Wasserburg empfängt am Freitag um 19.30 Uhr die Sportfreunde Schwaig und feiert vorher mit den Fans

Wie viele Touristen aus diversen Reiseführern wissen, wird Wasserburg mit seiner Altstadt, seinen Arkaden und seinem Flair als die nördlichste Stadt Italiens bezeichnet. Um diesem Image gerecht zu werden und vor allem seinen treuen Fans etwas Besonderes zu bieten, veranstaltet der TSV 1880 Wasserburg beim Heimspiel am heutigen Freitag, 19.30 Uhr, gegen die Sportfreunde Schwaig einen italienischen Abend mit kulinarischen Spezialitäten und Musik.

Schon eineinhalb Stunden vor Anpfiff wird an der Landwehrstraße 10 Betrieb herrschen.

Entscheidend ist aber, was auf dem Platz passiert. Und auch da kommen italienische Tugenden ins Spiel. Mit elf Gegentreffern haben die Löwen die beste Abwehr der Liga – dabei spielt die Mannschaft von Harry Mayer keinen Catenaccio der klassischen Art.

Das Verteidigen wurde durch den argentinischen Trainer Helenio Herrera mit seinen Erfolgen bei Inter Mailand zur Kunstform erhoben und fand im Begriff Catenaccio seinen Ausdruck. Die Innstädter stellen sich nicht hinten rein und rühren Beton an, sondern wollen in der Regel selber das Spiel machen. Dass das Torhüter-Duo Boschner/Dumpler bislang wenig Gegentreffer schlucken musste, liegt auch daran, dass schon die Stürmer „gut gegen den Ball arbeiten“, wie es im sogenannten modernen Fußball so schön heißt. Besonders Bruno Ferreira Goncalves erweist sich dabei immer wieder als formidabler Balldieb.

Gegen Schwaig werden aber auch die Innenverteidiger Schwerstarbeit verrichten müssen, denn die Sportfreunde verfügen mit Raffael Ascher und Spielertrainer Benjamin Held über einen äußerst gefährlichen Sturm. Beide haben je sechs Tore erzielt. Beliefert werden die beiden meist von Maxi Hellinger, dem kleinen, wendigen Mittelfeldspieler mit Regionalligaerfahrung. Kurioserweise belegt Schwaig trotz der beiden Bomber den vorletzten Tabellenplatz. Die Liga ist noch so eng, dass den Vorletzten und den Dritten nur sieben Punkte, aber kaum ein Leistungsgefälle trennen. Dritter ist nämlich Eggenfelden und die hatten in der Vorwoche gegen Schwaig keine Chance. Am Ende stand ein 1:4 – und das obwohl Eggenfelden davor gegen Grünwald noch 6:0 gewann und an der Tabellenführung schnupperte. Die Landesliga Südost ist somit ähnlich unbeständig wie die Löwen.

Darin wiederum liegt die Chance der Innstädter. Dafür muss die Mannschaft aber weiter hungrig bleiben und darf nach Siegen nicht wieder in Zufriedenheit und entsprechende Lethargie verfallen. Nach überzeugenden Partien folgte in 2022 oft (mindestens) ein weniger gutes Spiel, daher sollten gegen Schwaig die Sinne von Anfang an geschärft sein. In einer auf Entwicklung angelegten Saison müssen es die Löwen baldmöglichst schaffen, Woche für Woche abzuliefern. Gelingt dies schon am Freitagabend, dann kann dieser – frei nach Gianna Nannini – zur notte magica, der magischen Nacht werden.

jah