Der Zwei-Wochen-Bericht des Landratsamtes - Zum Glück kein weiterer Corona-Todesfall im Landkreis
Die täglich gemeldeten Fallzahlen steigen stetig an, obwohl jahreszeitlich bedingt eine verminderte Übertragungsrate bestehen sollte. Aber der Sommer 2022 ist anders als die beiden Sommer zuvor der Pandemie. Und viel anfangen, das kann man leider nicht mehr mit dem Zahlen-Material zur Corona-Pandemie – und das seit langem. Die Dunkelziffer an Neuinfektionen sei nämlich leider hoch, sagen Experten. Da sich das Testverhalten der Bürger geändert habe und die Weiterleitung der registrierten Fälle auch noch verzögert stattfindet.
Die Inzidenz wabert in Stadt und Landkreis derzeit jeweils so um die 700 Fälle.
Erfreulich ist aber immerhin eins im heutigen Zwei-Wochen-Bericht des Landratsamtes: Kein weiterer Corona-Todesfall sei in Stadt und Landkreis dazugekommen. Zuletzt waren es innerhalb von zwei Wochen noch acht Verstorbene gewesen.
Derweil empfiehlt Gesundheitsminister Karl Lauterbach eine VIERTE Corona-Impfung für alle Erwachsenen und dann – wenn der Impfstoff auf Omikron ab Herbst angepasst sei – eben eine fünfte Impfung obendrauf. So jedenfalls wird er in den Medien Deutschlands heute zitiert – auch in der ARD. Zur Erinnerung: Die STIKO empfiehlt den zweiten Booster aktuell ab 70 Jahren.
Seit dem letzten Corona-Lagebericht wurden dem Gesundheitsamt in Rosenheim 4.326 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim (letzter Lagebericht: 2.915) gemeldet.
Vor dem Hintergrund wieder steigender Fallzahlen bittet das Gesundheitsamt um konsequente Einhaltung und Umsetzung der bekannten Empfehlungen zur Infektionsvermeidung. Besuche von vulnerablen Personen, wie Senioren, chronisch kranken Personen und Personen mit eingeschränktem Immunsystem, sollten nur nach vorheriger negativer Testung mit einem Antigen-Schnelltest erfolgen.
Wer Symptome wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten entwickelt, der sollte dringend Kontakte meiden und sich ebenfalls testen.
Die Situation in den Krankenhäusern in Stadt und Landkreis:
Dr. Wolfgang Hierl, der Leiter des Gesundheitsamtes, bewertet die Lage zu Corona-Patienten in den Kliniken heute folgendermaßen:
„Seit Wochen war eine abnehmende Tendenz der Bettenbelegungen auf den Normalstationen in Stadt und Landkreis Rosenheim zu verzeichnen, auf den Intensivstationen war sie konstant niedrig. Seit etwa einer Woche ist es zu einer deutlichen Zunahme der Belegung von Betten auf den Normalstationen gekommen, allein gestern wurden laut der Datenbank IVENA eHealth 13 Patienten mit einem positiven Corona-Nachweis neu aufgenommen.
Die Belegung mit Corona-Patienten auf den Intensivstationen ist weiterhin gleichbleibend niedrig. In den Kliniken ereignen sich vermehrt kleinere Ausbruchsgeschehen, insgesamt wurden dem Gesundheitsamt aber keine schweren Verläufe gemeldet.“
Dr. Lohner, Ärztlicher Direktor des RoMed-Klinikums Rosenheim, äußert dem Gesundheitsamt gegenüber die Sorge, dass wegen Corona bei weiter steigenden Hospitalisierungen wohl wieder planbare operative Eingriffe aufgeschoben werden müssten. Das Gesundheitsamt will die weitere Entwicklung beobachten, heißt es heute.
Die Situation in den Heimen:
In den Heimen in Stadt und Landkreis ereigneten sich bei Bewohnern und Mitarbeitern weiterhin Infektionen, insgesamt sei die Infektionsaktivität in den Einrichtungen leicht zurückgegangen. Aktuell bestehen Corona-Infektionsgeschehen in zehn (vor zwei Wochen: elf) Alten- und Pflegeheimen, in zwei Einrichtung ereigneten sich dabei Ausbrüche mit zwei und drei Fällen bei Bewohnern.
Betroffen waren insgesamt sechs geimpfte Bewohner und ein ungeimpfter Bewohner und zwölf (vor zwei Wochen: 19) Mitarbeiter.
Der Blick auf die offiziell gemeldeten Corona-Neuinfizierten in den einzelnen Gemeinden: