Umweltausschuss: Landschaftsgärtner des Bauhofs stellte sein Konzept vor – Anträge der Grünenfraktion zu Freiflächen und Beleuchtung

Im Angesicht des Klimawandels ist die Sorge um ein gewisses ökologisches Gleichgewicht groß: Im Umweltausschuss der Stadt Wasserburg stellte nunmehr Andreas Wilhelm, Landschaftsgärtner vom Städtischen Bauhof, seinen Einsatz für die Blüh- und Blumenwiesen im Stadtbereich vor. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen reichte zwei Anträge zu Optimierungen ein: zum einen zur ökologischen Gestaltung von Freiflächen, zum anderen zur energetischen und insektenfreundlichen Verbesserung der Fassadenbeleuchtung. 

Es gebe im Bereich der Stadt Wasserburg zahlreiche Möglichkeiten für die Blumen zu gedeihen, erläuterte Wilhelm. Am Burgfrieden beispielsweise gebe es die Grabenöffnung, die sehr wichtig für die Schmetterlinge sei. Wichtig sei, dass man die unterschiedlichen Blühzeiten berücksichtige. Das „weiße Waldvögelein“ beispielsweise, das im Süden Deutschlands vorkomme, im Norden hingegen kaum, blühe erst im zehnten Jahr (Foto). Bestimmte Blumen liebten beispielsweise bestimmte Tiere, so liebe die Kohldistel Schmetterlinge und Hummeln. Schmetterlinge freuten sich auch über Brennesseln, weshalb man auch als Gartenbesitzer vorsichtig sein dürfe, wenn es darum geht, bestimmte Pflanzen aus dem Garten zu verbannen. Der Pflegeaufwand für Blühflächen sei hoch, ergänzte Wilhelm, aber er lohne sich.

Zweiter Bürgermeister Werner Gartner meinte, dass ihm eingedenk der wichtigen Aufgabe, die Wilhelm für die Stadt erfülle, das Herz aufgehe. Aber es bekümmere ihn andererseits, dass beispielsweise im Burgfrieden Bäume beschädigt würden und das vom Bauhof angebrachte Schutzband einfach durchgeschnitten werde. Auch Norbert Buortesch (Bürgerforum) bedankte sich bei Wilhelm für dessen wichtige Arbeit und erwähnte in diesem Zusammenhang die Blumenwiese in Gabersee, die ein „Prachtstück für die Stadt“ sei. Wilhelm erläuterte dann noch, dass die Insekten innerorts unbedenklich seien, obwohl es Kritiker an den Blühwiesen gebe, da dann zu viele Insekten unterwegs seien. Insekten, so Wilhelm, müssten einfach entlang des Grünstreifens wandern. Christian Flemisch (ÖDP) beklagte, dass es in der Stadt zu viele Katzen gebe, die das ökologische Gleichgewicht störten und bedankte sich bei Andreas Wilhelm dafür, dass dieser dafür Sorge trage, dass bedrohte Pflanzen bewusst angepflanzt würden.


Maßgaben von Bündnis 90/Die Grünen werden berücksichtigt

Im Anschluss an den Vortrag wurden zwei Anträge der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen besprochen, die Stadträtin Bettina Knopp kurz vorstellte. Man wolle Freiflächen ökologisch gestalten und man beantrage eine energetische und insektenfreundliche Optimierung bei der Fassadenbeleuchtung und man wolle sie vorübergehend abschalten. In seiner Entgegnung erläuterte Bürgermeister Kölbl, dass weder die Verwaltung noch die Stadtgärtnerei derzeit personell in der Lage seien, den Antrag auf ökologische Gestaltung von Freiflächen umzusetzen. Sollte es aber zu Maßnahmen auf den Freiflächen kommen, wolle man selbstverständlich ökologisch wichtige Grundsätze berücksichtigen. Wasserburg sei bereits auf dem richtigen Weg, ergänzte Kölbl, so sei Wasserburg 2019 als bienenfreundliche Gemeinde ausgezeichnet worden.
Hinsichtlich der Beleuchtung öffentlicher Fassaden in der Altstadt erklärte der Bürgermeister, dass die Fassaden öffentlicher Gebäude im Bereich der Altstadt bereits abgeschaltet worden seien. Vor einer Wiederinbetriebnahme sollen aber die Maßgaben des Antrages von Bündnis 90/Die Grünen berücksichtigt werden. Dieser Antrag wurde dann einstimmig gebilligt.

RP