Künstlergemeinschaft AK68 eröffnet am Samstag Ausstellung mit Werken von Martin Waldbauer

Am kommenden Samstag, 23. April, eröffnet die Wasserburger Künstlergemeinschaft AK68 um 18 Uhr die Ausstellung „Martin Waldbauer – Spuren der Zeit“. Auf der Vernissage findet ein Gespräch mit Martin Waldbauer und Katrin Meindl (2. Vorsitzende des AK68) statt.

 

 

Die Öffnungszeiten für die Ausstellung im Ganserhaus:

Donnerstag – Sonntag: 13 bis 18 Uhr

Dauer der Ausstellung: 24. April bis 22. Mai

 

Martin Waldbauers Werkgruppe ‚Spuren der Zeit’ beschäftigt sich mit der immer widerkehrenden Frage nach dem ‚Blick dahinter’. Das Suchen und Finden besonderer Situationen und Orte gepaart mit dem Schmelz des besonderen Lichts treibt ihn auf unermüdliche und exzessive Art und Weise in seiner unmittelbaren Umgebung im
bayrischen Wald an.

Er verbindet dabei verschiedenste Stilmittel wie Portrait, Landschaft, Stillleben und Dokumentation und blickt dabei mit dem Auge des Fotografen auf das Besondere und Fragile. Erst das verschachteln dieser unterschiedlichen Arbeiten macht für ihn den gewissen Reiz aus. Es geht ihm dabei weniger um die Kraft und Aura eines einzelnen Gebildes, sondern eher um die Verbindung zweier bzw. mehrerer miteinander. Waldbauer verknüpft unterschiedliche Bildnisse und schafft es hierbei einen Spannungsbogen zu formen welcher auf den ersten Blick nicht unbedingt stimmig erscheint, sondern erst bei zweiter Betrachtung und Auseinandersetzung die ‚besondere’ Atmosphäre erreicht. Er spielt mit Kontroversen und sucht nicht nach der Wahrheit, sondern gibt Rätsel auf und regt damit zum Nachdenken an.

Ein besonderes Augenmerk des Fotografen gilt dabei den Menschen aus dem Landstrich der Grenzregion im bayerischen Wald. Waldbauer findet auf Streifzügen immer wieder Menschen an, welche ihn durch ihre Erscheinung und Gesichtszüge in den Bann ziehen. Er konzentriert sich hierbei meist auf bestimmte Personengruppen wie alte Bauern, Holzfäller oder Arbeiter. Der „einfache“ Mensch bekommt durch ihn eine „Bühne“ und wird auf eine erhabene und gleichzeitig schonungslos ehrliche Ebene gestellt.

Der Fotograf kommt mit den Menschen ins Gespräch und klärt diese dabei über seine Intension und Vorhaben auf. Das Portrait ist für Waldbauer das zentrale Thema seiner Arbeit, damit definiert und behauptet er sich. Die Menschen werden an den jeweiligen Orten bei natürlichem Licht mit Nordausrichtung portraitiert. Ein besonderes Merkmal der Arbeiten ist die unmittelbare Nähe und der enge Anschnitt der Personen, welche den Bildern einen Sog verleihen, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Waldbauer sucht stets das ‚Gezeichnete‘ – er fotografierte die Serie ‚Sturmholz.‘ nach einem verheerendem Orkan in seiner Heimatgegend. Dabei ging es ihm nicht zwingend um die flächige und dezidierte Dokumentation der Verwüstung, sondern sein Blick richtete sich auf einzelne Überhälter inmitten der Verwüstung, er wartete das richtige Licht ab und isolierte die noch stehenden Bäume in einer metaphorischen Lichtdichte.