1. Eröffnung der Sitzung
2. Genehmigung des Protokolls des öffentlichen Teils der letzten Gemeinderatssitzung (14.09.2021)
3. Rückbau der ehemaligen Kreisstraße; Vorstellung des Planungskonzepts Regenwasserentsorgung
4. Bauleitplanung; Änderung des Flächennutzungsplanes für den Bereich des künftigen Bebauungsplanes „Albaching-Ost“; Behandlung der im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung (§ 3 Abs. 1 BauGB) und frühzeitigen Behördenbeteiligung (§ 4 Abs. 1 BauGB) vorgebrachten Bedenken und Anregungen; Abwägungsbeschlüsse und ggf. Billigungsbeschluss
5. Bauleitplanung; Bebauungsplanes „Albaching-Ost“; Behandlung der im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung (§ 3 Abs. 1 BauGB) und frühzeitigen Behördenbeteiligung (§ 4 Abs. 1 BauGB) vorgebrachten Bedenken und Anregungen; Abwägungsbeschlüsse und ggf. Billigungsbeschluss
6. Bauleitplanung; Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Albaching für den zukünftigen Bereich des Bebauungsplanes, 4. Änderung und Erweiterung Gewerbegebiet Oberdieberg; Vorstellung der Vorentwurfsplanung und ggf. Beschluss über die frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung (§§ 3 Abs. 1 und 4 Abs. 1 BauGB)
6.1. Bauantrag (A2021/024); Errichten einer Terrassenüberdachung an der bestehenden Terrasse / Freisitz; Diebergweg, Albaching;
7. Zuschussprogramm „Sirenen“; Vorstellung und Projektbeschluss
8. Bekanntgaben und Anfragen
8.1. Bekanntgabe der gefassten Beschlüsse des nichtöffentlichen Teils der letzten Gemeinderatssitzung
8.2. Neues Streugutsilo, Standort
Foto: NB
Danke für die Erklärung, um was es bei dieser Gemeinderatssitzung gehen wird.
Hinter Punkt 6 verbirgt sich also ein sehr brisantes, fast schon richtungsweisendes Thema: Wie wollen wir als Gemeinde mit unserer Umwelt in Zukunft umgehen?
(…)
Haben wir etwas aus der Vergangenheit gelernt oder machen wir einfach weiter wie bisher?
Schade, dass die Gemeindeverwaltung in der Einladung zu dieser Sitzung nur Beamtendeutsch benutzt und uns Menschen, die wir hier leben über die interessanten Hintergründe der Tagesordnungspunkte im Dunkeln lässt. Vielleicht will man aber auch keine schlafenden Hunde wecken, die womöglich noch mitreden wollen …
Das die Gemeinde Auflagen hat, wie sie ihre Bekanntmachungen Formulieren muss, ist Ihnen wohl nicht bewusst.
Nicht hinter allem steckt eine Verschwörung. Im übrigen: Der Wald, der dort steht, ist nicht zukunftsweisend, da größtenteils Monokultur Fichte, das wird die nächsten Jahrzehnte eh eingehen.
Lieber einen zukunftsweisenden Mischwald mit resistenten Baumsorten, die den mittlerweile unaufhaltsamen (nur mehr zu verlangsamen) Klimawandel überstehen können als Ausgleichsfläche pflanzen.
„Ausgleichsfläche“ ist ein Euphemismus. Wald wird abgeholzt und versiegelt. Flächen können nicht vermehrt werden.
Was ist dann ihrer Meinung nach das „richtige“ Wort für Ausgleichsfläche? Vielleicht ist nach der Klärung eine konstruktive Diskussion möglich. (Euphemismus: beschönigende, verhüllende, mildernde Umschreibung für ein anstößiges oder unangenehmes Wort)
Die Menschen haben es immer noch nicht kapiert. Es ist zum Weinen!
Ja es ist traurig das an veralteten Denkmustern festgehalten wird. Die Monokulturwälder zu erhalten bringt nichts, es müssen neue gesunde und resistente Wälder gepflanzt werden. Bei dem derzeitigen Bedarf an Bauholz ist sogar eine Finanzierung mit ein wenig Förderung möglich um den Anreiz weg von der Fichte hin zum gesunden Nutzwald zu schaffen.
Vielleicht sollte die Fa Huber erstmal klären, wo sie denn eine Ausgleichsfläche bepflanzen kann, deren Bäume ca. 20 Jahre brauchen, bis sie zu einem „Wald“ gewachsen sind.
Außerdem wird ja nicht nur Wald abgeholzt, sondern es müssen auch tausende Kubikmeter Erde weggegraben werden, da sich dort im Moment noch ein Hügel befindet.
Für die im Wald lebenden Tiere ist es sicher auch toll, wenn da 24 Stunden ein Kühlaggregat läuft (…)
Nachgewiesenermaßen interessiert das die Tiere gleich null, ob dort ein Dauer-Geräusch vorherrscht. Davon abgesehen sind Kühlaggregate jetzt nicht die lautesten Geräte, die in einem Gewerbegebiet laufen.
Die 60 Lkw, die zur Fa Huber gehören, sind da wohl lauter und wie oben gesagt, kein Dauer-Geräusch, an das sich die Tierwelt leichter gewöhnt.
Diese Studie würde mich echt interessieren. Könntest du bitte schreiben, wo ich die finde?
Nun, es ist ja durchaus zu begrüßen, wenn die Gemeinde dem örtlichen Gewerbe Flächen schafft. Aber in diesem konkreten Fall ist es schon sehr fragwürdig, ob man dafür einen Wald opfern muss, auch wenn der „nur“ aus Fichten besteht. Wie ein Vorredner schon erwähnt hat: Es wird Wald abgeholzt und die Fläche versiegelt. Da ist die Ausgleichsfläche ein schwacher Trost.
Die Gemeinde Albaching sollte lieber einmal darüber nachdenken, ob man nicht irgendwo anders noch Gewerbegrund schafft. Der Bedarf ist ja zweifelsohne vorhanden und es gibt ja auch noch anderes Gewerbe als die Firma Huber, die ebenfalls Bedarf hat, aber im Gewerbegebiet nicht zum Zuge kommt. Denn wenn jetzt die Firma Huber den Wald abholzt, dann muss man es im Zuge der Gleichbehandlung auch jedem anderen Gewerbetreibenden erlauben, wenn dieser auf die Idee kommt.
Na dann hoffen wir, dass die Gemeinde bald jemanden finden wird, der genügend Grund verkauft, um dort ein neues Gewerbegebiet aufzubauen und das bitte möglichst ohne Wald zu zerstören oder zu viele Flächen zu versiegeln.
Ist halt dann fraglich, ob das der Firma H hilft (…)
Weiter unten wird behauptet, dass es wohl noch freien Grund im Gewerbegebiet geben soll, von daher scheint der restliche Wald ja vorerst gerettet.
Mal ganz allgemein: Bedarf wird von uns Menschen generiert. In dem konkreten Fall zum Beispiel besteht der Bedarf offenbar im Lebensmittelbereich.
Nun darf sich gern jeder über sein persönliches Verhalten Gedanken machen, bevor man sich beschwert, dass man der Natur zweifelsohne etwas nimmt:
Essverhalten, Reiseverhalten, ökologisch fragwürdige Hobbys (Skifahren, Hobbyfliegerei, usw), Einkaufsverhalten, Stromverbrauch etc…
Mag sein, dass man dieses Bauvorhaben hier ausbremsen kann oder will. Aber sehr wahrscheinlich wird es halt wo anders und wahrscheinlich von jemand anderen trotzdem umgesetzt. Der Bedarf bleibt ja bestehen.
Aus den Augen, aus dem Sinn??
Und die Firma Huber mit 130 Mitarbeitern ist der „Global Player“, der hier massenhaft Waren umschlägt oder was wollen Sie mit ihrer Frage unterstellen?
Ein regionaler Logistikunternehmer baut eine Kühlhalle, Albaching wird nicht das Drehtor zu China, sondern es geht hier um regionalen Umschlag.
Es gibt bereits eine über 10.000 Quadratmeter große, noch unbebaute Fläche mitten im Gewerbegebiet Oberdieberg 2. Flurstück Nummer 3388 (früher 1514). 200 Meter lang und gut 60 Meter breit. Direkt an der Gemeindestraße vom Gewerbegebiet nach Berg.
Zur Zeit wächst dort Mais. Ist praktischerweise im Bebauungsplan bereits als Gewerbegebiet ausgewiesen.
Es wäre nach meinen laienhaften Kenntnissen durchaus für ein Lagerhaus geeignet und hat westlich davon direkt Anschluss an bestehende Huberhallen.
Einziger Nachteil: Firma Huber ist nicht der Eigentümer. Die Fläche dürfte auch etwas teurer sein als der Wald, den der Bauwerber bereits vor 5 Jahren gekauft hat – vermutlich für einen Bruchteil dessen, was Gewerbeflächen kosten.
Eben – Sie wissen nicht, ob sie geeignet ist, davon abgesehen, dass sie der Firma nicht gehört und Sie auch nicht wissen, ob diese Fläche überhaupt zum Verkauf steht. Sie wollen die Firma Huber einfach schlecht darstellen und stellen deshalb Behauptungen auf, die Sie nicht belegen können.
Sehr richtig erkannt, denn das besagte „freie“ Grundstück ist meines Wissens nach in Privatbesitz und steht nicht zum Verkauf!