Weil zwei Ausbildungs-Jahrgänge durch Corona fehlen - Lichtblick in der Wasserburger Grundschule - Die Vereins-Jahresbilanz

Nachwuchs-Sorgen hat die Stadtkapelle: Es mangelt an jungen Mitgliedern, weil zwei Ausbildungs-Jahrgänge durch Corona fehlen, wie Martin Zwiefelhofer als Ausbildungsleiter des Wasserburger Blasorchesters bei der jüngsten Jahreshauptversammlung erklärte. Vereinsvorstand Georg Machl sieht in dieser Tatsache zwar nur „ein kleines Loch“. Trotzdem sei die Jugendkapelle mit momentan 26 jungen Musikerinnen und Musikern in einigen Instrumentenregistern nicht mehr ausreichend aufgestellt.

Da müssen dann bei Auftritten junge Erwachsene, die eigentlich schon im großen Orchester mitspielen, aushelfen. Wie beispielsweise bei der Jugend-Serenade.

„Ansonsten gab es nicht viele Möglichkeiten, für die Jugend etwas zu organisieren“, bedauerte Martin Zwiefelhofer. Zweimal konnte kein Schüler- und Jugendkonzert im Rathaussaal stattfinden. Nur unter schwierigsten Bedingungen waren die Prüfungen für die Leistungsabzeichen des Musikbundes möglich. Unterstützt von den Eltern organisierten zwar die Lehrer der Bläserschule zumindest interne Schülerkonzerte im Probenheim der Stadtkapelle und im Pfarrheim von Sankt Jakob. Im Mai gab es wieder einen sogenannten Schnuppertag und für die wenigen Anfänger und die Bläserklassen an der Grundschule konnte ein Ausflug zum Freizeitpark in Oberreith organisiert werden.

Ein Lichtblick ist nach Aussage von Martin Zwiefelhofer in der Grundschule zu sehen. „14 neue Schüler starten dort mit Schuljahrsbeginn in den Bläserklassen.    

Insgesamt ist Georg Machl als Erster Vorsitzender des Vereins mit dem zurückliegenden Jahr 2021 jedoch noch einigermaßen zufrieden, „trotz Corona“. „Das Herbstkonzert und die Gedenkfeier der Gebirgsschützen konnte stattfinden. Und mit manchen finanziellen Zuwendungen haben wir das Jahr ohne größere Einnahmen durch Konzerte oder dem Frühlingsfest gut überstanden“, sagte er im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation des Vereins.

Deshalb freute er sich, dass die einmal jährlich notwendige Mitgliederversammlung, wenn auch jahreszeitlich verzögert, stattfinden konnte. „Mit bisher 34 Auftritten im neuen Jahr, die Frühlingsfest-Einsätze und das Frühlings-Konzert mitgezählt, sieht die Präsenz des Orchesters schon deutlich besser aus“.

„Die Anfrage zur Mitwirkung beim Festzug des Gaufestes in Bad Endorf oder die musikalische Begleitung beim Betriebsausflug der Stadt Wasserburg konnten wir wegen anderer Termine gar nicht mehr annehmen“, sagte Machl nicht ohne Bedauern.

Stolz ist er darauf, dass in der Zeit von März 2020 bis zum März 2022 das musikalische Personal der Stadtkapelle ohne Austritte die Treue gehalten habe.

Deshalb schaue er auch positiv und optimistisch in die Zukunft. Über 80 Aktive gehören mit ihrem Instrument derzeit dem großen Orchester der Stadtkapelle an. „Und jetzt gilt es wieder, die eigene Komfortzone zu verlassen und mit der Teilnahme an den wöchentlichen Proben und an den öffentlichen Auftritten Verantwortung für den Verein zu zeigen“, forderte er seine Musikkolleginnen und Kollegen auf.

Das Weinfest, das Inndammfest, den Vereinsjahrtag und die Vorbereitung zur Durchführung des Herbst-Konzertes mit der Verabschiedung von Stadtkapellmeister Michael Kummer nannte er als wichtige, zukünftige Terminverpflichtungen.

Den Taktstock schwingt Michael Kummer als Stadtkapellmeister schon über 30 Jahre in Wasserburg. Die letzten Jahre der Lockdowns und Wiederanfänge danach habe ihn – wie er sagte – „auf die neue Blickrichtung des Aufhörens vorbereitet“. Bemerkenswert habe er in dieser Zeit das Engagement der Mitglieder für den Zusammenhalt des Vereins wahrgenommen.

„Macht weiter so. Ich habe da keine Angst für die Zukunft der Stadtkapelle“ sagte Kummer und erzählte von dem Zufall, dass gerade auf der Herfahrt von seinem Wohnort nach Wasserburg Reinhard Mey mit seinem Lied „Gute Nacht, Freunde“ erklang …

bua