Großer Erfolg für jungen Aiblinger: 20-jähriger Weisser holt Bronze bei Meisterschaft der Männer in der Gewichtsklasse bis 66 kg
Patrick Weisser vom TuS Bad Aibling (2. von rechts) mit einem Riesenerfolg! Bronze bei der Deutschen im Judo der starken Männer-Klasse. Dabei absolvierte der 20-Jährige aus dem Landkreis zuletzt ein Mammut-Programm:
Nach dem European Cup im kroatischen Dubrovnik startete der zwanzigjährige Kampfsportler in der 1. Bundesliga der Männer für den Rekordmeister TSV Abensberg, bevor es zu einem weiteren europäischen Turnier nach Madrid und danach ins Trainingslager nach Porec in Kroatien ging.
Dann standen wieder die Bundesliga in Leipzig und die Trainings am Bundesstützpunkt München-Großhadern an und schließlich einer der absoluten Saison-Höhepunkte: Die Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen in Stuttgart, bei der Weisser in der Gewichtsklasse bis 66 kg an den Start ging.
Es war warm in der „Scharrena“ – Weisser hatte für die „Deutsche“ einige Kilos abzukochen und es galt, sich trotz oder gerade wegen des vorangegangen, schweren Programms zu fokussieren.
Im ersten Kampf ging es gegen Liam Herrman vom Judo-Team Hannover e.V.. Weisser tat sich schwer, es war sehr ausgeglichen, am Ende der regulären vier Minuten Kampfzeit stand es Null zu Null, es ging in die Verlängerung, in der die erste Wertung entscheidet. Erst nach insgesamt acht Minuten Kampfzeit konnte Weisser mit einer Kontertechnik, einer Art „Uranage“ gewinnen. Die Erleichterung war groß, die nächste Runde erreicht.
Besser lief es in der zweiten Partie, im Kampf gegen Kjell Kämmers von der Sport Union Annen. Nach zwei Minuten setzte Weisser einen tiefen Schulterwurf an und konnte mit diesem Morote-seoi-nage vorzeitig gewinnen, der Kampfrichter gab „Ippon“.
Kaderathlet Weisser kam immer besser in Schwung: Gegen Viktor Becker, Judo Holzhausen e.V. siegte er ebenfalls souverän. Erst warf er mit einem tiefen Morote-seoi-nage für eine kleine Wertung (Waza-ari) und hielt seinen Gegner anschließend zum vorzeitigen Sieg fest.
Ernüchterung kam in der vierten Begegnung auf: Lukas Klemm vom VfL Sindelfingen 1862 warf nach gutem Beginn von Weisser den Aiblinger und hielt ihn dann im Boden fest. Dies bedeutete das Aus in der Hauptrunde, es ging in die Trostrunde, in der man noch Dritter, von denen es zwei gibt, werden kann.
Sich zu erholen und wieder neu zu konzentrieren war wichtig, schließlich ging es im nächsten Kampf um Platz Drei, die Bronzemedaille war in Reichweite.
Dort wartete mit Nicolas Kunze vom Mtsv Aerzen ein schwerer Gegner auf den Athleten vom Judo Team Bad Aibling. Der aus Spanien stammende Bundesstützpunkttrainer Javier Madera stellte Weisser gut ein und motivierte ihn, jetzt wieder alles zu geben.
Der Kampf wurde von beiden Kontrahenten offensiv geführt, Weisser konnte mit einem tiefen Schulterwurf „Morote-seoi-nage“ punkten, er erhielt ein Waza-ari, aber auch in kurzer Zeit zwei Strafen für einseitiges Greifen und Verlassen der Kampffläche – bei einer dritten wäre er disqualifiziert worden. Der Kampf stand auf des Messers Schneide, die Kampfuhr lief, aber es blieben noch bange Sekunden.
Kunze griff beherzt an, warf alles in die Wagschale, Weisser verteidigte mit aller Härte und Entschlossenheit. Die letzten Sekunden liefen herunter, endlich der erlösende Schlußgong:
Aus, vorbei – Patrick Weisser hat die Führung über die Zeit gebracht und hat Bronze gewonnen – eine große Last fiel von ihm ab, die mitgereisten Fans jubelten.
Abteilungsleiter und Vater Denis Weisser stolz: „Patrick hat es sich heute hart erarbeitet, ja – es fast erzwungen. Der erste Kampf heute war der Wahnsinn und der letzte die Krönung. Nach Platz fünf im Vorjahr jetzt die Medaille – klasse! Es war ein langer und harter Tag, er hat es sich wirklich verdient.“
Das Endergebnis bei den Männern bis 66 kg in Stuttgart :
- Martin Setz, UJKC Potsdam (BB)
- Lukas Klemm, VfL Sindelfingen (WÜ)
- Patrick Weisser, TuS Bad Aibling (BY)
- David Ickes, Budokan Lübeck (SH)
Thomas Schynol, der Präsident des Deutschen Judobunds und Hartmut Paulat, Vorstand im Deutschen BJB, führten die Siegerehrung in der „Scharrena“ durch.
Patrick Weisser freute sich über die Medaille sehr, war aber nach den Kämpfen entkräftet, man merkte ihm die Strapazen an. Lange Zeit auszuruhen bleibt aber nicht. Neben einigen Trainings in der Woche steht die nächste Bundesligapartie am kommenden Wochenende vor der Tür, diesmal in der Auflage „TSV Abensberg – JSV Speyer“.
dw
Foto ganz oben: dw
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