Haager Ortsgruppe des BUND Naturschutz besichtigt Hof in Reichertsheim
„Als Landwirt kann man viel für den Naturschutz tun“, betont Sebastian Sonner. Der Landwirt aus Reichertsheim hatte den BUND Naturschutz zu einer öffentlichen Hofführung eingeladen. Auch die Haager Ortsgruppe machte sich auf einer Wanderung durch die Feldflur ein Bild seines Wirtschaftskonzepts.
Pflanzenschutzmittel setzt der Landwirt aus Reichertsheim nur sehr dosiert ein und nur wenn bestimmte Schadschwellen erreicht sind. Beim Getreide praktiziert er seit 15 Jahren erfolgreich mechanischen Pflanzenschutz. Am Beispiel einer Käferart, dem Getreidehähnchen, schilderte Sonner, wie sich der Befall nach abstreifen mit dem Hackstriegel von allein reduzieren lasse, wodurch auf Chemie verzichtet werden könne.
Auch für bunte Wiesen setzt er sich ein: Die Jungrinder des Hofs beweiden einen Hang und erhalten dadurch eine artenreiche Wiese sowie Lebensräume für Wildbienen. Eine durch den Reichertsheimer Landwirt bewirtschaftete Blumenwiese bei Stampfl wurde im vergangenen Jahr sogar im Rahmen der Landkreisweiten Wiesenmeisterschaft prämiert.
Im Bach, der die hofeigenen Flächen durchfließt, entdeckten die Teilnehmer Feuersalamander und Bergmolch. Am Waldrand gedeihen viele Stauden für Honig- und Wildbienen. Zu Energieversorgung setzt Sonner auf eine hofeigene Biogasanlage.
„So gelingt es, Artenvielfalt in unserer Landschaft zu erhalten“, freut sich Rosmarie Pointner, die Vorsitzende der Haager Ortsgruppe des BUND Naturschutz. Der Naturschutzverband plant, derartige Hofbesichtigungen regelmäßig in sein Programm aufzunehmen.
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