Warum manche Spielgeräte in Wasserburg kurzfristig abgebaut wurden
Besorgte Familien aus dem Stadtgebiet Wasserburg kamen auf die Wasserburger Stimme-Redaktion zu. An einigen Spielplätzen seien Spielgeräte abgebaut worden, bislang gebe es keinen Ersatz. Melanie beispielsweise berichtet darüber, dass auf dem Spielplatz im Burgerfeld Rutsche und Kletterhäuschen verschwunden seien. Auf dem Palmano-Spielplatz fehle eine Schaukel, die abmontiert worden sei. „Und das über Monate schon“, so die enttäuschte Mama. Ihr und anderen Eltern sei dies negativ aufgefallen.
„Im Burgerfeld funktioniert zudem seit Tagen die Wasserpumpe nicht, und das bei den Temperaturen“, heißt es von Melanie weiter. Gerade in den Ferien seien die Kinder im Stadtgebiet oftmals auf die hiesigen Spielplätze angewiesen, weil die Familien nicht weit umherfahren können.
Nachgefragt beim zuständigen Bauhofleiter, Manfred Bierwirth, erläutert er die Situation und erklärt, dass der Bauhof eine regelmäßige Spielplatzkontrolle durchführe. Es seien mehrere Dutzend Kontrollen notwendig, die jedes Monat erledigt würden. „Das übernehmen unsere Schreiner, die dafür extra ausgebildet wurden, wie Spielplatzkontrollen durchgeführt werden. Außerdem findet einmal im Jahr eine intensive Prüfung durch einen Ingenieur statt, inklusive ausführlichem Jahresbericht“, so Bierwirth im Gespräch mit der Wasserburger Stimme.
„Der Ratschlag nach der Prüfung war, bei jeder Schaukel eine Kleinkinder-Sitzschaukel zu installieren“, berichtet der Bauhofleiter weiter. Das ist eine Schaukel mit festem Sitz inklusive einem vorne angebrachten Sicherheits-Bügel. „Weil bei den Spielplätzen unterschiedliche Schaukelhersteller verwendet wurden, muss für jeden Standort zunächst nach dem richtigen Produkt recherchiert werden. Aus Sicherheits- und Zulassungsgründen können wir nicht einfach den Hersteller wechseln und mit den Bestandsgeräten kombinieren. Die Bestellungen dauern leider bei allen Spielgeräten viele Wochen, weil eine Produktion oftmals erst nach Bestelleingang gestartet wird“, stellt Bierwirth klar. Beim Spielhäuschen im Burgerfeld beispielsweise hatte es über die Jahre hinweg sehr starke Abnutzungen gegeben, das Haus wurde deshalb entfernt, ein Ersatz ist bereits in Planung, doch es müssten bestimmte Abläufe bis zur Neuanschaffung und Aufstellung eingehalten werden, gibt der Bauhofleiter zu bedenken.
Matsch-Spaß verwehrt?
Die Wasserpumpe auf dem Burgerfelder Spielplatz könne natürlich immer mal wieder kaputt gehen, bestätigt der Bauhofleiter. Er bittet jedoch auch die Familien, hier achtsam mit dem Angebot umzugehen. „Bei der Wasserpumpe muss immer erst rausgefunden werden, was genau kaputt ist und das Ersatzteil wird dann natürlich bestellt“, so Bierwirth. Leider sei häufig festzustellen, dass die Kinder große Mengen Sand in die Matschpumpen einfüllen, was letztlich zu einem Defekt führen könne. „Bitte haben Sie noch etwas Geduld. Wir bemühen uns wirklich sehr um raschen Austausch und wollen natürlich auch, dass die Spielplätze mit sicheren Geräten genutzt werden können. Darum muss an viele Sachen und Abläufe gedacht werden“, betont Manfred Bierwirth gegenüber der Wasserburger Stimme.
Rutschen-Abbau
Die Metallrutsche am Franz-Winkler-Spielplatz im Burgerfeld ist südseitlich ausgerichtet. Einige Anfragen kamen, man möchte bitte einen Baum dort zwecks Schatten pflanzen. „Das gestaltet sich schwierig“, heißt es aus dem Bauhof weiter. Bis ein Baum wirklich Schatten spendet, dauert es etliche Jahre. Eine zeitnahe Erleichterung könne nicht gegeben werden. Dem Bauhofleiter war noch etwas aufgefallen: „Unter der Rutsche, im Bereich zum Hang, war ein Keil vorhanden. Hier hätten sich die Kinder verletzen können, darum war es uns ein Anliegen, gleich zu handeln“, so Bierwirth.
Weil das Problem nicht gelöst werden konnte, da der Hang steiler als die Rutsche sei, wurde diese abmontiert. „Jetzt wird nach einem neuen Standort auf dem Spielplatz-Gelände gesucht, damit bald wieder gerutscht werden kann“, informiert der Bauhofleiter abschließend. Wichtig sei ihm, dass die Familien die Hintergründe nun wüssten und verstehen, dass es viele Absprachen brauche, bis dann schlussendlich wieder die Spielgeräte sicher, sauber und in guter Funktion aufgestellt oder ersetzt sind.
Auch für die Jugendreferentin Irene Langer und den Sportreferenten der Stadt Wasserburg, Markus Bauer, waren die Spiel- und Bolzplätze in diesem Jahr schon intensives Thema. Beide hatten sich etliche Spielplätze im Stadtgebiet angesehen und Tipps gegeben, wie möglicherweise optimiert werden könne.
Auch die Barrierefreiheit spielt bei Spielplätzen immer mehr eine Rolle. Spaß, Sicherheit und Möglichkeiten müssten in Einklang gebracht werden. Im Februar hatten Langer und Bauer die Stadtratskollegen und Öffentlichkeit mit einer Präsentation der Begehungs-Ergebnisse informiert und sich zukunftsweisend geäußert. (wir berichteten)
Der Stadt bleiben die Spielplätze wichtig, es sollen gelungene Bespaßungen gegeben sein, die Sicherheit nie zu kurz kommen. Weiterhin werden Sichtungen vorgenommen und möglicherweise Spielgeräte abgebaut, noch bevor es zu einem Ersatz kommen kann.