Umweltausschuss des Wasserburger Stadtrates konkretisiert Projekt an der Priener Straße
Unter Vorsitz von Zweitem Bürgermeister Werner Gartner (SPD) trat der Umweltausschuss des Wasserburger Stadtrates gestern Abend zu einer wegweisenden Sitzung zusammen: Es ging um den Wertstoffhof. Dieser liegt momentan in der Wasserburger Altstadt und hat eine Größe von zirka 800 Quadratmetern. Weil dies unzureichend ist, war in der Stadtratssitzung im vergangenen November beschlossen worden, den Wertstoffhof aus der Altstadt heraus in die Priener Straße in der Tegernau zu verlegen (wir berichteten). Der Umweltausschuss leitete gestern die ersten Schritte dafür ein.
Folgende Gründe sprächen dafür, den Wertstoffhof zu verlegen: Zum einen habe die benachbarte Grundschule Platzbedarf, der nur durch die Verlegung des Wertstoffhofes erfüllt werden kann, zum zweiten ist der Wunsch im Stadtrat lebendig, den Wertstoffhof nach modernen Gesichtspunkten zu gestalten und auch umweltschonende Elemente in den Wertstoffhof zu integrieren.
Die Größe sei hierbei ein wichtiges Argument. Hat der derzeitige Wertstoffhof eine Größe von 800 Quadratmeter, so werde der neue an der Priener Straße ca. 4.000 Quadratmeter umfassen können.
Stadtkämmerer Konrad Doser führte hierzu folgendes aus: Es sei geplant, den neuen Wertstoffhof nachhaltig zu errichten und zu betreiben und ihn so zu gestalten, dass er für die kommenden 40 bis 50 Jahre der Wasserburger Bevölkerung zur Verfügung stehen könne. Dazu zähle vor allem ein erweitertes Entsorgungsangebot, eine witterungsgeschützte, sichere und barrierefreie Entsorgung von Abfällen ohne Platz- und Anliefermengenbeschränkung.
Wichtig sei der Stadt Wasserburg die Trennung der Verkehrsströme für Kunden- und Betriebsverkehr, ebenso wie die Möglichkeit, ausreichend Verkehrsfläche für Anlieferung und Abholung zur Verfügung stellen zu können.
Die Baukosten für die Errichtung des neuen Wertstoffhofes werden wohl zirka drei Millionen Euro betragen, dazu kämen ca. 35.000 Euro Betriebskosten pro Jahr. Diese Kosten sollen auf die Bevölkerung umgelegt werden. Doser sprach von ungefähr zwei Euro pro Einwohner jährlich an zusätzlichen Kosten.
Konnten im derzeitigen Wertstoffhof Anlieferung und Abholung nicht räumlich getrennt werden, so solle dies in der neuen Planung durchaus möglich sein. Insgesamt sollen zwölf Containerplätze eingerichtet werden, und zwar für Restabfall, Sperrmüll, Papier, Leichtverpackungen, Grüngut, Holz, Metall, Bauschutt, Flachglas, Hartkunststoffe und Altreifen. Des weiteren ist vorgesehen, Bezahlmöglichkeiten durch ein elektronisches Kartensystem zu schaffen. Im Hinblick auf Strom- und Wärmeerzeugung soll der Betrieb CO2-neutral betrieben werden können.
Norbert Buortesch (Bürgerforum) gab zu bedenken, dass es sinnvoll sei, im Eingangsbereich ein „Repair-Café“ zu schaffen, damit hier reparierfähige Geräte auch repariert werden können. Buortesch erinnerte in diesem Zusammenhang an den Direktor des Deutschen Museum, Wolfgang Heckl, der selbst solche Reparaturmaßnahmen anbiete und solche Aktionen in der Presse publiziere.
In der Frage, wie die notwendigen Höhenunterschiede bewältigt werden können, war man sich einig. Die Stadträte wollten keine Treppen, sondern Rampen, das sei nicht nur behindertengerecht, sondern auch zeitgemäßer.
Schließlich wurde seitens der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Frage angesprochen, inwieweit der neue Wertstoffhof eine Fahrradanbindung haben werde, schließlich müsse man auch über einen Hol- und Bringservice nachdenken.
Die Altstadt soll mit einer Wertstoffinsel entschädigt werden.
In der abschließenden Diskussion wurde noch erörtert, wie stabil der Bodenbelag sein müsse, da ja schwere LKW hier häufiger verkehren würden. Die Vertreter der Stadtverwaltung beruhigten die Stadträte, der Bodenbelag und die Versiegelung würden so konzipiert, dass man sich diesbezüglich keine Sorgen machen müsse.
Abschließend wurde die skizzierte Lösung vom Umweltausschuss einstimmig befürwortet.
Peter Rink
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und/oder ohne Auto ist der künftige Standort an der Priener Straße definitiv schlecht geeignet. Und es braucht auch niemand glauben, dass sich dieser Personenkreis mit seinen Wertstoff-Tüten, etc. in einen Linienbus setzt, um dort hinzufahren.
Juhu, die Anwohner der Rosenheimer Straße schon sehr belastet durch den Verkehr zum Einkaufzentrum und dem Schwerlastverkehr zu den Firmen an der Priener Straße freuen sich auf noch mehr Lärm und Abgase.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass durch den Umzug des Wertstoffhofs eine deutlich spürbare Mehrbelastung durch den Verkehr auf Sie zukommt.
Die Rosenheimer Straße ist eine der drei Zufahrtsstraßen nach Wasserburg. Als Anwohner, hat man sich zu einem gewissen Teil selbst dazu entschlossen das zu „ertragen“.
Ist dieselbe Diskussion wie neben einem Spielplatz ein Haus zu kaufen und sich dann über den Lärm zu beschweren.
Es sind KiTas und Schulen in unmittelbarer Umgebung zum jetzigen Wertstoffhof. Dort den Verkehr zu mindern halte ich für eine positive Entwicklung!
Da wohnt doch sowieso fast niemand. Ist ja das Gelände des früheren Umspannwerks.
Irrtum, hier wohnen vier Familien mit insgesamt sieben kleinen Kindern zwischen acht und drei Jahren. Ich bin eine der Bewohnerinnen.
Naja, es leben ja auch außerhalb der Altstadt Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Auch die schaffen es irgendwie ihren Abfall zu entsorgen.
…. und die Anfahrt soll dann alles über die Schmerbeckstr. erfolgen? Da ist doch dann das totale Chaos! Wie soll das funktionieren mit Busunternehmen, Früchtelager und einer Rettungswache?
Na, aber Hauptsache die jetzige Zufahrt mit Grundschule, Förderschule, Bauhof, Sportplatz, Linienbusverkehr und Privathäusern funktioniert einwandfrei.
Grundsätzlich ist es sehr zu begrüßen wenn KFZ Verkehr, und sei es auch nur ein bisschen, aus der Altstadt ferngehalten wird. Ein Wertstoffhof mitten im Stadtgebiet ist alles andere als zeitgemäß. Und wer jemals das Herumrangieren der KFZ samtags im bisherigen Wertstoffhof gesehen hat, wird dem wohl zustimmen. Eine sehr begrüßenswerter Vorschlag ist die Reparaturwerkstatt im neuen Wertstoffhof. Hoffentlich bleibt diese Idee nicht auf der Strecke..
aus dem Burgerfeld,
das war auch mein erster Gedanke zum Kommentar von Realist. Diese Personengruppe wird auch nicht mit der Sackkarre zum Wertstoffhof kommen, sondern bittet wahrscheinlich nachstehende Personen um Hilfe bei der Entsorgung. Außerdem bleiben ja die Wertstoffinseln in der Altstadt erhalten. Der Wertstoffhof ist hauptsächlich für Abfallprodukte außerhalb der normalen Haushaltsentsorgung gedacht und da ist eine gute Anbindung und Parkmöglichkeit mit dem Auto von Vorteil.
Man wird nie allen Interessengruppen gerecht werden und einige werden von dieser Änderung profitieren und andere nicht. Bei der nächsten Änderung ist es wahrscheinlich umgekehrt.
So wie es halt immer ist im Leben: mal bist du Hund, mal bist du Baum 😉
aus dem Burgerfeld,
Yep.
Als Katzenfreund.
Manchmal pisst sie in deinen Garten, manchmal beim Nachbarn.
Letztendlich zählt aber, kann ich auch Mal einen Nachteil verkraften ohne neidisch zu werden und einen Vorteil genießen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Denke das Prinzip „nehmen und geben“ ist aus der Mode gekommen.
Anwohnerin,
genauso wie die Anwohner der Salzburgerstraße viel Verkehr haben. Wie Fabian sagt, Wasserburg hat nur drei Zufahrtsstraßen und die sind alle stark ausgelastet. Solange viele Verkehrsteilnehmer die ca. 7 km lange Umgehungsstrasse meiden und lieber durch die Altstadt fahren, wird sich an der Verkehrsbelastung der Zufahrtsstraßen nichts ändern. Der neue Bauhof spielt da eine untergeordnete Rolle zumal ich auch glaube, dass der Bauhof außerhalb der Altstadt mehr Vorteile als Nachteile für die Bürger bringt.
So wie es auf der Skizze aussieht ist die Ein- und Ausfahrt für den Wertstoffhof über die Schmerbeckstraße. Ob das mit dem LKW – und Omnibusverkehr in diesem Gewerbegebiet dann so „rollend“ sein wird ist fraglich
Endlich . Dann ist genügend Platz für einen Discounter in Wasserburg Stadt.
Dann können auch wir alte günstig einkaufen.
Hilger A.,
hab mir das auch Mal angesehen, bin aber mit dem LKW- und Busverkehr über die Schmerbeckstrasse etwas irritiert. Der Stadtbus fährt über die Alkorstrasse zum Badria, die notwendigen LKW’s beliefern das Gewerbegebiet ebensfalls rechts und links über die Alkorstrasse. Fahren denn andere Busse oder Durchgangstransit-LKWs die Schmerbeckstrasse?
Die Schmerbeckstr ist eine Sackgasse und am Ende der Schmerbeckstr. ein Busunternehmen, des weiteren ist dort das Früchtelager vom Bauer, eine Rettungswache und im Kreuzungsbereich liks und rechts einmal die Halle der RKW und rechts die Silos. Die anliefernden LKW’s rangieren auf der Schmerbeckstr. Des weiteren wird in letzterzeit von Bürgern die Ein/Ausfahrt der Rettungswache zugeparkt, trotz entsprechender Beschilderung ..
Interessant dass hier die Zufahrt über die Schmerbeckstraße realisiert werden soll obwohl über die Prienerstraße gesprochen wird. Zudem sehr interessant dass die Ein- und Ausfahrt über die Schmerbeckstraße erfolgen soll, obwohl die Prienerstraßenseite schon über eine Riesen Einfahrt verfügt. Anscheinend wird von zusätzlichen Kosten über neue Zufahrtswege nicht gespart anstatt schon verfügbare zu nutzen. Anstatt zusätzliche Kosten für die noch nicht vorhandenen Ein und Ausfahrten aufzuwenden würde dieses Geld sinnvoller in einem Fahrbahnaustausch in der Alkorstrasse ihre Verwendung finden.
Artikel lesen kann helfen: „Wichtig sei der Stadt Wasserburg die Trennung der Verkehrsströme für Kunden- und Betriebsverkehr, ebenso wie die Möglichkeit, ausreichend Verkehrsfläche für Anlieferung und Abholung zur Verfügung stellen zu können“ – ich verstehe das zusammen mit der Grafik so, dass der Lkw-Lieferverkehr über die bestehende Zufahrt von der Priener Straße abgewickelt wird und die An- und Abfahrt der entsorgenden Bürger über die Schmerbeckstraße. Würden die Bürger, die zahlenmäßig sicher die Masse ausmachen und dabei fast alle aus Richtung Burgerfeld/Rosenheimer Str. kommen werden, auch über die Priener Straße anfahren, bräuchte es hier sicher eine zusätzliche Linksabbiegespur auf der Staatsstraße. Das würde dann wahrscheinlich teurer, als Zufahrten an der Schmerbeckstraße, nachdem das Grundstück ja wohl in voller Breite bereits an dieser Schmerbeckstraße liegt.