Aufgrund ihres Engagements gemeinsam mit Rainer Drews und Alois Siepl: In der Gemeinde Eiselfing haben 16 Jungkiebitze überlebt
In der Gemeinde Eiselfing haben sich fünf Landwirte besonders für den Kiebitzschutz eingesetzt. Dafür wurden sie jetzt im Rathaus von Bürgermeister Georg Reinthaler und Margit Böhm von der unteren Naturschutzbehörde geehrt. Dank ihrer Unterstützung und der tollen Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Kiebitz-Betreuern ist es gelungen, dass im vergangenen Jahr acht Brutpaare zwischen Eiselfing und Alteiselfing 16 Jungvögel großziehen konnten. Das ist ein großer Erfolg, der ohne die Hilfe dieser Landwirte nicht möglich gewesen wäre.
Als kleines Dankeschön erhielten sie Gutscheine, die jeweils zur Hälfte von der Gemeinde und vom Landkreis finanziert wurden.
Unser Foto zeigt von rechts:
Bürgermeister Georg Reinthaler, Rainer Drews und Alois Siepl, ehrenamtliche Kiebitzbetreuer, Johanna Freiberger Landwirtin, Josef Freiberger Landwirt sowie Margit Böhm von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Rosenheim.
Auf dem Foto fehlen die Landwirte Sebastian Fischer, Josef Lebmeier und Robert Schwarz.
Der Kiebitzbestand ist seit 1980 bundesweit um 93 Prozent zurückgegangen. Früher war der Kiebitz ein „Allerweltsvogel“, der überall in der freien Feldflur anzutreffen war. Heute ist er in vielen Regionen Deutschlands ausgestorben.
Es fehlen Flächen für eine ungestörte Brut und die Nahrungssuche wie Feuchtwiesen, Brachen und Sommergetreidefelder. Auch Mulden, in denen das Wasser länger stehen bleibt und Kleingewässer, die sogenannten blauen Augen der Landschaft, sind verschwunden.
Die anpassungsfähigen Kiebitze brüten im Landkreis Rosenheim fast alle in Maisäckern, da sie zu Brutbeginn Ende März dunklen, offenen Boden brauchen. Dadurch besteht die Gefahr, dass ihre vier Eier, die sie als Bodenbrüter in eine kleine Kuhle legen, im April untergepflügt werden.
Nicht so in Eiselfing: Die Kiebitz-Betreuer Rainer Drews und Alois Siepl informierten die Landwirte und markierten die Gelege mit dünnen Bambusstäben. Die Landwirte sparten die Nester bei der Bewirtschaftung ihrer Äcker großzügig aus und schützen bei den weiteren Bearbeitungsgängen auch die frischgeschlüpften Küken.
In Hitzephasen fuhren die Landwirte Wasser an den Ackerrand, damit die Küken überleben können.
Der Kiebitz-Nachwuchs muss sich als Nestflüchter von Anfang an selber ernähren. Bei Trockenheit finden die Kleinen im harten Boden mit ihren winzigen Schnäbeln keine Nahrung mehr. Deshalb kam im vergangenen Sommer sogar die Feuerwehr Bachmehring mit etlichen tausend Litern Wasser zu Hilfe.
„Das sind mit Sicherheit Gründe für das Überleben der Küken. So kleinen und schönen Vögeln muss man einfach helfen“, freute sich der ehrenamtliche Kiebitzbetreuer Rainer Drews. Durch diese hervorragende Zusammenarbeit konnten im vergangenen Jahr acht Brutpaare zwischen Eiselfing und Alteiselfing trotz widriger Umstände wie Kälte, Schnee, Hitze und Trockenheit insgesamt 16 Jungvögel großziehen.
Ein Paar brütete in der Nähe von Dirneck, hier wurden zwei Küken flügge. Damit konnte das Überleben des Eiselfinger Kiebitzvorkommens gesichert werden. Dafür sind mindestens 0,8 Jungvögel pro Brutpaar nötig.
Die Kiebitzschützer appellierten auch an die Spaziergänger, mitzuhelfen und in den nächsten Wochen die aufgestellten Schilder zu beachten: „Bitte bleiben Sie auf den befestigten Wegen und führen Sie Hunde an der kurzen Leine!“
Weitere Informationen auch zu den staatlichen Förderungen gibt es bei Margit Böhm von der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Rosenheim unter 08031 392 3301.
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