Mehrere Objekte in Wasserburg und Reitmehring werden mit PV-Anlagen ausgestattet
Auf welchen stadteigenen Gebäuden lassen sich PV-Anlagen anbringen? Diese Frage hat die Verwaltung überprüft und Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann stellte die Ergebnisse in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses Wasserburg vor.
Bei zwei der sechs vorgestellten Objekte, der Pumpstation und dem Schöpfwerk, könne die Stadt sofort in die Umsetzung gehen. Ziel dabei sei, dass die PV-Anlagen nur den Eigenverbrauch decken. Eine Einspeisung ins Netz sei laut Stadtbaumeisterin nicht vorgesehen. Die Ausschreibung solle noch in diesem Jahr stattfinden, sodass die Stadt nächstes Jahr in die Umsetzung gehen könne.
Nicht ganz so eindeutig zeigten sich vier weitere Bereiche: die Mittelschule, der Friedhof am Herder, der Kindergarten sowie die Grundschule Reitmehring. Am Friedhof gebe es zwar ein großes Dach, aber „es ist mit Asbest zu rechnen“, erklärte Stadtbaumeisterin Herrmann. Außerdem sei der Eigenverbrauch gering, hier wäre eher eine Anlage für die Einspeisung ins Netz denkbar. Allerdings befürchtet sie: „Mit einer PV-Anlage holen wir uns Probleme ins Haus“, denn das Dach sei nicht mehr in bestem Zustand.
Eher vorstellbar sei eine Anlage auf der Mittelschule am Klosterweg. Das Dach der Turnhalle könne zwar „statisch nichts mehr aufnehmen“, hier sei keine zusätzliche Belastung möglich, allerdings könne das Dach des Foyers genutzt werden. Derzeit sei es mit einer Dachbegrünung ausgestattet. „Wir wollen nicht das eine gegen das andere austauschen – sondern es muss beides gehen“, betonte Herrmann auf Nachfrage von Christian Peiker (LLW). Christian Stadler (Grüne) regte außerdem an, PV-Anlagen an den Fassaden nicht auszuschließen und dort auch die Parkplätze mit überdachten PV-Anlagen auszustatten.
Für die Grundschule Reitmehring sei derzeit ein Statiker beauftragt, der den Mittelbau auf eine Möglichkeit für eine PV-Anlage prüft. Dort ließe sich etwas planen, das „sich am Eigenverbrauch der Schule orientiert“, so Herrmann. Das bringe auch Entlastung für das Schwimmbad, dessen Wasser bereits durch eine Solaranlage beheizt werde.
Mit statischen Schwierigkeiten sei allerdings beim Kindergarten Reitmehring zu rechnen. Hier wolle man untersuchen, ob „die Träger verstärkt werden können, sodass eine PV-Anlage untergebracht werden kann“, erklärte die Stadtbaumeisterin. Die Untersuchungen dafür laufen.
Nach den Ausführungen zeigte sich deutlich: Zwei der Objekte gehen bereits in die Realisierung und bis auf den Friedhof seien auch die anderen Gebäude denkbar. „Damit könnten wir im Eigenverbrauch schon einiges tun“, schloss Herrmann.
Aber nicht nur stadteigene Gebäude, auch Privathäuser müssten „möglichst schnell eine PV-Analge aufs Dach kriegen“, forderte Markus Pöhmerer (FW-WBI). Die Stadt müsse Möglichkeiten dafür bieten, denn „die Nebenkosten steigen enorm“. Deshalb lautete sein Appell: „Wir müssen dringend und schnell etwas machen.“
Es ist nicht zu verstehen, warum erst jetzt mit der aktuellen Situation über Photovoltaik bei städtischen Gebäuden nachgedacht wird, eine Vorreiterrolle nimmt die Stadt Wasserburg hier leider (mal wieder?) nicht ein, schade.
Es ist nicht zu verstehen, dass noch nicht mal jetzt kapiert wird, dass PV unsinnig ist. Eine teures, ineffizientes Spielzeug von wohlhabenden Gutmenschen, die der Grünen Ideologie anhängen. Für jedes installiertes KW muss ein KW in konventionellen Kraftwerken vorgehalten werden – warum, richtig, weil die Sonne nicht immer scheint. Deshalb steht auch im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung, dass man 50 Gaskraftwerke bauen möchte, um Kohle- und Kernkraftwerke zu kompensieren. Wo nun das Gas herkommt, ??
In dem Artikel wird über 2 Projekte berichtet (Pumpstation und Schöpfwerk) bei denen die Einspeisung ins Netz nicht vorgesehen ist.
Soweit so gut. Natürlich haben die beiden „Projekte“ nach wie vor einen Anschluss an das Stromsetz, um bei Bedarf darüber versorgt werden zu können. Das beruhigt mich sehr, weil gerade bei Hochwasser Wetterlagen, wenn nur noch der Bagger auf der Brücke fährt, es mit dem Sonnenschein nicht mehr so weit her ist.
Die beiden Liegenschaften der Stadt Wasserburg, die sich für PV-Anlagen aufgrund des hohen Stromeigenverbrauchs am besten eignen, das Badria und die Kläranlage in der Odelshamer Au, wurden erst gar nicht betrachtet. Stattdessen werden Gebäude, die als Stromverbraucher kaum ins Gewicht fallen, wie der Friedhof ‚Am Herder‘ diskutiert. Was ist da los im Stadtbauamt?
Dass auf der neuen Turnhalle der Mittelschule keine PV-Anlage installiert wurde, hat der zuständige Ausschuss samt Bgm Kölbl seinerzeit übrigens mit 6:1 Stimmen beschlossen. Und das war schon damals nicht besonders weitblickend.
Dass ausgerechnet die Stadträte Pöhmerer und Stadler sich nun für eine schnelle Installation von PV-Anlagen einsetzen, ist bemerkenswert. Schließlich behindern beide seit Jahrzehnten jede Entwicklung in Richtung einer zukunftsfähigen Energieversorgung Wasserburgs. Erst im Juli 2022 passierte z.B. ein Vorschlag zu einem ‚Modellprojekt‘ für die Wassrburger Altstadt problemlos den Bauauschuss, in dem Prof. Sahner vorschlägt, dass Bewohner und Unternehmen in der Altstadt halt einfach ein Mehrfaches für selbst produzierten Strom zahlen sollen, als die restlichen Wasserburger. Offensichtlich sind die weitere Abwanderung ‚energieintensiver‘ Unternehmen wie Metzgereien und Lebensmittelhandel aus der Altstadt und eine beschleunigte Gentrifizierung für unseren Bürgermeister und Stadrat durchaus in Ordnung.