Seniorenbeauftragte im Landratsamt Rosenheim trafen sich zum Austausch

Die Seniorenbeauftragten zahlreicher Kommunen im Landkreis Rosenheim trafen sich zum gemeinsamen Austausch im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Rosenheim. Begrüßt wurden sie von Thomas Waldvogel, dem Beauftragten des Landkreises Rosenheim für die Belange älterer Menschen. Waldvogel war vergangenes Jahr vom Kreistag bestellt worden. Sein Einstieg in das Amt sei durch das Pandemiegeschehen lähmend gewesen, so Waldvogel. „Viele der Anwesenden kennen mich bisher nur per E-Mail. Ich freue mich, sie nun endlich persönlich treffen zu können und auf den direkten Austausch mit ihnen.“ Wie er sagte, habe er für seine Arbeit einige inhaltliche Schwerpunkte festgelegt. Neben der Wohnraumanpassung, seien dies auch Themen wie Altersarmut, Demenz, Pflege oder sozialverträglicher Wohnraum.    

 

Anschließend übergab er das Wort an Brigitte Neumaier von der Fachstelle Wohnberatung im Landratsamt Rosenheim. Wie Neumaier sagte, gehe es in der Wohnberatung darum, Menschen im Alter, mit Behinderung oder gesundheitlichen Einschränkungen ein langes, möglichst eigenständig und sicheres Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. „Es geht nicht immer darum, gleich das ganze Haus oder die Wohnung umzubauen. Es gibt viele kleine Alltagshilfen, die nicht viel kosten, aber viel bringen“, so Neumeier. Anschließend präsentierte sie die ganze Spannbreite an Hilfsmitteln. Angefangen von kleinen Alltagshilfen wie einem gebogenen Spielkartenhalter über technische Hilfsmittel wie dem Treppenlift oder dem Notrufknopf bis hin zum Badumbau. Für vieles gibt es Zuschüsse, die aber vorher beantragt werden müssen, sagte Neumaier. „Die Frage der Finanzierung ist sehr komplex, weil es immer auf die individuellen Anforderungen ankommt. Manche Förderungen können auch kombiniert werden. Hier muss jeder Fall individuell angeschaut werden“, so die Wohnberaterin. Wie Neumaier sagte, gebe es neben ihr als Wohnberaterin im Landratsamt Rosenheim noch 25 ehrenamtliche Wohnberater in 20 Gemeinden des Landkreises. Die Beratung ist kostenfrei, kann persönlich, telefonisch oder auch direkt vor Ort stattfinden.

 

Um Synergien bei der Arbeit warb anschließend Christiane Grotz. Sie ist seit 2014 Behindertenbeauftragte des Landkreises Rosenheim. Wie sie sagte, gebe es in der Arbeit der Behindertenbeauftragten und der Seniorenbeauftragten zahlreiche Schnittstellen. „Die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern hängen nicht vom Alter ab. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen ihrer und unserer Arbeit.“ Vor Corona gab es im Schnitt pro Jahr rund 100 Veranstaltungen, darunter Treffen von Arbeitskreisen und Projektgruppen, mit Bürgermeistern oder den kommunalen Behindertenbeauftragten. Gemeinsam arbeite man daran Barrieren abzubauen. Diese gibt es in allen Bereichen, beim Wohnen, im Verkehr, der Kultur oder der Freizeitgestaltung. So werden zum Beispiel inklusiven Wanderungen angeboten. „An solchen Angeboten sind sicherlich auch ältere Menschen interessiert.“ Ein kleines Redaktionsteam veröffentlicht regelmäßig Artikel in den Gemeindeblättern, die auf wichtige Fristen und Angebote hinweisen. „Es gibt Bereiche, wo sich unsere Arbeit unterscheidet, aber viel mehr Bereiche, in denen eine Zusammenarbeit wichtig ist. Wir freuen uns auf diese Zusammenarbeit“, so Grotz.

 

Anschließend sprach Jürgen Laupheimer, der Sozialplaner des Landkreises Rosenheim, einige aktuelle Themen an. So wird derzeit ein Pflegebedarfsplan für den Landkreis Rosenheim erarbeitet und entwickelt. Das Gutachten soll im Frühjahr 2022 den Mitgliedern der Kreisgremien vorgestellt werden. Zudem machte er auf das Angebot des im Oktober dieses Jahres eröffneten gemeinsamen Pflegestützpunktes für Stadt und Landkreis Rosenheim in der Wittelsbacherstraße 38 aufmerksam. Fünf Fachkräfte stehen hier für eine qualifizierte Beratung rund um das Thema Pflege zur Verfügung. Außerdem seien drei Außenstellen in Oberaudorf, Wasserburg und Feldkirchen-Westerham geplant, so Laupheimer.

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen die kommunal bestellten Seniorenbeauftragten selbst zu Wort. Was den Seniorenbeauftragten des Landkreises Waldvogel hierbei ein sehr großes Anliegen war, dass die ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten eine Plattform erhalten, um deren aktuellen Stand hinsichtlich der gemeindlichen Seniorenarbeit darstellen zu können. Einigkeit herrschte bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern darüber, dass das anhaltende Pandemiegeschehen die ehrenamtliche Arbeit vor Ort deutlich erschwert und somit einschränkt.

Am Ende der Veranstaltung dankte Waldvogel allen Anwesenden für deren Kommen.