Kämmerer stellt Jahresrechnung 2021 für Haag vor– Investitionsansatz nur zu einem Drittel ausgeschöpft
Deutlich höhere Einnahmen als Planungsansätze haben sich in der Jahresrechnung des vergangenen Jahres ergeben, wie Kämmerer Christian Prieller bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Haag erläuterte. Die Investitionen seien aber weit unter dem angesetzten Betrag geblieben, was im Gremium die Sorge eines „Investitionsstaus“ auslöste.
„Die Planungsansätze waren geprägt von der Corona-Pandemie“, erklärte der Kämmerer. Die erwarteten Mindereinnahmen trafen allerdings nicht ein. Somit schloss der Verwaltungshaushalt mit 17,84 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt mit 4,97 Millionen Euro ab. Das ergebe einen Gesamthaushalt von 22,81 Millionen Euro.
Im Vermögenshaushalt stechen laut Prieller besonders die Gewerbeeinnahmen in Höhe von 4,074 Millionen Euro hervor. „Wir haben mit deutlich weniger Einnahmen gerechnet, die Lage ist aber einigermaßen stabil geblieben“, erklärte er die hohe Differenz zum Planungsansatz.
Im Vermögenshaushalt seien 2,37 Millionen Euro für Investitionen angefallen, außerdem konnte die Gemeinde 1,44 Millionen Euro an Darlehen tilgen. Zum Jahresende betrug der Schuldenstand demnach noch 1,2 Millionen Euro.
Gerade die Investitionen führten im Gremium zu Diskussionen. „Wir sind deutlich unter dem Soll geblieben“, stellte Stefan Högenauer (CSU) fest. Angesetzt waren knapp acht Millionen Euro, investiert wurden demnach etwa zwei Drittel weniger als geplant. Klaus Breitreiner (CSU) befürchtet, dass der „Investitionsstau“ immer größer werde, auch weil sich bereits wieder Projekte wie die Westendstraße oder der Brunnen auf das neue Jahr verschieben.
„Nicht alle Projekte können immer zeitnah umgesetzt werden“, sagte Bürgermeisterin Sissi Schätz. Eine zusätzliche Arbeitskraft im Bauamt löse nur einen Teil des Problems, denn die Umsetzung sei von vielen Stellen abhängig. Außerdem verwies sie auf das Millionenprojekt Sport- und Schwimmhalle, dass die vergangenen Jahre geprägt hatte.
Zuletzt ging sie auf die außerplanmäßigen und überplanmäßigen Ausgaben ein, die durch das Gremium noch zu genehmigen seien. Das betreffe einerseits die Gewerbesteuerumlage, die durch die geschätzten niedrigeren Einnahmen deutlich geringer angesetzt wurde als nötig. Für den Kindergarten Arche Noah wurde ein geschlossener Übergang gebraut und auch beim Dampfbad in der Schwimmhalle sind mehr Kosten für bauliche Arbeiten entstanden.
Der Gemeinderat nahm die Jahresrechnung zur Kenntnis und bewilligte einstimmig die angefallenen außerplanmäßigen und überplanmäßigen Ausgaben.
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