Beschäftigung im Agenturbezirk Rosenheim profitiert von der zunehmenden Ortsunabhängigkeit der Arbeit
„Die Beschäftigten in unserem Agenturbezirk nehmen nach wie vor einen weiteren Arbeitsweg in Kauf, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. Auch die Herausforderungen, die die Corona-Pandemie in Vereinbarkeit Beruf und Betreuung mit sich gebracht hat, hat daran nichts geändert. Sicherlich hatte und hat aber die Flexibilisierung der Arbeit – insbesondere das Homeoffice – eine stabilisierende und teilweise sogar fördernde Wirkung auf die Zahl der Beschäftigungen“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.
Im Juni 2021 waren im Agenturbezirk Rosenheim 198.310 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Jede fünfte Arbeitsstelle (39.160) wurde von Menschen besetzt, die in einem anderen Agenturbezirk wohnen. Damit pendelten 1.260 Menschen mehr zum Arbeiten ein als vor einem Jahr und 3.360 mehr als vor fünf Jahren. Die meisten Einpendler*innen stammen mit 10.000 aus dem Agenturbezirk Traunstein, gefolgt von 9.240 aus dem Agenturbezirk München (Landeshauptstadt und Landkreis München) und 4.820 aus dem Agenturbezirk Weilheim. 1.430 weitere Personen sind Grenzgängern und kommen aus einem anderen Staat, in der Regel aus Österreich.
Schankweiler führt mit Blick auf die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze weiter aus: „158.800 der Stellen im Agenturbezirk werden von Männern und Frauen besetzt, die im Bezirk arbeiten und wohnen. Aber auch sie gehen der Tätigkeit oft nicht in dem Landkreis nach, in dem sie wohnen. So arbeiten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die im Landkreis Miesbach leben, beispielsweise oft im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.“
Rund 227.860 Personen, die einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, haben ihren Wohnsitz im Arbeitsagenturbezirk Rosenheim. Zuletzt arbeiteten 69.050, oder 30 Prozent davon, in einem anderen Agenturbezirk. Das waren knapp 3.000 mehr als 2020 und 9.080 mehr als 2016.
40.800 der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die auspendeln, gehen einer Tätigkeit im Agenturbezirk München (Landeshauptstadt und Landkreis München) nach. An zweiter Stelle steht bei den Auspendlern*innen der Agenturbezirk Weilheim mit 6.930, gefolgt vom Agenturbezirk Freising mit 5.190.
„Daraus ergibt sich, dass knapp 29.900 mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte den Agenturbezirk zum Arbeiten verlassen als Menschen in die Region kommen, um dort zu arbeiten“, erklärt Schankweiler.
Die Pendelbewegungen der einzelnen Regionen des Agenturbezirkes:
In der Stadt Rosenheim gibt es 35.720 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 23.987, oder mehr als zwei Drittel davon, werden durch Menschen besetzt, die einpendeln. Die meisten von ihnen kommen aus den Landkreisen Rosenheim (17.217) und Traunstein (1.145) sowie aus der Landeshauptstadt München (1.136).
Von den 27.116 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die die Stadt Rosenheim als ihren Wohnort gemeldet haben, arbeiten 15.423 außerhalb der Stadt. Die meisten pendeln in den Landkreis Rosenheim (8.723), die Landeshauptstadt München (2.906) und den Landkreis München (777) aus.
Im Landkreis Rosenheim sind 86.672 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze registriert. 27.101 davon, also knapp ein Drittel der Stellen, werden durch Menschen besetzt, die einpendeln. Die meisten kommen aus der Stadt Rosenheim (8.723) und den Landkreisen Traunstein (4.790) und Mühldorf am Inn (2.254).
Von den 106.531 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die den Landkreis Rosenheim als ihren Wohnort gemeldet haben, arbeiten 47.183 außerhalb des Landkreises. Die meisten davon haben ihren Arbeitsplatz in der Stadt Rosenheim (17.217) und in der Landeshauptstadt (9.719) und dem Landkreis München (4.270).
Im Landkreis Miesbach sind 37.090 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze registriert. 13.382, das heißt mehr als ein Drittel davon, werden durch Menschen besetzt, die einpendeln. Die meisten kommen aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen (2.885) und Rosenheim (2.620) sowie aus der Landeshauptstadt München (2.090). 41.034 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte haben den Landkreis Miesbach als ihren Wohnort gemeldet und 17.368 davon arbeiten außerhalb des Landkreises. Die meisten pendeln in die Landeshauptstadt München (7.026) und in die Landkreise München (3.364) und Bad Tölz-Wolfratshausen (1.621) aus.
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zählt 38.827 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 10.664 davon werden durch Menschen besetzt, die einpendeln. Die meisten kommen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau (1.955), der Landeshauptstadt München (1.695) und dem Landkreis Miesbach (1.621). 53.177 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte haben ihren Wohnort im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. 25.054 von ihnen arbeiten außerhalb des Landkreises. Die meisten pendeln in die Landeshauptstadt München (8.339) sowie in die Landkreise München (4.394) und Weilheim-Schongau (3.296).
Nähere Angaben zu diesen Pendlerdaten hat die Bundesagentur für Arbeit in einem bundesweiten Pendleratlas mit interaktiver Kartendarstellungzusammengefasst. Im Pendleratlas können Informationen zu den Aus- und Einpendlern und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung am Wohn- und am Arbeitsort für jeden Kreis in Deutschland abgerufen werden. Dabei werden die zehn Kreise des unmittelbaren Nahbereiches (zirka 150 Kilometer) ausgewiesen, in denen die meisten Auspendler*innen arbeiten oder aus denen die meisten Einpendler kommen.
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