Bürgermeister und Museumsleiterin eröffneten gestern Krippenausstellung

„Das ist eine ganz besondere Ausstellung“, so eröffnete Wasserburges Bürgermeister Kölbl gestern Abend die Ausstellung im Museum Wasserburg „Zur Krippe her kommet! Krippenbau zwischen Tradition und Zeitgeist“, denn es habe noch nie eine Ausstellung gegeben, die am Tag nach der Eröffnung gleich wieder geschlossen werden müsse. Kölbl führte dann aber weiter aus, dass alle Beteiligten, bei der Stadt und im Museum, inständig hofften, dass nach dem 15. Dezember, sollten die Corona-Maßnahmen gelockert werden können, die Ausstellung wieder besichtigt werden könne und man wolle die Besuchsmöglichkeit bis „Maria Lichtmess“ verlängern. Aber, so Kölbl weiter, „wir können alle nicht in die Zukunft blicken“.

 

Diese Ausstellung sei das Ergebnis von sehr viel Arbeit. Deshalb richtete der Wasserburger Bürgermeister als erstes seinen Dank an die zahlreichen Leihgeber, die es möglich gemacht haben, dass diese Ausstellung heute hier gezeigt werden kann. Namentlich erwähnte Kölbl unter anderem Heinz W. Göppelhuber, die Krippenfreunde Altötting, Max Kamhuber und den ehemaligen Staatsminister Dr. Marcel Huber.

Beim Aufbau der Ausstellung habe es zahllose Helfer gegeben. Hier sei der Bauhof zu erwähnen und der Restaurator Armin Göttler, aber auch seine eigene Frau, die in Wasserburg für ihre Leidenschaft für neapolitanische Krippen bekannt ist, hat bei der Präsentation der Exponate intensiv tätig mitgewirkt. Kölbl sprach als Anekdote die Tatsache an, dass er es normalerweise ist, der das Rathaus als letzter verlässt, es sei eben schon gewöhnungsbedürftig gewesen, dass seine eigene Frau in den späteren Abendstunden noch in einem städtischen Gebäude mitarbeitend aktiv sei.

Auch bei den Museumsmitarbeiterinnen Ingrid Unger, Lena Hauser, Olga Hochreiter, Dr. Mareike Ahlers, Elfriede Gabriel, Sabine Höffer von Loewenfeld, Hiltraud Inninger und der Leiterin des Museums, Sonja Fehler, bedankt sich Kölbl für ihren umfangreichen Einsatz rund um die Ausstellung.

 

Schließlich erwähnte Kölbl noch Dorothea Hutterer, in Wasserburg besser bekannt als „die Frau mit dem Hut“, die den Eröffnungsabend mit sehr beschaulich wirkendem Harfenspiel umrahmte. Dieses Harfenspiel sorgte intensiv für eine voradventliche Stimmung und sorgte für gute Einstimmung.

 

Schließlich fand Kölbl es „schade,“, dass die Ausstellung im Museum heuer nicht begleitet werden kann durch einen Christkindlmarkt, dass diese Ausstellung sofort nach Eröffnung wegen der aktuellen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie wieder geschlossen werden müsse und dass es heuer, anders als in der Vergangenheit üblich, nicht von einer Bewirtung im Museum begleitet werden könne. Und so hoffte Michael Kölbl abschließend auf ein baldiges, neues Leben der Ausstellung.

 

Die Leiterin des Museums, Sonja Fehler, gab ihrer Freude darüber Ausdruck, dass doch eine ansehnliche Zahl an Besuchern den Weg ins Museum gefunden hat. Sie freute sich besonders, dass „die Gruppe der Mutigen“ so groß sei. Es sei die Corona-Pandemie gewesen, die diese Ausstellung auf den weg gebracht habe. Der Anstoß sei vom Bürgermeister gekommen, aber das Museum habe diesen Anstoß gerne und beherzt angenommen. Weil man im Jahreslauf, auch das bedingt durch die Pandemie, weniger Geld habe ausgeben müssen, sei mehr übrig geblieben für diese Ausstellung.

Es habe viel filigrane Restaurationsarbeit gegeben, so mussten die Textilien in feinster Behandlung ausstellungsgerecht restauriert werden. Fehler freute sich auch darüber, dass die Objekte hier in der Ausstellung lebten, „auch durch ihre Vielfalt“. Die Christnacht sei die Nacht der „Familienwerdung“, der Nacht eben, in der die Familie entsteht. Fehler bedankte sich schließlich für das riesige bürgerliche Engagement, am Mitwirken zweier Vereine und vieler Einzelpersönlichkeiten. Das sei alles weder erwartbar gewesen noch habe man hoffen können, dass alles so reibungslos geklappt habe. Mit einem voradventlichen Präsent bedankte sich Sonja Fehler schließlich bei Margarete Kölbl, die viel von ihrem eigenen Krippenbestand beigetragen habe (Bürgermeister Kölbl hierzu: „Jetzt ist auch bei uns daheim etwas mehr Platz!“) Und der Museumsmitarbeiterin Ingrid Unger, die „besonders viel aufgebaut“ habe, so dass diese Ausstellung möglich werden konnte.

 

Der Besucher der Ausstellung kann dieses Lob nur unterstreichen, es gibt viele Krippen, die in äußerst liebevoller und kompetenter Weise aufgebaut wurden und der Öffentlichkeit auf diese Weise zugänglich gemacht werden konnten. Man spürte beim Verweilen in der Ausstellung, dass der Ausspruch Georg Spieglers von 1967 viel Wahres enthält: „Unsere Tätigkeit, das Krippenbauen, braucht […] ein Innenleben. Eine nur „gebastelte“ Krippe bleibt seelenlos und besitzt nicht den Atem, der unser inneres erwärmt. Demnach wirkt – zum Unterschied vom Bastler – der Krippenbauer schöpferisch.“ Dieses Schöpferische begleitet einen in der Ausstellung in jedem Moment. Man kann sie nur ans Herz legen. Wenn das Museum geöffnet ist, normalerweise ist das von Dienstag bis Sonntag von 13 bis 16 Uhr und an den Adventswochenenden von Freitag bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr. Doch was ist schon normal in diesen Zeiten.

Es bleibt das Prinzip Hoffnung. Darauf, dass ab dem 15. Dezember die Ausstellung öffnen darf und dass viele Wasserburger die Möglichkeit wahrnehmen, sie sich anzuschauen. Sie ist es wirklich wert.

 

PETER RINK