Das Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Innstausee bei Attel und Freiham“ besteht seit 40 Jahren
Die mehrere Jahrzehnte alte Beschilderung im Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Innstausee bei Attel und Freiham“ wird in diesem Jahr grundlegend erneuert. Das hat die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Rosenheim mitgeteilt. Sie bittet die Besucherinnen und Besucher, sich im Schutzgebiet an die geltenden Regelungen zu halten.
Das Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Innstausee bei Attel und Freiham“ ist ein sehr bedeutender Rückzugsraum für eine ganze Anzahl streng geschützter und gefährdeter Vogelarten. Diese dürfen in der Zone II, welche die Bereiche Sendlinger Lacke, Attler Au, Heberthaler Innau und Freihamer Innau umfasst, nicht gestört werden. Deshalb gibt es dort ein ganzjähriges Betretungsverbot. In der Zone I, die sich durch den sogenannten Fluchtdistanzbereich um das Zentrum der Graureiherkolonie definiert, gilt ein Betretungsverbot vom 1. Februar bis zum 15. Juli eines jeden Jahres.
Auf Grund der Vielzahl der nachgewiesenen Vogelarten und der sehr hochwertigen Lebensräume ist das etwa 567 Hektar große Naturschutzgebiet Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Als eines von deutschlandweit 742 Vogelschutzgebieten spielt es regional eine herausragende Rolle als wichtige Verbindungsachse zwischen den Alpen und der Donau. Seine Rolle liegt vor allem darin, den Vogelarten Brut-, Rast- und Überwinterungsmöglichkeiten zu bieten.
Die Rastvogelpopulationen stehen sehr wahrscheinlich mit dem Vogelschutzgebiet „Ismaninger Speichersee und Fischteiche“ sowie mit dem Vogelschutzgebiet „Chiemseegebiet mit Alz“ im Austausch. Letzteres nutzen bis zu 40.000 Rastvögel, was es zu einem der größten süddeutschen Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiete für Wasservögel macht. Darüber hinaus gehen die Fachleute davon aus, dass es Wechselbeziehungen der Vogelpopulationen mit den Vogelschutzgebieten „Moorgebiet von Eggstätt-Hemhof bis Seeon“ und „Moore südlich des Chiemsees“ gibt.
Aufgrund seiner hohen Bedeutung sind die Besucherinnen und Besucher aufgefordert, sich in dem Gebiet rücksichtsvoll zu verhalten und die geltenden Regelungen einzuhalten. Dazu gehört das Anleingebot für Hunde. Das Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Innstausee bei Attel und Freiham“ besteht heuer seit 40 Jahren.
…und auf dem Bild sieht man auch gleich das Hauptproblem des Inn – die extreme Sedimentfracht, die der Inn vor allem bei höherem Wasserstand aus den Gletscherregionen in den Alpen mitbringt. Aus diesem Grund versanden die Altwasser zunehmend. Leider hat das zu einem enormen Rückgang der Artenvielfalt geführt, der sich noch immer fortsetzt. Und genau deshalb ist es so wichtig, wenigstens die verbliebenen Rückzugsgebiete für die Vögel zu schützen.
Nun wäre auch gefragt, die Pflege des Naturschutzgebietes auf neue Beine zu stellen und diese nicht alleine dem Kraftwerksbetreiber zu überlassen.