Bayerns Verkehrsminister Bernreiter betrachtet das Thema in der Region Rosenheim als erledigt
Im Landkreis Rosenheim wird es keinen Terminal der „Rollenden Landstraße“ geben. In einem Brief an Rosenheims Landrat Otto Lederer schrieb Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter (rechts) wörtlich: „Unter den gegebenen Umständen kann ich Dir mitteilen, dass ich das Thema in der Region Rosenheim als erledigt betrachte.“
Für den Landrat ist das eine ausgesprochen erfreuliche Nachricht. Lederer hatte sich Ende Mai schriftlich an Minister Bernreiter gewandt und ihm mitgeteilt, dass er „ein solches Projekt politisch nicht mittragen werde“.
Im Zuge der Gespräche zwischen Vertretern Bayerns und Tirols bezüglich eines unbegleiteten kombinierten Verkehrs sowie einer Rollenden Landstraße hatte Tirol, nach Auskunft von Minister Bernreiter, um den Jahreswechsel insbesondere den Wunsch nach Prüfung eines RoLa-Terminals auf bayerischer Seite geäußert. Daher wurde begonnen, in der Region die grundsätzlichen technischen Möglichkeiten für ein Terminal der Rollenden Landstraße zu untersuchen.
Um ihn zu verwirklichen, braucht es „verkaufsbereite Grundstückseigentümer, einen Bauherrn und einen Betreiber sowie die Mitarbeit des Eisenbahninfrastrukturbetreibers zum Anschluss des Terminals mittels Weichen und Signalen an das Schienennetz“. Weiter schrieb der Minister, „die Fülle dieser Voraussetzungen sind im Raum Rosenheim derzeit nicht gegeben. Unter den gegebenen Umständen kann ich Dir mitteilen, dass ich das Thema in der Region Rosenheim als erledigt betrachte.“
Landrat Otto Lederer hatte die Rollende Landstraße in seinem Brief an den Minister als „ineffektives, teures und unproduktives System“ bezeichnet. Er argumentierte unter anderem damit, dass durch das Mitverladen der Zugmaschinen die Kapazität des Güterzuges sowohl beim Transportgewicht, als auch bei der Anzahl der Sattelauflieger reduziert werde. Auch sei die Mitfahrt des Fahrpersonals im Zug für die Speditionen teuer und unproduktiv.
Stattdessen warb Landrat Lederer, nur Container und Sattelauflieger, ohne Zugmaschinen, auf der Schiene zu transportieren. Hierzu schrieb Minister Bernreiter, „primär werden wir weiterhin den auch von Dir präferierten Unbegleiteten Kombinierten Verkehr stärken.“
Da der Landrat auch in seinem Brief das Thema Blockabfertigung angesprochen und um Unterstützung gebeten hatte, schrieb der Minister abschließend, „nicht zuletzt werden wir aber weiter alles daransetzen, Tirol von den Blockabfertigungen und dem Nachtfahrverbot abzubringen“.
Im Zuge des Brenner-Nordzulaufs werden in den nächsten Jahrzehnten so einige infrastrukturelle Maßnahmen und Bauwerke im Landkreis Rosenheim entstehen (müssen) – unabhängig davon, was ein CSU-Minister aus München aktuell zum Thema Verkehr bekanntgibt. Entschieden wird das letztlich nämlich in Berlin!
Hauptsache „Widerstand“ im Großraum Rosenheim und Inntal. Und schön weiterhin über „Geiselhaft“ der Anwohner durch Schwerlastverkehr schwadronieren. Der Heimatschutz scheint im Vorgestern zu leben, und an zeitgemäßen Erfordernissen bzw. Problemlösungen kein Interesse zu haben.
Wenn man das ließt kann man nur noch den Kopf schütteln!
Sind die beiden so naiv oder wollen sie der Realität nicht ins Auge blicken…?!
Die 16 Jahre CSU-Verkehrsminister (Raumsauer, Dobrindt und Scheuer) sind unwiederbringlich verloren!
Die Zeche zahlen jetzt die Speditionen, LKW-Fahrer und Reisende.
Es wäre endlich Zeit, sich seitens der CSU dafür zu entschuldigen und die Fakten zu nennen…!
Das ist mal eine gute Nachricht. Sattelzüge samt Fahrer auf die Schiene verladen ist prähistorischer Schwachsinn. Letztendlich zerstören diese Umweltmonster dann am Zielort die Strassen und verprassen fossile Brennstoffe mit ihrem immensen Spritverbrauch.
Ihr Wissen über den Spritverbrauch moderner Sattelzugmaschinen ist anscheinend auch noch auf prähistorischem Stand. Da reden wir nämlich nur von um die 25 Liter pro 100 km, die ein ausgeladener 40tonner verbraucht. Wenn man da einen PKW daneben stellt ist der Verbrauch – wenn man ihn auf eine Tonne runterrechnet – so hoch dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Außerdem sind die LKW den PKW was die Abgasnachbehandlung angeht immer eine Nasenlänge voraus und beschissen wie in die PKW-Industrie wird hier auch nicht.
@aus dem Burgerfeld
Deine Wortwahl ist schon mal grenzwertig.
Egal wieviel der Sattelschlepper pro 100 km verbraucht, es ist ein absoluter Irrsinn, wenn mehrmals wöchentlich von den Tirolern ein Umweltskandal veranstaltet wird.
Bis ein Rolaterminal gebaut und in Betrieb genommen wird, wäre es sinnvoller, dass auf Bayerischer Seite die verantwortlichen Politiker endlich mit den Tirol / Österreichern sich zusammensetzen, bis eine Lösung auf dem Tisch liegt.
Die letzten 3 CSU Verkehrsminister Ramsauer, Dobrindt und Scheuer haben in der Planung und Umsetzung des Brenner Nordzulauf völlig versagt! Die 16 Jahre sind verloren!
Daher sollte jetzt konsequent daran gearbeitet werden.
Ich bezweifle, dass die Bahn, so wie sie aktuell aufgestellt ist, den Betrieb eines derartiges Projektes logistisch stemmen könnte. Diese RoLa ist meines Erachtens Science Fiction, wenn man bedenkt, wie es schon jetzt bei der Abwicklung des Personenverkehrs aussieht. Zugausfälle und/oder Verspätungen die dazu führen, dass Anschlusszüge nicht mehr erreicht werden usw. „Fahren Sie Bahn, das letzte echte Abenteuer in Deutschland.“ Die Berichte zum 9-Euro-Ticket sprechen Bände! Leider haben das die Verkehrsminister aller Parteien der letzten Jahrzehnte nicht hinbekommen.