Zwei Trends machen den Betrieben auch im Landkreis besonders große Sorgen

 

Auch heuer kämpfen die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in der Region Rosenheim mit einem großen Mangel an Bewerbern für ihre Ausbildungsplätze. Zwei Trends machen den Betrieben besonders große Sorgen: Die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger sinkt von Jahr zu Jahr und viele würden eher zu einer akademischen Ausbildung tendieren. Die IHK weist aber darauf hin, dass rund ein Drittel aller Studienanfänger ihr Studium vorzeitig und ohne Abschluss beenden. 

Aktuell gibt es in der Stadt 311 und im Landkreis 759 Lehrstellen, die noch nicht besetzt sind. Diesem Angebot stehen in der Stadt 182 sowie im Landkreis 439 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber, so die Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juni, wie berichtet. In der Region Rosenheim kommen damit rein rechnerisch auf jeden unversorgten Jugendlichen fast zwei Lehrstellen.

„Angesichts der immer größer werdenden Fachkräftelücke setzen unsere Ausbildungsbetriebe auf die Ausbildung von eigenem Nachwuchs. Auch heuer bieten die Unternehmerinnen und Unternehmer viele Lehrstellen an. Aber es gibt bei weitem nicht genug Bewerberinnen und Bewerber für alle Stellen“, sagt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim. Und weiter: „Eine praxisnahe Berufsausbildung könnte für viele junge Frauen und Männer der bessere Start ins Berufsleben sein.

Zusätzlich habe die Corona-Pandemie Schnupperpraktika, Berufsinfotage oder Ausbildungsmessen verhindert.

Der IHK-Regionalausschuss-Vorsitzende warnt: „Ohne gut ausgebildeten Fachkräfte-Nachwuchs wird sich der schon jetzt bedenkliche Personalmangel noch weiter zuspitzen. Ohne Fachkräfte lassen sich auch die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Energiewende und Klimaneutralität letztendlich nicht erreichen.“ Er appelliert an alle noch Unentschlossenen: „Es stehen in der Region viele Türen offen!“