Helfer an der Belastungsgrenze - Dringend wird neben Lebensmittel- und Geldspenden auch ehrenamtliche Unterstützung gebraucht
Bedingt durch das momentan stark erhöhte Aufkommen an Bedürftigen durch die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine würden die Ehrenamtlichen der Tafelläden im ganzen Landkreis – meist Seniorinnen und Senioren – immer mehr an ihre Belastungsgrenze stoßen. Allein bei der Tafel Rosenheim habe sich die Anzahl von vorher 300 Kundinnen und Kunden auf 600 verdoppelt. Dringend kommt deshalb am heutigen Montag ein Aufruf des Trägers – der Diakonie, denn nicht nur der Lebensmittelbedarf ist bekanntermaßen deutlich gestiegen: Es ist heute auch ein Aufruf nach ehrenamtlicher Unterstützung …
Die Tafeln werden, mit Ausnahme einer hauptamtlichen Leitung, ausschließlich von Ehrenamtlichen betrieben, die jedoch meist selber im Rentenalter sind und auch nicht über die momentan benötigten Sprachkenntnisse verfügen.
Die Diakonie Rosenheim betreibt als Trägerin an den Standorten Wasserburg, Rosenheim, Bruckmühl und Kolbermoor sowie auch in Ebersberg Tafelläden, die jeweils einmal pro Woche für Kundinnen und Kunden geöffnet haben. In der Stadt Rosenheim gibt es zudem zwei Ausgabestellen: In der Westermayerstraße 1a und in der Tannenbergstraße 4.
An allen Standorten zusammen werden so ‚normalerweise‘ jede Woche im Durchschnitt rund 1.300 Menschen versorgt. Seit dem Krieg in der Ukraine sind es aber erheblich mehr, denn viele Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten, die sich inzwischen in unserer Region befinden, suchen ebenfalls die Tafelläden auf.
„Seither ist nicht nur unser Lebensmittelbedarf stark gestiegen, sondern auch der Bedarf nach helfenden Händen, weil wir viel mehr Menschen versorgen müssen als vorher“, berichtet Elisabeth Bartl, Leiterin und Koordinatorin der Tafel Rosenheim.
Das habe zur Folge, dass es neben knapp werdenden Lebensmitteln bei der Ausgabe auch zu längeren Wartezeiten käme, was dementsprechend auch die ‚Stammkundinnen und -kunden‘ betreffe. „Dennoch möchten wir nach wie vor niemanden abweisen“, bekräftigt die Tafelleiterin.
Durch den Ansturm sei auch die Belastung für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer enorm gestiegen. „Die meisten unserer Ehrenamtlichen sind ja selber bereits im Rentenalter und kommen immer mehr an ihre Belastungsgrenze“, weiß Bartl. Neben der körperlichen Belastung, knappen Lebensmitteln und mitunter einer angespannten Stimmung unter den bedürftigen Menschen komme zusätzlich noch die Sprachbarriere hinzu.
Daher bitten die Tafelläden der Diakonie Rosenheim in der aktuellen Situation neben Lebensmittel- oder Geldspenden vor allem auch um mehr ehrenamtliche Hilfe, damit der Tafelbetrieb aufrechterhalten werden kann!
Sie möchten die Tafelläden der Diakonie Rosenheim an Ihrem Wohnort unterstützen?
In den kommenden Monaten werden in den Tafelläden verstärkt helfende Hände gebraucht.
Wenn Sie vormittags Zeit haben, gesund und körperlich belastbar sind und gern an ein oder zwei Vormittagen in der Woche einer gemeinnützigen Tätigkeit nachgehen würden, freut sich die Diakonie auf eine Zusammenarbeit.
Das Beispiel Rosenheim:
Die Rosenheimer Ausgabestelle in der Tannenbergstraße 4 ist immer Dienstagvormittag für Kundinnen und Kunden geöffnet. Am Montagvormittag werden jeweils die Lebensmittel für den Öffnungstag vorbereitet.
Die Ausgabestelle in der Westermayerstraße 1a hat jeweils Donnerstagvormittag geöffnet. Auch hier werden die Lebensmittel von Ehrenamtlichen am Vormittag des Vortags vorbereitet.
Sowohl für den Ausgabetag, als auch für den Vorbereitungstag werden momentan dringend Helfer/-innen gesucht!
Bei Interesse und für weitere Informationen: Elisabeth Bartl (elisabeth.bartl@sd-obb.de) – Telefon 08031 / 2319 257.
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