Wasserburg gastiert am heutigen Freitag, 19.30 Uhr, in Unterföhring

Viele Trainer meiden bis zum 10. Spieltag den Blick auf den Tabellenstand beziehungsweise sie tun – je nach Tabellenstand – zumindest so. Auch wenn das Tableau tatsächlich noch zu wenig aussagekräftig sein mag, so verdutzt in der Landesliga-Südost die Position des FC Unterföhring. Einer der, wenn nicht der Topfavorit auf die Meisterschaft, rangiert mit neun Punkten lediglich auf Rang neun. Die Mannschaft von Zlatan Simikic hinkt hinter den eigenen Erwartungen her, was auch darin liegt, dass der Dreizack noch nicht so spitz ist wie im Vorjahr.
 
In der letzten Saison stürmte der FCU getragen von Kapitän Andreas Faber, Brecher Robin Volland und Alleskönner Bastian Fischer (ausgebildet beim FC Bayern) bis in die Aufstiegsrelegation zur Bayernliga. Faber, der zwar einst ein kurzes Intermezzo beim TSV Buchbach eingelegt hat, ist ein Unterföhringer Urgestein und auch mit 33 Jahren zählt sein linker Fuß noch zu den besten weit und breit. In dieser Saison hat er noch nicht gespielt und sein gleichaltriger Coach hofft sehnlich auf sein Comeback.

Auch Robin Volland hat in dieser Spielzeit mit Blessuren zu kämpfen und war erst einmal aktiv. Sollten die beiden gegen die Löwen wieder dabei sein, könnten sie Bastian Fischer unterstützen, der momentan die Hauptlast des Unterföhringer Spiels trägt. Fischer war vor einem Jahr im Paket mit Maximilian Siebald, Nils Ehret und Torhüter Sebastian Fritz aus der Bayernliga vom FC Ismaning an die Bergstraße 4a gewechselt und machte Unterföhring über Nacht zum Titelaspiranten.

Dieser Ansammlung an Einzelkönnern stellt der TSV 1880 Wasserburg ein starkes Kollektiv entgegen. Entsprechend ihrer Art treten die Löwen im Rudel auf. Beim souveränen 3:0 gegen Karlsfeld in der Vorwoche überzeugten die Wasserburger vor und nach dem Spiel als Mannschaft.

Auf dem traditionellen Inndammfest unterstützten die Spieler die ausrichtendende AH und gewannen viele Sympathien. Der Abstieg ist längst verziehen, die Fans sammeln sich wieder hinter der Mannschaft.

An guten Tagen wie gegen Karlsfeld machen die neuen Löwen auch großen Spaß, dabei hängt das Team von Trainer Harry Mayer nicht am Tropf von Einzelnen, wie der Blick auf die Scorerwertung verrät: Neun Spieler trugen zu den bislang zwölf erzielten Saisontoren bei.

Im bisherigen Saisonverlauf ließ Mayer aufgrund der zahlreichen Englischen Wochen viel rotieren, langsam kristallisieren sich aber sowohl taktisches System als auch Stammformation heraus.

Dies ist auch von Nöten, denn für den weiteren Fortgang der Saison ist es entscheidend, dass Wasserburg konstant wird. Am besten waren die Löwen bislang in der Regel gegen spielstarke Teams. Gegen die Zocker vom FC Unterföhring ist daher wieder eine Leistung am oder über dem Limit unabdingbar.

Nach diesem Spiel wissen die Innstädter auch ohne einen Blick auf die Tabelle genauer, wo sie am 8. Spieltag stehen.

JAH