Ministerium: In akuten Notsituationen sollen Sporthallen, leerstehende Gebäude oder Traglufthallen genutzt werden
Mit Blick auf die Unterbringungskapazitäten für Bayern erklärte Innenminister Joachim Herrmann heute Nachmittag, dass die Vorbereitungen für eine größere Zahl von ukrainischen Kriegsflüchtlingen bereits auf Hochtouren laufen würden. Dazu stehe der Freistaat in einem intensiven Kontakt mit den Kommunen. Man arbeite momentan an einem Konzept, bei Bedarf bis zu 50.000 Menschen in Bayern aufnehmen zu können, so Herrmann. Da die Entwicklungen schwer vorhersehbar seien, stelle man sich aber auch auf die doppelte Anzahl an Kriegsflüchtlingen ein – auf 100.000 Menschen.
Laut Herrmann können in den vorhandenen Asyl-Einrichtungen in Bayern entsprechend der derzeitigen Auslastung einige Tausend Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zusätzlich aufgenommen werden. Man werde zunächst auf die bestehenden Unterkunftsplätze in den Asylunterkünften zurückgreifen und die Belegung soweit möglich auch aufstocken, kündigte der Innenminister an.
In einem weiteren Schritt sollen mit Neuanmietungen zusätzliche Plätze geschaffen werden.
Denkbar seien zur Überbrückung auch Anmietungen von Pensionen.
In akuten Notsituationen könnten Sporthallen, leerstehende Gebäude oder Traglufthallen genutzt werden.
Darüber hinaus wolle man die große Hilfe aus der Bevölkerung bestmöglich koordinieren und bündeln, so Herrmann. Dazu werde derzeit an einer Internetplattform gearbeitet, auf der potentielle Vermieter Wohnungsangebote hinterlegen können.
Staatliche und kommunale Stellen könnten dann darauf zugreifen und so Angebot und Nachfrage besser zusammenführen. Selbstverständlich könnten ukrainische Flüchtlinge auch privat unterkommen, etwa bei Freunden oder Verwandten, sagte der Minister.