Ihr Fahrer wurde von der Polizei heute Morgen vorläufig festgenommen im Landkreis
Die Insassen eines Reisebusses hatten am heutigen, frühen Freitagmorgen im Landkreis erhebliche Unannehmlichkeiten hinzunehmen. Ihr Busfahrer konnte nämlich kurz nach der deutsch-österreichischen Grenze die Reise nicht wie geplant in Richtung München fortsetzen. Die Bundespolizei hat den 48-Jährigen im Rahmen der Grenzkontrollen auf Höhe Kiefersfelden festgenommen. Der Pole wurde beschuldigt, mehrere in Italien zugestiegene, afghanische Migranten eingeschleust zu haben.
Bei der Überprüfung der Papiere der Businsassen stellte sich heraus, dass sich eine fünfköpfige Reisegruppe nicht ordnungsgemäß ausweisen konnte. Eigenen Angaben zufolge handelte es sich um Afghanen im Alter von 19 bis 24 Jahren. Offenbar sind sie in Verona in den Bus gestiegen, ohne dass sich der Busfahrer die Pässe zeigen ließ. Diese Einstiegsprüfung ist generell seitens des Beförderungsunternehmens üblich.
Zeugen bestätigten der Polizei, dass der Zustieg in Italien erfolgte, ohne dass sich der Busfahrer für die Papiere interessiert hätte.
Die Bundespolizisten beschuldigten den polnischen Berufskraftfahrer des Einschleusens von Ausländern und nahmen ihn vorläufig fest. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der Mann in der Rosenheimer Bundespolizei-Dienststelle vernommen.
Die fünf jungen Afghanen sind ebenfalls mit in die Inspektion genommen und dort jeweils wegen eines illegalen Einreiseversuchs angezeigt worden. Anschließend wurden sie vorerst einer Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet.
Der Busfahrer war nach ersten Erkenntnissen beim Einstieg seiner Fahrgäste in Italien offenbar derart mit dem Verstauen des Gepäcks beschäftigt, dass er sich nicht für die Dokumente der zusteigenden Personen interessiert hatte. Er wurde wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt. Danach durfte er die Dienststelle wieder verlassen. Die Ermittlungen seien allerdings noch nicht abgeschlossen.
In der Zwischenzeit waren die im Bus verbliebenen Insassen mit einem nicht unerheblichen Problem konfrontiert: Die Reise konnte ohne ihren festgenommenen Fahrer nicht fortgesetzt werden. Ein Teil begab sich zum nahegelegenen Bahnhof in Kiefersfelden und fuhr mit dem Zug nach München weiter. Einige der „gestrandeten“ Busreisenden ließen sich wohl mit Taxis weiterbefördern.
Anderen Insassen blieb jedoch nichts Anderes übrig, als mehrere Stunden auf das Eintreffen eines Ersatzfahrers zu warten.