Neues Zentrum der Adventgemeinde mit Kindergarten entsteht an der Salzburger Straße

An der Salzburger Straße, gegenüber des Autohauses MKM Huber, ist die Wasserburger Adventgemeinde angesiedelt. Die evangelische Glaubensgemeinschaft will ihr altes Kirchengebäude, das arg in die Jahre gekommen ist, durch ein neues ersetzen (wir berichteten). Und es sollen ein neuer Kindergarten und eine Kita entstehen, was die Stadt sehr befürwortet. „Wir sind soweit, dass wir endlich loslegen können”, sagt Pastor Frederik Woysch. Nach gut drei Jahren Planung sind alle nötigen Verträge unter Dach und Fach und seit letzter Woche auch rechtskräftig. Der Bauausschuss der Stadt Wasserburg hat längst grünes Licht gegeben und noch im Mai soll jetzt der Spatenstich erfolgen. 

 

Allerdings bleibt die Finanzierung eine Herausforderung. Woysch: „Die neu Regierung hat die KfW-Zuschüsse deutlich gesenkt. Die Steigerung bei den Baukosten ist aktuell massiv und beträgt rund fünf Prozent pro Quartal. Einzelne Materialkosten steigen um bis zu 200 Prozent entgegen unserer ersten Planung.“ Deshalb müsse man bei der Ausführung des Baus (ursprüngliche Kosten rund drei Millionen Euro) auch einige Abstriche machen (Foto oben, Planungen vom April).  „Wir hoffen und gehen mit Gottvertrauen in die ersten Abschnitte.“ Los geht es nach dem Spatenstich mit der Verlegung und Verbreiterung des Magdalenweges (links auf dem Archivfoto unten). Dann folgen die Erdarbeiten und der Rohbau.

 

Entstehen werden auf dem Gelände an der Salzburger Straße 50 Kindergarten- und zwölf Krippenplätze. Nach ersten Rückmeldungen sind bereits jetzt zwischen 90 und 120 Kinder auf der Warteliste.

 

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Was ist denn eigentlich die Adventgemeinde?

„Wir sind eine bunte Kirchengemeinde mit knapp 100 getauften Mitgliedern und gut 50 Kindern, Teenagern und Jugendlichen. Zusammen feiern wir Gottesdienst, essen gerne, studieren die Bibel, lieben das Leben, freuen uns über Kinder- und Jugendarbeit, sind Teil der Stadt Wasserburg und hoffen auf Gottes neue Erde”, so der Pastor.

Die Adventgemeinde Wasserburg ist Teil der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, einer evangelischen Freikirche, die es in fast allen Ländern dieser Erde gibt.

„Unser Name deutet auf zwei Glaubensüberzeugungen hin, die uns besonders wichtig sind: Als Adventisten feiern wir den Ruhetag am Samstag, dem biblischen ,siebten Tag’. An ihm begegnen wir Gott, und verbringen Zeit miteinander. Und als Adventisten erinnern wir uns an Jesu Versprechen, dass er bald wiederkommen und dann eine neue Erde machen wird. Darauf freuen wir uns.”

Ihre Wurzeln hat die Freikirche (Foto vom aktuellen Kirchengebäude, das abgerissen werden soll) in den verschiedenen geistlichen Aufbrüchen des 18. und 19. Jahrhunderts in Amerika. Seit ihrer Gründung im Jahr 1863 legt die Freikirche der Adventisten großen Wert auf Bildung, Gesundheit und soziales Handeln. Sie betreibt weltweit ein großes Netzwerk an Krankenhäusern, Sanatorien und Nahrungsmittelfabriken, Schulen und Universitäten sowie Alten-, Kinder- und Waisenheimen.

In Deutschland unterhalten Adventisten verschiedene Kindergärten und Schulen eine staatlich anerkannte Universität (Theologische Hochschule Friedensau), eine Sucht-Fachklinik (Haus Niedersachsen), eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen (Haus Odenwald), fünf Altenheime (unter anderem das Haus Wittelsbach in Bad Aibling), ein Krankenhaus, sowie ein Wohlfahrtswerk (AWW), das auch der rechtliche Träger des Kindergartens in Wasserburg werden wird, und eine internationale Entwicklungshilfeorganisation (ADRA).

Die Freikirche der Adventisten hat weltweit zirka 20 Millionen getaufte Mitglieder, zu denen zirka sieben Millionen Kinder und Jugendliche hinzukommen. In Deutschland gehören der Adventgemeinde 35.000 getaufte Mitglieder und zirka 5.000 Kinder und Jugendliche an.

Die Freikirche der Adventisten ist Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied in der Deutschen Bibelgesellschaft und im Evangelischen Posaunendienst in Deutschland sowie Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen.

Der Pastor: „Als evangelische Christen stehen wir in der Tradition von Martin Luther, Ulrich Zwingli und Johannes Calvin, die den christlichen Glauben im 16. Jahrhundert reformierten. Mit der evangelischen Kirchengemeinde Wasserburg und Pfarrerin Cordula Zellfelder pflegen wir ein respektvolles, freundschaftliches Verhältnis, was uns besonders freut.”

 

HC