Bauausschuss Haag will schlechten Sichtverhältnissen auf der Westendstraße entgegenwirken
Wer von der Westendstraße über die Metzgerei Richtung Ortsmitte auf die Münchener Straße einbiegen will, hat kein ausreichendes Sichtfeld. Deshalb fahren Linksabbieger oft nah an den Fahrbandrand und sogar auf den Fahrradschutzstreifen, berichtete Tobias Kölbl vom Ingenieurbüro gevas in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses Haag und stellte mögliche Lösungsansätze vor.
Auf Anregung der CSU-Fraktion beauftragte die Gemeinde die Beurteilung der Verkehrssicherheit am Knotenpunkt Münchener Straße und Westendstraße. Deshalb führte das Ingenieurbüro im vergangenen Jahr eine Zählung durch und machte sich vor Ort ein Bild vom Auto- sowie Radverkehr.
Etwa doppelt so viele Radfahrer seien demnach teilweise unterwegs. „Der Schutzstreifen bringt durchaus etwas und wird angenommen“, schlussfolgerte Kölbl. Auch wenn im Beobachtungszeitraum keine gefährlichen Situationen erfasst werden konnten, zeigten sich problematische Verhältnisse für Radfahrer aufgrund der Linksabbieger aus der Westendstraße.
Etwa zwei Drittel der Autofahrer biege demnach Richtung Ortskern ab. Weil die Bebauung und der Felsen aber das Sichtfeld einschränken, müssen sie teilweise bis auf den Schutzstreifen vorfahren. „Damit ergeben sich für Radfahrer schwierige Situationen“, so Kölbl. Deshalb gab er unterschiedliche Lösungsansätze, um das Problem zu entschärfen.
So schränke der Felsen nicht nur für Linksabbieger aus der Westendstraße das Sichtfeld ein. Auch Radfahrer sehen dadurch heranfahrende Autos schlechter und können sich erst darauf einstellen, wenn diese schon an der Einmündung stehen. „Eine Verlegung des Felsens ist für den Radverkehr angenehmer, weil er das kommende Fahrzeug früher sieht“.
Weitere Möglichkeiten sei eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Bereich der Kurve, um diese an die Sichtverhältnisse anzupassen, sowie ein weiteres Schild an der Einmündung mit einem Hinweis auf den Radverkehr.
Von einer Beschränkung auf 30 km/h hielt Klaus Breitreiner (CSU) nichts. Er wolle lieber auf bauliche Lösungen setzen. Selbst bei reduzierter Geschwindigkeit befürchtet Rosmarie Heimann (PWG), dass der Autoverkehr weiterhin auf den Schutzstreifen fährt, um bessere Sicht zu haben. Deshalb wolle sie diese mit einem zusätzlichen Schild „daran erinnern, dass an der Stelle viele Radfahrer unterwegs sind“.
Dieses Bewusstsein müsse allgemein geschaffen werden, fand Christine Sax (Grüne), die selbst täglich mit dem Rad an der Münchener Straße unterwegs ist. Durch den Schutzstreifen vergessen nach ihrer Erfahrung manche Autofahrer die Abstandsregeln beim Überholen von Radfahrern. „Deshalb sollten wir ein Schild aufstellen, dass Radfahrer 1,5 Meter Platz brauchen.“
Welche verkehrlichen Maßnahmen sich umsetzen lassen, solle im Gespräch mit Verkehrssachbearbeitern und der Polizei thematisiert werden, informierte Bürgermeisterin Sissi Schätz. Mit ihnen werden die durch das Gremium vorgebrachte Anregungen besprochen. Einstimmig war sich der Bau- und Umweltausschuss einig, die Umsetzung der Maßnahmen von der Verkehrsbehörde zu veranlassen.
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