Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt - Wichtige Bestandsaufnahme in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales
Als eine der ersten bayerischen Kommunen in ihrer Größenordnung hatte sich die Gemeinde Pfaffing zur Erstellung eines kommunalen Nachhaltigkeitsberichtes entschlossen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde das Ergebnis jetzt vorgestellt.
Ziel des Berichtes ist eine Bestandsaufnahme der Gemeinde Pfaffing zum Thema Nachhaltigkeit und zwar im Hinblick auf die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales.
Zum Foto: Sie zeigen hier stolz den ersten Nachhaltigkeitsbericht für die Gemeinde Pfaffing – von links – der geschäftsführende Beamte der Gemeinde Pfaffing, Christian Thomas, Matthias Eggerl und Prof. Dr. Andreas Fieber, die beiden Autoren sowie Pfaffings Bürgermeister Josef Niedermeier.
Prof. Dr. Andreas Fieber von der Technischen Hochschule Rosenheim / Campus Burghausen aus Pfaffing und Matthias Eggerl aus Rott sind im vergangenen Jahr mit dem Vorschlag an die Gemeinde Pfaffing herangetreten, einen solchen Bericht für die Gemeinde zu erstellen.
Dieser Vorschlag wurde von Bürgermeister Josef Niedermeier sehr begrüßt: „Wer Nachhaltigkeit ernst nimmt, muss sich engagieren und dafür braucht es realistische Ziele. Dieser innovative Ansatz für den Nachhaltigkeitsbericht liefert die dafür notwendige Positionsbestimmung“.
Es folgte eine Zeit intensiver Arbeit, an deren Ende nun der erste Pfaffinger Nachhaltigkeitsbericht steht. Besonders bemerkenswert sei das hohe Engagement der Pfaffinger Bürger. 15 Personen waren an der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes über einen Zeitraum von sechs Monaten beteiligt.
Das Ergebnis wurde von Prof. Dr. Andreas Fieber und Matthias Eggerl in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt:
Der 152 Seiten starke Bericht gliedert sich in zwei Teile.
Im individuellen Teil kommen gemeindliche Akteure zu Wort und stellen kommunale Projekte vor.
Der statistische, indikatorengestützte Teil enthält Zahlenmaterial zu unterschiedlichen Themenbereichen des Gemeindelebens – beginnend von Daten zu Arbeitslosenzahlen, über erneuerbaren Energien bis hin zu Flächenverbrauch und Fließgewässerqualität.
Die Indikatoren des zweiten Teils sind anhand der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen geordnet. Diese globalen Entwicklungsziele wurden im Jahr 2015 von der Staatengemeinschaft beschlossen und sollen weltweit bis 2030 erreicht werden.
Der Bericht ist standardisiert und dadurch mit den Nachhaltigkeitsberichten anderen Gemeinden, zum Beispiel Rott am Inn, vergleichbar.
Die beiden Autoren hoben in ihrer Vorstellung im Gemeinderat insbesondere hervor, dass der Nachhaltigkeitsbericht nur durch die Unterstützung der Gemeinde und die freiwillige Arbeit zahlreicher Pfaffingerinnen und Pfaffinger realisiert werden konnte.
Zu den Ergebnissen des Berichts führte Matthias Eggerl aus: „Der Nachhaltigkeitsbericht ist eine erste wichtige Bestandsaufnahme. Jetzt liegt es an den Verantwortlichen in der Gemeinde, sei es im Gemeinderat, in der Verwaltung oder in der Bürgerschaft, daraus Rückschlüsse zu ziehen. Am Ende können Maßnahmen stehen, die die Gewässerqualität verbessern, die Nachverdichtung fördern oder den Papierverbrauch senken. Der Bericht bietet dafür die Basis – die konkreten Entscheidungen müssen am Ende politisch getroffen werden.“
Prof. Dr. Andreas Fieber erläuterte seine Vision einer flächendeckenden Nachhaltigkeitsberichterstattung von Städten und Gemeinden:
„Die von der Weltgemeinschaft beschlossenen Nachhaltigkeitsziele können nur durch entsprechende Maßnahmen auch auf kommunaler Ebene erreicht werden. Eine Voraussetzung dafür ist die Bereitstellung von Informationen in Form kommunaler Nachhaltigkeitsberichte. Mit dem von uns entwickelten und anhand des Pfaffinger Nachhaltigkeitsberichtes in der Praxis erprobten Konzepts konnten wir zeigen, dass es für kleine Kommunen möglich ist, in die Nachhaltigkeits-Berichterstattung einzusteigen.
Ziel ist es, einen Vergleich zwischen den Kommunen zu ermöglichen und so eine Intensivierung der Anstrengungen zu erreichen. Gemeinden können sich gegenseitig ein Vorbild sein, indem sie ihre Projekte kommunizieren.“
Er stellte aus dem indikatorengestützten Teil den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch und die Fließgewässerqualität vor. Hier bestehe, gemessen an den Zielen der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2021, Verbesserungsbedarf.
Der mit großem Interesse vom Gemeinderat aufgenommene Bericht ist vollständig auf der Pfaffinger Homepage einsehbar.
Er soll in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben werden und so ein umfassendes Bild der Gemeindeentwicklung zur Nachhaltigkeit geben.
„Ich lade alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich anhand des Nachhaltigkeitsberichtes ein umfassendes Bild von unserer Heimatgemeinde zu machen. Andere Gemeinden fordere ich dazu auf, es uns gleich zu tun und ebenfalls Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Die Arbeit daran ist mehr als spannend und gewinnbringend“, fasste Pfaffings Bürgermeister Josef Niedermeier die Arbeit am Bericht zusammen.
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