Seit September werden in Bad Aibling junge Menschen zu Fachlehrkräften in Ernährung und Gestaltung ausgebildet

Es gibt nicht viele Schulstandorte, die ein eigenes Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrkräften vorweisen können. Seit knapp drei Monaten zählt auch Bad Aibling zu diesem exklusiven Kreis. Der neue Standort kommt gut an, schon im ersten Jahr nutzen 15 Studentinnen die Chance, das pädagogische Einmaleins in der Ausbildungsrichtung „Ernährung und Gestaltung“ zu erlernen. Die jungen Menschen profitieren dabei von den modernen Räumlichkeiten, die dem hohen Stellenwert des praktischen Anteils einer solchen Ausbildung vollauf gerecht werden.

Kultusminister Michael Piazolo, der sich bei Institutsrektor Fabian Müller-Klug in einem persönlichen Gespräch über den Start des neuen Standortes informiert hatte, betont: „Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer erfüllen an den bayerischen Schulen sehr wichtige Aufgaben. Sie stehen in besonderer Weise für den Praxisbezug in der schulischen Bildung und für die Vermittlung von Alltagskompetenzen und sind an den Schulen sehr gefragt. Der Standort Bad Aibling bietet jungen Menschen eine hervorragende Ausbildung in ihrer Heimat vor Ort an.“

 

Dies soll laut Michael Piazolo jedoch nur der Anfang sein: „Wir werden am Standort Bad Aibling das Angebot für angehende Fachlehrkräfte weiter ausbauen und die Kapazitäten noch weiter erhöhen. Ich kann allen Interessierten nur empfehlen: Schauen Sie sich das Staatsinstitut in Bad Aibling an und informieren Siesich über die vielfältigen Möglichkeiten dieses Berufsfeldes Ein Besuch lohnt sich.“

 

Landrat Otto Lederer, der sich sehr stark für die Errichtung des Instituts eingesetzt hatte, betonte zudem: „Diese Einrichtung bietet die großartige Möglichkeit, sich vor Ort weiterzubilden und auch ohne Abitur den Beruf der Fachlehrerin oder des Fachlehrers zu ergreifen. Mit dem neuen Standort in Bad Aibling haben die Absolventinnen und Absolventen der Berufs- und Hauswirtschaftsschulen in Rosenheim und der Nachbarlandkreise die einmalige Chance, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Und das Beste ist: Viele der zukünftigen Fachlehrerinnen und Fachlehrer können in der Region bleiben, denn der Bedarf an unseren Schulen ist groß.“

 

Ein wichtiger Partner für das Staatsinstitut ist auch der Dietrich-Bonhoeffer-Bildungs-Campus (DBCC), auf dem, wie Institutsleiter Fabian Müller-Klug betont, in kurzer Zeit und in einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit mit Schulleitung und Geschäftsführung der neue Standort aufgebaut werden konnte.

Zur Ausbildungssituation vor Ort stellt Herr Müller-Klug fest: „Das Berufsfeld einer Fachlehrkraft ist unglaublich spannend, vielfältig, aber auch anspruchsvoll. Die engagierten und kompetenten Kolleginnen und Kollegen am neuen Standort tragen wesentlich dazu bei, dass die zukünftigen Fachlehrkräfte lernen, nachhaltige und motivierende Lernarrangements für ihre Schülerinnen und Schüler zu gestalten. Dank der wöchentlichen Schulpraxis in den umliegenden Schulen können rasch erste Unterrichtserfahrungen gemacht und die Entwicklung hin zu einer professionell handelnden Lehrkraft zeitnah gefördert werden.“

 

Fachlehrkräfte werden im allgemeinbildenden Bereich insbesondere an Grund- und Mittelschulen, Förderschulen und Realschulen eingesetzt. Sie unterrichten in erster Linie in praktischen Fächern, zum Beispiel in Englisch, Ernährung (Schulfach: Ernährung und Soziales) und Gestaltung (Schulfach: Werken und Gestalten), Kommunikationstechnik (Schulfach: Wirtschaft und Kommunikation), Werken (Schulfach: Technik), Kunst, Musik und Sport. Die staatliche Ausbildung zur Fachlehrkraft schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die zum Eintritt in den Vorbereitungsdienst berechtigt. Nach erfolgreich bestandener Staatsprüfung winkt eine Übernahme in das Beamtenverhältnis. Aktuell befinden sich rund 70 Prozent aller Fachlehrkräfte in der Besoldungsgruppe A 11.

 

Mit Bad Aibling ist im laufenden Schuljahr neben Ansbach, Augsburg, Bayreuth und München ein fünfter Ausbildungsstandort für Fachlehrkräfte im Freistaat entstanden.