Basketball-Urgestein Rebecca Thoresen nimmt Stellung zum Ende ihres Traineramtes beim TSV Wasserburg

„Ich wurde freigestellt, um neue Impulse zu setzen. Niemals würde ich mein Team im Stich lassen“ – das sagt Rebecca Thoresen. Das Wasserburger Basketball-Urgestein ist seit Anfang der Woche nicht mehr Trainerin der Bundesliga-Damen des TSV (wir berichteten). Die in der Stadt sportlich und privat verwurzelte ehemalige Trainerin der ersten Damenmannschaft im Basketball zeigt sich im Gespräch mit der Wasserburger Stimme verwundert und traurig darüber, dass es nach außen hin so dargestellt worden sei, sie habe von sich aus das Handtuch geworfen. „Dem ist nicht so. Ich war gerne Coach und bin dem Verein für die Chance dankbar, dass ich in der vergangenen Saison bereits das Team als Trainerin übernehmen durfte“, heißt es von Thoresen.

 

Indes: Der Verbleib in der 1. Liga scheiterte, auch ein Erfolg in der laufenden Saison der 2. DBBL blieb über Wochen hinweg aus. Die Motivation, alles für die Abteilung-Basketball und die Spielerinnen herauszuholen, sei aber immer enorm gewesen, so Thoresen.

Lag der Misserfolg also daran, dass der Kader zu dünn war?

Die Konstellation im Team mit einem relativ kleinen Kader sei für alle nicht leicht gewesen, Auswechslungen in einer angesetzten Partie nur wenig möglich. Wenn einige Spielerinnen die gesamten 40 Minuten über durchspielen müssten, weil Auswechselspielerinnen fehlen, sei dies ein hoher Kraftakt, erläutert Thoresen. „Zu kämpfen ist meine Aufgabe und deshalb hatten wir auch ein paar Gespräche, um hier auszuloten, wie es um eine Ergänzung des Kaders steht“, erinnert sich Thoresen weiter. Zunächst sei es von Vorstand und Abteilungsleitung angedeutet worden, dass rund um die Weihnachtszeit möglicherweise aufgestockt werden könne, erzählt die ehemalige Trainerin. Sie sei dann aber immer vertröstet worden.

Während der vergangenen Monate habe sie ohne Assistent-Coach gearbeitet, nun stünden Rita Quinz und Basti Wernthaler als Duo parat (wir berichteten).

Verwundert sei sie deshalb, weil bis zuletzt keine Möglichkeit bestanden hätte, sich mit Tipps einzubringen, nun aber ihre getane Arbeit derart minimiert werde. „Ich habe immer versucht, mich voll ins Team einzubringen, habe alles gegeben. Es ist ein Business, und das verstehe ich auch“. Besonders störe sie, dass nun der Eindruck entstehe, Thoresen selbst hätte sich gegen ein Weitermachen entschieden. „Ich wurde freigestellt“, so Thoresen. Man habe ihr in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass umstrukturiert werden solle. „Die Abteilungsleitung sagte mir, man hätte den Eindruck, dass ich nicht mehr an das Team glaube“, zeigt sich die Wahl-Wasserburgerin enttäuscht.

„Nun sollen neue Impulse für die Mannschaft gesetzt werden“, berichtet Thoresen weiter.  Sportlich könne sie diese Entscheidung sogar verstehen, es werde oftmals der Trainer für Misserfolg verantwortlich gemacht und abgelöst. Sie hätte gerne weiter versucht, die sportliche Erfolgskurve zu kriegen. Bei den Spielerinnen hat sie sich mittlerweile bereits verabschiedet. Auch den Fans und Wegbegleitern möchte sie herzlich danken.

Die Wasserburger Stimme hat im aktiven Kader der Basketballdamen nachgefragt. Dabei kam raus, dass man gut mit Rebecca Thoresen arbeiten konnte und einen guten Draht zu ihr hatte. Nun gehe es aber ums Tagesgeschäft, man wolle alles dafür tun, damit es sportlich weitergehe, heißt es von einer Spielerin gegenüber der Wasserburger Stimme.

„Manchmal bringt ein Trainerwechsel wieder frischen Wind in die Situation“, ist sich eine erfahrene Basketballerin auf Nachfrage sicher. Sie bestätigt auch, dass viele der Spielerinnen eine Doppelbelastung eingingen, Arbeit und Training seien nicht immer gut miteinander vereinbar.

Zum Jahresstart wichtige Spiele

Weiter geht es am 7. Januar mit einer Auswärtspartie, das nächste Heimspiel findet am 15. Januar statt. „Ich hoffe für die Mädels, dass sportlich bald der Erfolg zurückkehrt“, drückt Rebecca Thoresen „ihren“ Spielerinnen die Daumen.