Der Wochenbericht für die Stadt und den Landkreis Rosenheim - Auffrischimpfung ohne Termin möglich
Dem Gesundheitsamt in Rosenheim wurden in der vergangenen Woche täglich durchschnittlich etwa 195 neue Fälle (insgesamt 1.364 Neumeldungen, Vorwoche: 940) gemeldet. Am Donnerstag wurde mit 302 die bislang höchste Zahl neuer Corona-Fälle registriert in Stadt und Landkreis Rosenheim.
In dieser Woche waren in 17 Alten- und Pflegeheimen bei 47 Bewohnern (38 davon waren vollständig geimpft, neun nicht geimpft) und 34 Mitarbeitern (20 nicht geimpft, 13 vollständig geimpft, einer unbekannt) Corona-Infektionen festgestellt worden. Drei Heimbewohner (einer nicht geimpft, zwei vollständig geimpft) mussten hospitalisiert werden.
Die Zahlen unterstreichen eindrücklich, dass dringend Auffrischimpfungen bei vollständig geimpftem Personal und Bewohnern erforderlich sind, wenn die letzte Impfung vor mindestens einem halben Jahr stattfand. Sofern bislang keine Impfung erfolgte oder nicht vollständig geimpft wurde, sollten sie sich dringend Nachholimpfungen verabreichen lassen, so das gesundheitsamt am heutigen Freitag.
Seit dem letzten Wochenbericht sind zudem in 53 Schulen 156 und in 15 Kitas 18 positive Fälle aufgetreten, davon 22 Ausbrüche mit 37 Folgefällen.
563 Personen sind seit dem beginn der Pandemie in Stadt und Landkreis an Corona verstorben (Landkreis: 488, Stadt: 75). Dem Gesundheitsamt wurden leider in der vergangenen Woche sechs weitere Verstorbene gemeldet. Fünf Personen waren über 80 Jahre. Eine der verstorbenen Personen war in einem Heim betreut worden.
86 Corona-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär im Krankenhaus behandelt – vor einer Woche 65. Hiervon befinden sich 16 Patienten mit einem schweren Corona-Verlauf auf einer Intensivstation
Die Inzidenz liegt am heutigen Freitag für die Stadt Rosenheim bei 369,55 – für den Landkreis Rosenheim bei 431,38.
Die Auffrisch-Impfung
Falls Bürgerinnen und Bürger eine Auffrischungsimpfung wünschen, die Impfserie vor mindestens sechs Monaten abgeschlossen worden ist (entspricht in der Regel der Zweitimpfung) und vor allem, wenn ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf vorliegt, wird darum gebeten, sich diesbezüglich an den behandelnden Hausarzt oder die Impfhotline (08031/ 365 8899) zu wenden.
Die Impfhotline kann einen Impftermin für die Auffrischungsimpfung im Impfzentrum vergeben. Berechtigte Personen können die Auffrischimpfung im Impfzentrum jedoch auch ohne vorhergehende Terminvereinbarung erhalten.
Bewertung des Infektionsgeschehens durch Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim heute:
„Wir befinden uns in der Region weiterhin mitten in der vierten Welle. Mit kurzer Unterbrechung sehen wir seit Anfang August einen exponentiellen Anstieg der Fallzahlen. Seit dem letzten Wochenbericht ist die 7-Tage-Inzidenz steil nach oben gegangen. Diese vierte Welle ist eine Welle der bislang Ungeschützten, also der Personen, die nicht geimpft sind oder die Infektion nicht bereits durchgemacht haben.
Ich sehe diese Entwicklung vor dem Hintergrund der Lockerungen in den letzten Wochen und vor allem vor dem bevorstehenden Winter mit großer Sorge. Die Regelungen zu ‚3G‘ in der 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sind in Regionen mit hohem Infektionsdruck, hoher Belegung auf den Intensivstationen und zu geringer Impfrate, wie in Stadt und Landkreis Rosenheim, nicht geeignet, um das Infektionsgeschehen deutlich abzubremsen. Wir fahren sozusagen mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Winter. Wenn man auf die Situation im Südosten Oberbayerns blickt, wo nunmehr 7-Tage-Inzidenzen über 600 auftreten, so ist zu erwarten, dass dieser Anstieg – auch in unserer Region – weiter ungebremst stattfinden wird.
Das Ziel einer ausreichend hohen Impfrate in der Bevölkerung von 85 Prozent ist in Stadt und Landkreis Rosenheim realistisch in absehbarer Zeit nicht zu erreichen, darüber müssen wir uns im Klaren sein. Wer aber nicht vollständig geimpft ist, wird sich unweigerlich infizieren und einige werden dabei schwer erkranken.
Es steht zu befürchten, dass in der Region im Winter eine bislang noch nicht dagewesene Welle an Infektionen und Erkrankungen bevorsteht, die mit den zur Verfügung stehenden Infektionsschutzmaßnahmen nicht zu beeinflussen sein wird. Dies wird zu einer weiteren Belastung und irgendwann auch zu einem Kollaps der Kapazitäten der Intensivstationen in Stadt und Landkreis führen. Es wird aber auch dazu führen, dass das Gesundheitsamt aufgrund der Flut der täglichen Meldungen die Strategie der Einzelanordnungen gegenüber Indexfällen, Kontaktpersonen aber auch gegenüber Einrichtungen, wie z.B. Schulen und Kitas, Krankenhäusern, Heimen und Betrieben, nicht mehr leisten kann.
Wir benötigen dringend und vor allem schnell schärfere Regeln, um Übertragungen wirkungsvoll verhindern zu können. Für mich zählen aus fachlicher Sicht hierzu: eine Verschärfung der Maskenpflicht, eine Ausweitung der 3G plus- oder besser 2G-Regel und eine deutliche Begrenzung der Zahl ungeimpfter Besucher bei Veranstaltungen und im öffentlichen Raum.
Ich verstehe die Sehnsucht der Bürgerinnen und Bürger auf ein ‚normales Leben‘ ohne Einschränkungen. Das hat dazu beigetragen, dass oftmals große Sorglosigkeit beim Umgang miteinander herrscht, Abstände werden oft nicht eingehalten und Masken nicht oder nur nachlässig getragen. Dieses Ziel lässt sich jedoch nur über eine hohe Impfrate erreichen. So sinnvoll Testungen sind, sie tragen – so ehrlich muss man sein – nicht dazu bei, die Pandemie zu überwinden.“
Der Blick auf die Fallzahlen der Gemeinden
Ich finde, dass die 2G Regel ein falsches Signal sendet. Die Impfdurchbrüche werden immer mehr.
Selbst wenn in Discotheken usw. 2G gilt, können alle den Virus weitergeben. Es können Menschen erkranken, die eine 3. Impfung bräuchten. Und das sind mehr als man glaubt.
Viele wollen sich keine 3. Impfung mehr geben lassen.
Es will keiner mehr einen Lockdown. Aber ist das jetzt der richtige Weg?
Wieviele Impfungen braucht man? 3, 4, noch mehr? Was macht man mit denen, die das nicht mehr mitmachen?
Sind diese dann gleichgestellt mit Ungeimpfte? Nach einem halben Jahr wirkt der Impfstoff nicht mehr.
Aber Hauptsache 2G Regel und immer alle auf Ungeimpfte schimpfen. Die passen mehr auf. Ich bin geimpft – nur mal so.
Ich war nicht bei den ersten dabei, sondern bin ein Spätsünder und bin jetzt froh und hoffe auf guten Schutz.
Ich meide aber trotzdem Menschenansammlungen, halte Abstand usw. Alles andere bringt nichts.
(…)
Solange wir die Impfquote nicht deutlich in den Bereich jenseits der 80% bringen, wird sich nichts zum Besseren wenden.
Ich jedenfalls werde mich übernächste Woche zum dritten Mal impfen lassen.
Und sollte in einem halben Jahr eine vierte Impfung nötig werden, dann ist es eben so.
Bei der Risikoabwägung Impfung und/oder Covid mit schwerem Verlauf, ist meine Priorität eindeutig die Spritze.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Impfungen. Ich bin auch dafür, dass die Solidargemeinschaft für die Kosten der Impfung und eventuelle Nebenwirkungen aufkommt. Und wer sich anderes entscheidet, dem gebührt derselbe Respekt für seine Entscheidung. Medizinische Entscheidungen trifft der Einzelne selbst, evtl. nach Absprache mit dem Arzt seines Vertrauens…
Hallo Lucia.
Laut einem ZDF Bericht in den Nachrichten soll der Impfschutz bereits nach 3 Monaten stark nachlassen. Der Virologe Kekule behauptete heute sogar, dass Biontec bereits bessere Impfstoffe im Regal stehen hätte, aber erst die alten Ladenhüter loswerden wolle.
Zudem sagte Kekule, dass es nur um den „Umsatz“ ginge.
Die Diskussion geimpft/ungeimpft ist die reinste Hetze und bringt gar nix. Die Leute wollen ENDLICH IN RUHE gelassen werden und sollten möglichst Massenversammlungen meiden. Seitdem die Leute wieder in Discos, Fussballstadien etc gehen können, knallen die Inzidenzen nach oben, und das werden sie auch mit 2G tun.
Schulen: Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, die Kinder in einen vorgezogenen Weihnachtsurlaub zu schicken, was natürlich für viele Familien wieder grosse
Probleme aufwirft…
Wenn man sich schon auf den Virologen Kekule beruft, dann bitte vollständig und korrekt! Er sagt zwar, dass die Impfstoffe bereits in den Regalen stünden, diese „müssen aber noch durch die klinische Prüfung“(!!). Zum Thema „Gewinne“ äußert er sich wie folgt: „Es ist die Realität daß die Pharmahetsteller Profite machen wollen und müssen, um ihre Arbeit fortsetzen zu können.“ Verkürzungen wie die Ihren, dienen eher der Stimmungsmache, als einer gebotenen sachlichen Auseinandersetzung.
Ein schönes Wochenende, und bleiben Sie gesund.
Hallo Wolf,
warum sollen eigentlich schon wieder die Kinder dafür gerade stehen?
Haben die Kinder kein Recht sich wieder frei bewegen zu dürfen, wenn schon die Leute in Ruhe gelassen werden sollen?
Ich finde es inzwischen echt schlimm, dass immer die Kinder die ganze Last tragen sollen.
Mein Kind ist 16 und hat sich von sich aus impfen lassen, weil er auch uns schützen will, er verhält sich verantwortungsbewusst und dann kommen wieder die Vorschläge vorgezogene Ferien.
Die Kids können nicht immer die Verantwortung der Erwachsenen tragen und haben genau so ein Recht in die Schule zu gehen, wie die Erwachsenen zu arbeiten!!!!
Wenn Veranstaltungen oder Feste sind, sollte jeder sich testen lassen müssen – egal, ob geimpft oder nicht.
So ist ein Ausbreiten sonst nie in den Griff zu bekommen.
Genau so ist es, aber die Geimpften wollen vorteile haben.
Den einzigen Vorteil den ich mir von meinen Impfungen erhoffe, ist von COVID-19 verschont zu bleiben. Bzw. wenn es sich nicht ganz vermeiden lässt, mit einem milden und vor allem folgenlosen Verlauf davon zu kommen. Ihre „Nachteile“ sind allerdings alleine von ihnen zu verantworten. Bedauern stellt sich da bei mir keines ein.
Ich glaube nicht, dass man das Abflauen des Impfschutzes verallgemeinern sollte.
Habe erst vor 2 Wochen meinen Antikörpertiter im Blut bestimmen lassen (muss man selbst bezahlen, ca 19.- Euro ) und dieser lag, 4 Monate nach der 2. Imopfung bei 354 BAU. Das bedeutet aber mitnichten, dass ich nicht an Corona erkranken kann. Der Verlauf sollte aber nicht so gravierend sein, wie ohne Impfung.
Ein Freund unserer Familie hat sich ebenfalls der Titerbestimmung unterzogen (gleicher Zeitraum) und seine Werte lagen nahezu bei 0.
An diesen Beispielen lässt sich deutlich erkennen, dass jeder Organsimus anders reagiert. Im Übrigen: Beide Personen waren doppelt mit dem Biontech-Präparat geimpft worden.
Hallo Marion
Mein Vorschlag war nicht gegen Kinder gerichtet, aber eine bessere Idee habe ich im Moment auch nicht, wie man die Ausbreitung des Virus an Schulen kurzfristig
stoppen kann. Mit FFP2 Masken denke ich nicht….
@Wenn schon denn schon:
Nagt Biontech am Hungertuch und kann deshalb
die Arbeiten nicht fortsetzen?
„KLINISCHE STUDIEN“ – Kann mir durchaus
Bürokratie vorstellen…
Liebe Mitmenschen,
Wenn eine Krankheit wie Covid19 eine Überlebenschance von 99,90o/o bietet? Was sollte man unternehmen bei Herz-Kreislauferkrankungen, bei diversen Krebserkrankungen, bei Diabetis , bei Übergewicht durch staatlich geduldete Fehlernährung usw.usw. , wo die Sterberate deutlich höher ist und bei Alkohol- und Drogenkonsum???
Leute wacht endlich auf und glaubt an Euch selber!!!
Überall verdienen die Pharmakonzerne Milliarden, so auch bei den Impfstoffen.
Ich kann’s und ich glaube, ich werde das nie verstehen.
Aber in 62 Jahren Lebenserfahrung hab ich eines gelernt, die Natur hat immer recht, der Mensch nur selten.
Die Frage ist, wie viel „Natur“ steckt im Coronavirus? Oder wollen Sie behaupten, es ist die Verschwörung von gewinnorientierten Krankenhäusern mit Intensivstationen?
Danke für Ihren Kommentar. Hoffe auf das Aufwachen von mehr Menschen
Das war für Lorenz Huber gedacht
Hr. Huber: Alle diese Krankheiten sind für die Betroffenen sehr einschneidend, aber keine ist primär ansteckend und damit für Dritte gefährlich. Leider sind einige der oben genannten Krankheiten durch falschen Ernährung oder fehlende Aufklärung oder falschen Lebenswandel entstanden. Hier könnte natürlich noch mehr durch Prävention und Vorbildwirkung des sozialen Umfeldes bewirkt werden. Bei Covid19 kann durch die 3. Impfung der Verlauf einer immer noch möglichen Erkrankung abgemildert werden.