Mit Starttermin im Herbst - Fachkräftemangel großgeschrieben - Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt im Überblick

Im Landkreis Rosenheim beträgt die Arbeitslosenquote für den Mai genau zwei Prozent (Vormonat: 2,1 – Mai 2021: 2,6 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen im Kreisgebiet beträgt 2.938. Hier sind 1.693 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 111 weniger als im Vormonat.

Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.245 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 53 mehr als im April.

Insgesamt betreut das Jobcenter 2.864 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.344 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Michael Vontra, der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Rosenheim:

„Es freut mich, dass sich die positive Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes im Mai fortgesetzt hat. Dies erklärt sich daraus, dass die Betriebe an ihrem Personal festhalten, somit keine größeren Freistellungen erfolgen und sich die Arbeitskräftenachfrage auf sehr hohem Niveau bewegt. Hinzu tritt, dass fast alle über die Wintermonate freigestell-ten Beschäftigten bereits zurückgeholt wurden. Sicherlich liegt das an der positiven Auf-tragslage, den guten Witterungsbedingungen und auch den bevorstehenden Pfingstfe-rien. Davon profitieren Touristik/Hotellerie- und Gastgewerbe sowie die klassischen Au-ßenberufe (Gartenbau/Baugewerbe). Dies hat dazu beigetragen, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im gesamten Agenturbezirk, der die Stadt und den Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen umfasst, um 110 auf 6.770 zurückgegangen ist.“

Es seien in etwa so viele Menschen arbeitslos gemeldet wie im Mai 2019 und deutlich weniger als vor einem (-2.450) und vor zwei Jahren (-3.900), also zu Zeiten der Corona–Pandemie, so Vontra.

Erfreulich sei, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen bei allen Personengruppen – unter 25- und über 50-Jährige, Menschen mit Schwerbehinderung, Personen mit ausländischem Pass und von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen – geringer war als in den vergangenen beiden Jahren zuvor im Mai.
Die Arbeitslosenquote ist im statistisch relevanten Zeitraum vom 13. April bis 12. Mai (Berichtszeitraum) unverändert bei 2,2 Prozent geblieben (Mai 2021: 3,0 Prozent; Mai 2020: 3,5 Prozent; Mai 2019: 2,2 Prozent).

Vontra erklärt weiter: „Mit 830 haben sich im vergangenen Monat weniger Menschen aus einer Erwerbstätigkeit neu bei uns gemeldet als im Vormonat und vor einem Jahr. Der Stellenbestand ist mit knapp 6.000 so hoch wie noch nie im Mai seit Beginn der entsprechenden Auswertungen 1998. Die Unternehmen haben einen hohen Personalbedarf, was sicherlich auf Nachholeffekte der Corona-Pandemie – aber auch auf einen sich fortsetzenden und verändernden Bedarf an Fachkräften zurückzuführen ist.“

Hierzu führt der stellvertretende Agenturleiter exemplarisch aus: „In den Berufsgruppen Kunststoff- und Holzherstellung und -verarbeitung, Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau sowie Mechatronik, Energie und Elektro sind deutlich mehr Angebote als vor drei Jahren und auch mehr Stellenanzeigen als Bewerberinnen und Bewerber gemeldet.“

„In diesen und in weiteren Bereichen lohnt sich eine Weiterbildung! Diese reicht von der Anpassungsqualifizierung bis zum anerkannten Berufsabschluss, je nach individuel-len Voraussetzungen. Interessierte auf der Bewerberseite können sich gerne an unsere Kolleginnen und Kollegen von der Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) wenden. Diese unterstützen Sie dabei Ihren beruflichen Weg zu finden (www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/berufsberatung-im-erwerbsleben).

Betriebe, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterqualifizieren möchten, um dem Fachkräftemangel so entgegen zu wirken, können unsere Weiterbildungsberaterinnen Anna Buschmann (Tel. 08031 202–425), Ivana Reischl (Tel. 08031 202–279) und Franziska Schmaus (Tel. 08031 202–232) für die Stadt und den Landkreis Rosenheim und Elke Neugebauer (Tel. 08024 – 9047–52) und Edith Liebl (Tel. 08024 / 9047-32) für die Land-kreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen anrufen“, sagt der stellvertretende Agenturleiter.

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

Die Ausbildung junger Menschen liegt der Geschäftsführung der Rosenheimer Arbeitsagentur sehr am Herzen. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Michael Schankweiler, sagt mit Blick auf den Ausbildungsmarkt:

„Wir freuen uns, dass die Betriebe in unse-rem Agenturbezirk an ihrer Ausbildungsbereitschaft festhalten, um sich so die Fachkräfte von Morgen zu sichern. Rein zahlentechnisch sind die Chancen, einen Ausbildungsplatz mit Starttermin im Herbst zu finden, sehr gut:

Im Mai standen 1.930 offene Lehrstellen knapp 1.000 jungen Menschen gegenüber, die eine Ausbildung suchen. 1.480 Ausbildungs-plätze waren zu diesem Zeitpunkt bereits vergeben und mehr als die Hälfte der Jugendlichen, die sich seit Beginn der Berufsberatungsjahres am 1. Oktober bei uns gemeldet haben, hatte bereits eine Lehrstelle gefunden.

Rein rechnerisch sind damit aktuell weiterhin fast zwei Angebote je Bewerberin bzw. Bewerber gemeldet. Viele Stellenangebote gibt es in den Berufsgruppen Verkauf, Büro, Lager, Metall, Maschinenbau- und Betriebstechnik (u.a. In-dustriemechaniker*in; Maschinen- u. Anlagenführer*in) und in der Lebensmittel- und Ge-nussmittelherstellung (u.a. Bäcker, Metzger) sowie in der Speisezubereitung.“

Direkt an die jungen Frauen und Männer gewandt, die noch einen Ausbildungsplatz mit Starttermin im Herbst suchen, fährt Schankweiler fort:

„Praktika sind häufig der Türöffner, um sich einen Ausbildungsplatz zu sichern. Nutzen Sie die Pfingstferien und fragen Sie bei Unternehmen, bei denen Sie gerne eine Ausbildung machen würden, wegen Schnuppertagen nach. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass es dann mit der Ausbildung klappt!“

Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit unterstützen gerne bei der beruflichen Orientierung, der Ausbildungsplatzsuche und der Erstellung von Bewer-bungsunterlagen.

Sie sind unter der Rufnummer 08031 202-222 oder per Mail an Rosen-heim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de direkt zu erreichen.

Tipp: Die Starbulls Rosenheim richten am Samstag, 25. Juni, von 9 bis 16 Uhr in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Rosenheim und dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft im ROFA-Eisstadion eine Ausbildungsmesse aus. Zahlreiche Ausbildungsbetriebe aus der Stadt und dem Landkreis Rosenheim werden sich dort präsentieren.

Weitere Informationen unter https://www.starbulls.de/de/rosenheimer-ausbildungsmesse-2022-im-rofa-stadion/.

Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

➢ Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent (Vormonat: 3,7; Mai 2021 4,8 Prozent). Derzeit sind 1.350 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, blieb die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen unverändert bei 600. Für 750 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 5 weniger als im April, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.817 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.464 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

➢ Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im Mai eine Arbeitslosenquote von 2,0 Prozent auf (Vormonat: 1,9; Mai 2021: 2,8 Prozent). Das entspricht 1.409 beschäftigungslosen Bürgern*innen. Davon sind 845 Männer und Frauen, 28 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 564 Betroffene, 73 mehr als im April, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.806 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.424 sogenannten Bedarfs-gemeinschaften leben.

➢ Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.074 Bürger*innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 1,9 Prozent (Vormonat: 2,1; Mai 2021: 3,0 Prozent) entspricht. Davon sind 700 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 60 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfänger*innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 374 Arbeitslose gemeldet, 33 weniger als im April. Insgesamt betreut das Jobcenter 912 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 766 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.