Haager Wehr blickt auf anstrengende Jahre zurück
Das starke Zugehörigkeitsgefühl, wie bei der Freiwilligen Feuerwehr in Haag gezeigt wird, ist bemerkenswert. Zur Jahreshauptversammlung füllte sich der Feststadl von Grandl’s Hofcafé bestens. Von Jugendfeuerwehrlern über Aktive Mitglieder bis hin zu den Senioren.
Der Eindruck war gestärkt, dass hier generationsübergreifend die wichtige Arbeit des Vereins sowie der Aktivengruppe Hand in Hand geht und die Gedanken bei der Bürgerhilfe liegt. Dafür sprach Bürgermeisterin Elisabeth Schätz den Anwesenden ihren großen Dank aus.
„Ich bin absolut stolz auf Euch. Es sind viele Einsätze zu bestreiten und im Hintergrund gibt es auch immer jede Menge zu tun“, so das Haager Gemeindeoberhaupt. Sie erinnerte an die kürzlich zu den Pfingsttagen benötigte Hilfe durch die Haager Wehr, die so vielen Bürgerinnen und Bürgern große Dienste gebracht hatte. „Ihr werdet nicht gefragt, ob das am Wochenende oder an einem Feiertag ist. Ihr seid’s einfach immer da“, so Schätz weiter.
Nicht nur die Rathauschefin nimmt die vielen Aktivitäten und Einsätze der Haager Wehr positiv wahr.
Am Abend der Jahreshauptversammlung steht fest: Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger geben Feedback und danken den Einsatzkräften für die Unterstützung. Der Rückblick auf die vergangenen Jahre, in denen zum allgemein wichtigen „Jederzeit Bereit“ auch ein „Corona schränkt das direkte Vereins- und Übungsleben ein“ hinzukommt. „Das haben wir versucht, gut zu überstehen“, sind sich sowohl der Vorstand des Feuerwehr-Vereins, Robert Kinzel, aber auch die Kommandanten einig.
„Das Vereinsleben stand still“, betonte die zweite Vorsitzende, Doris Noller in ihrer Ansprache. „Obwohl die letzte Hauptversammlung vor über drei Jahren war, ist der Bericht über die vergangenen drei Vereinsjahre eher überschaubar“, so Noller weiter.
2019 sei noch ein ganz normales Jahr gewesen, auch mit den traditionellen Veranstaltungen, wie dem Steckerlfischessen, dem Dankeessen, Feuerwehrfest und Christkindlmarkt. Auch die Haager Schäffler tanzten in der Feuerwehr zünftig auf vor drei Jahren. „Corona schaffte es aber dann 2020 auch nach Haag, die Herausforderung hat auch uns alle Kraft gekostet“, erinnert sich Noller weiter. Die Kameradschaft sei in Haag stets gepflegt worden, gibt Robert Kinzel zu bedenken.
Pandemiebedingt war nicht einmal mehr die Nachbereitung der Einsätze erlaubt. Es galt, die kritische Infrastruktur Feuerwehr stabil zu halten. „Die Einsatzhygiene hat ganz neue Dimensionen erreicht“, berichtet der erste Kommandant der Feuerwehr Haag, Thomas Göschl. Dies stellte weiteren Zeitaufwand dar. Er danke allen für die Disziplin, das Ausrücken sei immer möglich gewesen.
Haag bleibt stark
Derzeit zählt die Feuerwehr in der Marktgemeinde 24 jugendliche Feuerwehranwärter, zudem 79 Aktive, davon fünf Damen. Für Doris Noller war es ein besonderes Anliegen, ein Danke auszusprechen, weil es nach 35 Jahren ermöglicht wurde, eine Damentoilette zu installieren. Mit süffisanten Worten und keckem Schmunzeln sorgte Noller für Grinsen bei den Anwesenden.
Im Jahr 2019 war ein komplett normales Feuerwehrjahr zu erleben. Insgesamt wurden 103 Einsätze verzeichnet, viele Festivitäten und Zusammenkünfte. 13 Brandeinsätze, acht Fehlalarmierungen, sieben Sicherheitswachen und 75 technische Hilfeleistungen (darunter auch Unfälle). 1.324 Männer und Frauen wurden 2019 rein rechnerisch eingesetzt, 284 Stunden wendeten die Feuerwehrler für den Ehrenamts-Rettungseinsatz auf.
Ruhiger wurde es 2020. Insgesamt wurden 65 Einsätze ausgeführt. 2021 waren es 58 Einsätze. „Von Brandmeldung über technische Hilfeleistungen, zu jederzeit haben sich immer Aktive zusammengefunden, um die Einsätze stemmen zu können“, heißt es vom zweiten Kommandanten, Stefan Reger. Mit insgesamt 22 Atemschutzgeräteträgern sei man zudem auch bei besonders heiklen Bedarfen gut aufgestellt.
Während der starken Einschränkungen zur Pandemiezeit habe man sich laut Stefan Reger auf Online-Übungen konzentriert. „Danke an Euch alle, das hat gut funktioniert“, so der zweite Kommandant weiter. „Unser Verein war in den letzten Monaten wieder sehr großzügig und hat uns mit vielen Spenden bedacht. Wir haben einen Medienschrank bekommen, ein mobiles Einsatzzelt, eine Nebelmaschine und ein Einsatz-Tablet, das in einem unserer Fahrzeuge für die Nutzung des Alamos Systems installiert ist“, erläutert Reger.
Kommandant dankt den Daheimgebliebenen und Familien
„Allen Familien unserer Aktiven gilt unser ganz spezieller Dank. Sie haben immer Verständnis, wenn Ihr zu Einsätzen müsst, egal zu welcher Uhrzeit und auch zu Übungszeiten, Eure Familien geben Euch den Rückhalt für dieses Ehrenamt. Das ist ein ganz wichtiger Beweis dafür, dass dieser Rückhalt durch Eure Liebsten gegeben ist“, betont Thomas Göschl hocherfreut. Das System funktioniere aber eben genau nur so, weiß der erste Kommandant.
Für die stellvertretende Landrätin Cathrin Henke steht fest, es ist eine besondere Herausforderung, die eine Feuerwehr zu leisten habe, vor allem zu Zeiten, in denen auch die Unwetterereignisse immer mehr zunehmen. So summieren sich neben Brandeinsätzen und Hilfeleistung nach Unfällen auch die notwendigen Unterstützungen in dieser Hinsicht sehr. Das verlässliche Netz der Hilfsorganisationen sei im Landkreis Mühldorf sehr stark, dazu gehöre auch die Freiwillige Feuerwehr Haag, so die stellvertretende Landrätin weiter. „Wir sind froh, dass wir uns im Ernstfall im Landkreis auf die ständige Einsatzbereitschaft der vielen Ehrenamtlichen verlassen können“, betont Henke in ihren Grußworten.
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