Cancelt eine neue Bundesregierung die bayerische 10H-Regel? Bayerns Ministerin Kaniber setzt auf durchdachte Ausnahme-Fälle
Die bayerische Landwirtschafts- und Forstministerin Michaela Kaniber warnt davor, die bayerischen Wälder unkontrolliert mit Windrädern voll zu pflastern. Kaniber fordert vom für Energie zuständigen Minister vielmehr gezielte und gut durchdachte Regelungen als Ausnahmen von der 10H-Regel für den Ausbau der Windenergie. Pauschale Ansätze, einfach möglichst viele Windräder in Bayerns Wäldern zu errichten, seien schöne Worte ohne wirkliche Lösung.
Wer die heimischen Wälder dabei einfach hinter energiewirtschaftliche Interessen zurückstelle, opfere unsere Wälder und damit unsere Heimat. „Wald ist ein unglaublich wertvolles Ökosystem. Wir dürfen es – bei allem berechtigten Interesse am Ausbau erneuerbarer Energien – nicht allein nach ökonomischen Kriterien beurteilen“, so die Forstministerin. „Wenn Windkraft nachhaltig und akzeptiert sein soll, funktioniert der Ausbau nur gemeinsam mit den Bürgern und den Kommunen vor Ort und nicht am Reißbrett im Büro“.
Denkbare Ausnahmen könnten künftig auch für Vorrangflächen in den Regionalplänen gelten. Die Zuständigkeit hierfür liege beim Wirtschaftsministerium. Bislang seien dem Forstministerium hierzu aus dem Hause Aiwanger noch keine konkreten Vorschläge bekannt.
„Für solche Ausnahmefälle soll es eine erleichterte Möglichkeit mit einem geringeren Abstand geben, beispielsweise beim Repowering, im Wald und bei Vorrangflächen und vorbelasteten Gebieten. Potenziale bestehen auch bei Truppenübungsplätzen“, so Kaniber.
Die jetzt von den Ministern Aiwanger und Glauber vorgestellten Ideen, die wegen der Windräder gerodeten Waldflächen durch Aufforstungen an anderer Stelle ausgleichen zu wollen, nehme weitere landwirtschaftliche Produktionsflächen weg und erhöhe erneut den Flächendruck für die ohnehin flächenknappe, kleinstrukturierte Landwirtschaft in Bayern.
Auch die bis jetzt bekannten Pläne der Ampel-Koalitionäre in Berlin in Sachen Windräder hält die Bayerische Landwirtschaftsministerin für zu pauschal und unausgegoren. „Einfach zwei Prozent der Landesfläche mit Windrädern vollzustellen bringt rund so viel Flächenverbrauch, wie Deutschland in den letzten 20 Jahren zu verzeichnen hatte“, sagte Kaniber. Und zu den zwei Prozent kämen auch noch weitere Flächen für breite Wirtschaftswege zu den Windrädern hinzu.
Foto: Landratsamt Ebersberg
Also dann keine pauschalen Ansätze mehr, die am Reißbrett im Büro entstanden sind? Sehr schön! Dann aber flugs weg mit dem höchst pauschalen Ansatz einer 10-H-Regelung, die auch irgendjemand in irgendeinem Büro ausgebrütet hat – wenngleich wohl eher an einem PC. Reißbretter sind in den letzten Jahren oder gar Jahrzehnten doch sehr aus der Mode gekommen, auch wenn die gewohnt zukunftsorientierte CSU das noch nicht mitbekommen hat.
Ich glaub mein Schwein pfeift, wir wollen alle Ökostrom, aber keiner will Windräder ich glaube die haben alle den Knall noch nicht gehört. Wir schalten alle Atomkraftwerke ab und wo soll dann der Strom herkommen, ja genau aus der Steckdose. Keiner will Maisfelder um Maisfelder für Biogas zur Stromerzeugung. Aber wir kaufen ja dann den Strom vom Nachbarländer ist ja billiger. Armes Deutschland
Ja, da hast du so was von Recht! Motto „wasch mich, aber mach mich nicht nass“
Ja Atomstrom von Frankreich kaufen ist auch deutlich klüger, als Biogas.
Wo nur ist euer Problem? Wir kaufen billigen Strom von den Nachbarn, weil die das besser können als wir, günstigen Butter aus Irland, weil die das besser können als wir, nutzen amerikanische IT-Technik, weil die das besser können als wir. Und wir überschütten die Welt mit Autos und Ingenieursleistung, weil wir das eben können. So trägt halt jeder zum Gesamten bei.
Den Sinn der 10H-Regelung hab ich noch nie verstanden. Ich hab doch lieber 100 Windräder in der Gegend als 1 Atomkraftwerk!
.. einer der Gründe dieser Regelung werden die Betriebsgeräusche sein, vermute ich mal. Windenergieanlagen haben einen spezifischen Schallleistungspegel, der z.B. für eine 140m hohe Anlage mit einem Rotordurchmesser von 120m bei 105db(A) liegt. Man kann sich gut vorstellen wie die Betriebsgeräusche bei den benötigten mindestens 250 Meter hohen Anlagen sein werden. Wenn man einen längeren Zeitraum mehr als 85 dB Lautstärke ausgesetzt ist, ist das extrem gesundheitsschädlich. Unter anderem führt dies zu irreparablen Hörschäden.
Ein wenig über 100 dB verursachen Schmerzen beim hören ..
In Österreich z.B. ist Motorräder in vielen Gegenden
das fahren untersagt worden, nachdem sich die Bewohner beschwert haben, deren Betriebsgeräusch über 91 dB liegt.
Ich will Kernenergie! Co2 Reduktion ohne Kernenergie funktioniert nicht. Das haben mittlerweile schon viele kapiert, global gesehen.
Wäre mir auch viel lieber als diese Mais-Plantagen.
Diese ganze Ressourcenverschwendung an Beton und Stahl für den Ausbau einer mittelalterlichen Energiegewinnung über Windräder ist ist weder effizient, naturschonend, noch nachhaltig.
Wer nicht die alten Melodien weiter singen will, soll mal nach 4 Generation und/ oder Dual Fluid googeln.
Ein Kommentar der mir aus der Seele spricht….
Dann wäre es für Sie sicher auch kein Problem, ein paar Behälter mit hochradioaktivem Atommüll bei Ihnen im Keller zwischenzulagern. Damit könnte man auch prima Heizkosten sparen, denn der Müll strahlt ja nicht nur sondern entwickelt auch Hitze.
Kein Problem, wenn sie sich in den Garten 3 Windräder stellen lassen, und den Garten/Rasen mit Freiflächenphotovoltaik zupflastern lassen. Aber hey, vielleicht ist es ja ganz praktisch wenn Bayern nicht mehr so schön ist, dann will nicht jeder zu uns….
Servus,
Diese Reaktortypen sind aktuell theoretische Überlegungen und Gegenstand von Forschung. Die funktionieren noch nicht einmal im Labor. Bis wir davon 10-20 funktionierende Reaktoren hochgezogen haben vergehen locker 30 Jahre und mehrere 100 Mrd€.
Darauf zu warten, ist in meinen Augen mehr als naiv.
Gleichzeitig ist zu bezweifeln, dass diese Dinger überhaupt marktwirtschaftlich konkuenzfähig sind. Denn enorme Kostensteigerungen beim Bau sind eher die Regel, als die Ausnahme.
Deutschland hat den Flughafen BER,
Frankreich hat das AKW Flamanville.
.. man sollte anhand von Fotomontagen den Bürgern einmal zeigen, wie die Landschaft mit Windrädern aussieht.
Der Energiehunger, vor allem nach Strom beginnt erst richtig mit der E – Mobilität. Da werden wir um einen massiven Ausbau der Windenergie und der PV – Technik nicht umhinkommen.
Deutschland ist eh momentan im Begriff, sich selber aufzugeben, was Energiegewinnung und Technologie betrifft. Vor „Corona „ hat alles begonnen und alle Beteuerungen zum Umdenken scheinen wieder im Sande zu verlaufen. Wenn ein Hochtechnologieland wie Deutschland es nicht schafft, sich möglichst unabhängig zu machen, wer soll’s dann schaffen???Aber lieber wird das Land zu Tode Bürokratisiert und es wird versucht, die ganze Welt zu retten und zuhause haperts an allen Ecken und Enden.
Aber die neue Regierung wird’s schon richten. ( Zweifel angehängt)
Hochtechnologieland??..das war mal.
Wir haben eine Mobilfunkverfügbarkeit, schlechter als Albanien. Die Megatrends der IT wurden total verpennt.
Vor 40 Jahren waren wir führend in der Kernenergie Technologie – nun haben wir keine Lehrstühle mehr an D Universitäten, aber dafür dutzende für Gender Wissenschaften.
Dieses Land und vor allem die politisch Verantwortlichen beschäftigen sich mit anderen Dingen, aber sie wurden und werden noch immer gewählt.
…und noch zu „wenn wir das nicht hinbekommen, wer dann?“ klingt ein wenig nach „wir schaffen das“. Deutsche Überheblichkeit- die entwickelte Welt (zB Asien) schüttelt nur noch den Kopf über dieses Land.
Die Klimadebatte hat teilweise schon skurrile Züge. Frei nach dem Motto: Alle wollen in den Himmel, nur sterben will keiner!🤣
Wir retten die Welt, indem wir unsere Kraftwerke abschalten, während in China, Afrika, Amerika, Indien … genau das Gegenteil passiert!
Ein ehemaliger bayerischer Umweltminister forderte vor Jahren den Bau von 1000 Windrädern in Bayern. Das kann ja wohl auch aus Sicht von Frau Kaniber nicht so falsch sein, schließlich ist dieser Markus Söder heute bayerischer Ministerpräsident.
Ein massiver Ausbau von Wind- und Sonnenenergie in Bayern und darüber hinaus ist lange überfällig und der einzig gangbare Weg zum Erreichen der selbst gesteckten Klimaziele.
Das gilt auch für Wasserburg. Eine Stadt, die Eigentümerin ausgewiesener Vorrangflächen für Wind- und PV-Anlagen ist, sollte diese mit Nachdruck entwickeln. Das zu unterlassen und stattdessen noch 2021 in die verstärkte Nutzung fossiler Energien zu investieren, ist klimapolitische Realitätsverweigerung (und leider einstimmiger Beschluss des Wasserburger Stadtrats!).
Eine ernsthafte Diskussion über die Nutzung von Kernenergie erübrigt sich allein aus Kostengründen. Neue AKWs sind so extrem teuer, dass sie nur noch mit hohen Subventionen oder aus militärischen Gründen errichtet werden.