Rentner aus dem Landkreis Traunstein hatte dem Täter 30.000 Euro in einer Plastiktüte übergeben - 18-Jähriger jetzt in U-Haft
Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums München konnte jetzt einen dringend tatverdächtigen Mann ermitteln, der Anfang März in drei Fällen von Callcenter-Betrug im Nachbar-Landkreis Traunstein sowie in München als Geldabholer aufgetreten ist – und über 55.000 Euro erbeutete. Der Mann sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Dabei wurden den Angerufenen frei erfundene Geschichten über angebliche Straftaten in der Nachbarschaft erzählt. Für die Angerufenen bestehe die große Gefahr, selbst Opfer von Räubern oder Einbrechern zu werden.
Durch äußerst geschickte Gesprächsführung wurden die beiden Angerufenen aus München dazu gebracht, in der Folge Bargeld im unteren fünfstelligen Bereich bei ihren Banken abzuheben und einem zunächst unbekannten Abholer zu übergeben. Die Ermittlungen der beiden Fälle in der Landeshauptstadt übernahm das zuständige Kriminalfachdezernat 3 des Polizeipräsidiums München.
Ein Rentner aus dem Landkreis Traunstein erhielt an einem Vormittag Anfang März einen Anruf von einem angeblichen Beamten des „Kommissariats München“. Der falsche Polizist erzählte, dass Betrüger in der Gegend des Rentners unterwegs seien und deshalb Bargeldbestände überprüft werden müssten.
Erneut konnte der Anrufer durch geschickte Gesprächsführung dem älteren Herrn entlocken, dass er Bargeldbestände zuhause habe. Einige Stunden später rief ein angeblicher Richter bei dem Rentner an und erklärte ihm, dass sein Bargeldbestand beschlagnahmt sei und er das Geld an einen angeblichen Kriminalbeamten übergeben müsse.
Kurz darauf erschien ein unbekannter Mann am Haus des Rentners und gab sich als Kripobeamter zu verstehen. In einer Plastiktüte übergab der Herr schließlich knapp 30.000 Euro.
Der Geldabholer entfernte sich zu Fuß in unbekannte Richtung. In diesem Fall übernahm zunächst die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd die Ermittlungen.
Durch intensive, kriminalpolizeiliche Recherchen gelang es dem Kriminalfachdezernat 3 des Polizeipräsidiums München, einen 18-jährigen Deutschen aus dem Emslandkreis (Niedersachsen) als dringend tatverdächtigen Geldabholer in allen drei Fällen zu ermitteln.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I erließ der zuständige Jugendrichter einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Heranwachsenden. Der 18-Jährige wurde jetzt in Niedersachsen verhaftet und in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. In seiner ersten Einlassung zeigte er sich für die drei Taten geständig.
Aufgrund des überörtlichen Auftretens des Tatverdächtigen hat die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd den Fall aus dem Landkreis Traunstein an die Kollegen des Kriminalfachdezernats 3 des Polizeipräsidiums München abgegeben.
Hinterlassen Sie einen Kommentar