Haupt- und Finanzausschuss gibt grünes Licht für Teamverstärkung – Es wird kein Stadtmanager gesucht
Ein plakativer Tagesordnungspunkt im Hauptausschuss ließ mehr vermuten, als es schlussendlich war. Die Stadt Wasserburg wird einen weiteren Mitarbeiter oder eine weitere Mitarbeiterin für das Stadtmanagement einstellen. Dies wurde von den Ausschuss-Mitgliedern einstimmig beschlossen.
Stadtkämmerer Konrad Doser erläuterte nach der Sitzung auf Nachfrage der Wasserburger Stimme, dass explizit keine Stabstelle geschaffen werde. „Wir suchen keinen Stadtmanager, sondern einen Mitarbeiter für das Stadtmanagement“, betonte Doser.
Das Stadtmanagement Wasserburg wird grundsätzlich in der Verwaltung bereits umgesetzt, die zahlreichen Themen allerdings schaffen Bedarf für eine weitere Kollegin oder einen Kollegen.
Andrea Aschauer von der Touristinfo erklärt, dass durch das Stadtmanagement künftig zahlreiche Aufgaben erledigt werden, die bislang noch nicht umfassend von der Stadtverwaltung oder anderen Akteuren in der Stadt ausgeführt wurden.
„Das Stadtmanagement wird zwar nicht in der Touristinfo angesiedelt sein, wird aber mit Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit ÖPNV und Kultur ein Aufgabengebiet bilden. Das Archiv- und Museumsamt sowie die Bibliothek (ebenfalls kulturelle Einrichtungen) bleiben dabei aber eigenständige Aufgabengebiete, weil sie sehr fachspezifisch sind“, so Aschauer auf Anfrage der Wasserburger Stimme.
Der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin des Stadtmanagement werde für die in der Stellenbeschreibung definierten Aufgaben nachfolgend fest zuständig sein. „Aber eben bewusst nicht vollkommen eigenverantwortlich beziehungsweise als Stabstelle, sondern innerhalb eines Teams und im Fachbereich“, so die Leiterin der Touristinfo weiter.
Schon vor Jahren in der Diskussion
Seit Jahren wird das Thema diskutiert, Vergleiche mit anderen Städten, darunter Rosenheim, betrieben, und ein Gesicht für die Stadt vorgeschlagen. Im Oktober 2015 fiel das Schlagwort des „Stadtmanagers“ für die Innstadt. Schon damals stand dies in einer Sitzung gar nicht zur Debatte, wurde dann aber von der in der Legislaturperiode aktiven Stadträtin, Dr. Christine Mayerhofer, in die Diskussion eingebracht. Mit ihrem Vorschlag, den während der damaligen Sitzung auch Armin Sinzinger als schon zeitig vorher gefasste Idee seiner Fraktion beanspruchte, generierte Mayerhofer fraktionsübergreifend zahlreiche Meinungen.
Damals deckelte Bürgermeister Michael Kölbl den teilweise hitzigen Austausch und lobte schon vor sieben Jahren die ehrenamtliche Arbeit des Wirtschafts-Förderungs-Verbands (WFV).
Mittlerweile hat der WFV noch mehr Projekte in Mit-Verantwortung und setzt sich in Absprache mit der Stadt für das gelebte Stadtmarketing und gezielte Werbemaßnahmen ein, um Wasserburg attraktiv zu halten.
Auch in der Touristinfo wird seit Jahren eine moderne Entwicklung zu Tage gelegt, von klassischen Angeboten über neue Möglichkeiten, den Tourismus in Wasserburg weiter zu fördern und voranzubringen. Andrea Aschauer und ihre Kolleginnen setzen viel daran, Wasserburg besuchernah zu platzieren.
Dass die Stadt mit ihrer starken Gastronomie, den vielen Vereinen und dem WFV sowie der Touristinfo bereits ein gelungenes Angebot stemmt, will aktuell niemand von der Hand weisen. Ebenso läuft der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Infrastruktur transparent und auf vielen Kanälen stadtinitiiert gelungen.
Dass in der letzten Zeit die Aufgaben und somit auch der Bedarf für eine weitere Stelle im Stadtmanagement zugenommen haben und tatkräftiges Mithelfen dem großen Aufgabenbereich gut tun könne, ist am einstimmigen Beschluss zu sehen.
Themen werden vorangetrieben
Eine stetige Weiterentwicklung sei das Ziel.
Die Stadtverwaltung bereitet die Veröffentlichung und Ausschreibung der Stelle vor.
Tolle Sache. Es wäre nur schön, wenn diese Stelle mit einer Person besetzt werden könnte, die einen Bezug zu Wasserburg hat (Wohnort). Denn Entscheider, die die Probleme der Altstadt nicht kennen (wollen) haben wir ja schon zur Genüge.