Corona-bedingte Defizite bei den kleinen Wasserratten  

Geschlossene Schwimmbäder, wenig Bewegungsmöglichkeiten zu Hause – bei vielen Kindern hat die coronabedingte Lockdownzeit Auswirkungen auf die motorische Entwicklung. Besonders beim Schwimmen. Nicole Weigel-Baretzky von der Schwimmschule Martin Weigel in Soyen berichtet von großen Unterschieden vor und nach Corona.

Die Nachfrage nach Einzelkursen, die die Schwimmschule anbietet, war vor Corona sehr groß. Durch die Schließung der Schwimmbäder sei das Schwimmtraining dann jäh unterbrochen worden. „Kinder, die schon längst fertig hätten sein sollen, sind nun zwei Jahre später immer noch am Üben“, erzählt Weigel-Baretzky. Somit warten nun wiederum viele Vorschulkinder auf einen Schwimmkursplatz.

Besondere Auffälligkeiten seien bei den motorischen Fähigkeiten zu beobachten. „Viele Kinder haben schon Schwierigkeiten damit, den Arm zur Seite zu bewegen. Besonders auffällig ist das bei Kindern aus der Stadt“, so Weigel-Baretzky. Ebenso sei die Konzentration teilweise sehr beeinträchtigt.

Nicole Weigl-Baretzky weist auch darauf hin, dass es vielen Eltern nicht mehr wichtig erscheint, dass die Kinder schwimmen lernen. Oft seien Trendsportarten wie Reiten oder Ballett wichtiger. „Schwimmen und besonders die richtige Technik ist lebenswichtig bis in hohe Alter“, betont sie. Man müsse bereits Kleinkindern beibringen, dass Wasser nicht nur lustig sei, sondern auch viele Gefahren berge. Ebenso wichtig sei es, den Kindern zu vermitteln, in jeder Gefahrensituation im Wasser Ruhe zu bewahren.

Beim Einzelunterricht könne sie auf jedes Kind individuell eingehen und die richtigen Techniken einüben. „Ganz wichtig ist es, zu wissen, dass man mit dem bestandenen Seepferdchen noch nicht richtig schwimmen kann. Danach heißt es üben, üben, üben“, so Nicole Weigel-Baretzky.
 
Unser Bild zeigt Nicole Weigel-Baretzky mit ihrem Schwimmschüler Leo.

 

TG