Am 20. Januar ist Ehrentag des Märtyrers und bekannten Heiligen - Ein Buch schafft Hintergründe
Legenden und Sagen erzählen immer wieder vom besonderen Charakter heilig gesprochener Personen. Der Namenstag des heiligen Sebastian am 20. Januar ist für viele aus der Region wichtiger Gedenktag. Der Patron bekannte sich laut der Legende 255 nach Christus zum Christentum.
Er gilt als Opfer der Christenverfolgung, zunächst versuchten Feinde, ihn mit Pfeilen zu töten. Daher sind Pfeile sein Attribut. Als zweite Maßnahme erschlugen ihn seine Schlächter mit Keulen im Circus. Maximus und warf seine Leiche in die sogenannte Cloaka Maxima von Rom. Seit dem vierten Jahrhundert wird Sebastian als Märtyrer und Heiliger verehrt. Speziell durch seine Fürbitten im Hinblick auf das schnelle Erlöschen der Justinianischen Pest von 680 in Rom förderte seine Würdigung. Auch in der heutigen Zeit wird oftmals an den Heiligen Sebastian gedacht und dem Wirken erinnert. So wenden sich die Gläubigen mittlerweile an den heiligen Sebastian um schwere Krankheiten abzuhalten oder zu mildern. In Wasserburg erfährt der Heilige seine Anerkennung in der bekannten Sebastiani Gelöbnisfeier, die an die Pest-Epedemie von 1634 erinnert. In dieser Feierstunde wird alljährlich das Gelöbnis erneuert.
Auch im Buch viel erfahren
Im historischen Roman der hiesigen Autorin Irene Kristen-Deliano ist nachzulesen, wie es mit der Entstehung der Zürn Kanzel in der Kirche St. Jakob lief und Hintergründe zum Gelöbnis. „Der Reifenschwinger“ gilt als gut recherchierter Text und wird nicht nur von Einheimischen gerne gelesen.
Vielen Dank, dass die Wasserburger Stimme auf den für unsere Stadt so bedeutungsvollen Hl. Sebastian hinweist!
In einem fundierten Beitrag von Ferdinand Steffan im Jahrbuch 2012, Heimat am Inn 32, beschreibt der Autor ausführlich das „allgemeine Gelöbnis“, das die Stadt Wasserburg 1634 zur Abwehr der Pest leistete.
Auf Seite 157 des Artikels von Ferdinand Steffan ist folgender Text nachzulesen: „Wir, Pfarrer und Geistliche, (…) Bürgermeister und Stadträte samt der ganzen Bürgerschaft und allen Bewohnern der Stadt Wasserburg (…), geloben und versprechen dem allmächtigen Gott, der allerheiligsten Himmelskönigin und Jungfrau Maria, dem heiligen Apostel Jakobus, dem heiligen Märtyrer Sebastian und dem heiligen Beichtvater Rochus, allen lieben Heiligen Gottes und der ganzen himmlischen Heerschar, damit uns der allmächtige, gütige und barmherzige Gott vor der Pest und allen anderen ansteckenden Krankheiten, die derzeit grassieren, jetzt befreie und künftig bewahre durch die Fürbitte der oben genannten Heiligen (…) auf ewige Zeiten das Fest des heiligen Sebastian allhier in der Stadt feierlich zu begehen (…).“
Schade, dass gerade jetzt, in Zeiten der schlimmen Pandemien, von Seiten der Wasserburger kein Interesse mehr an diesem Gelöbnis
besteht.
Noch vor der Pandemie war das feierliche Verlöbnisamt mit Vorlesen des Gelöbnisses, Austellung der Sebastiansreliquie und Umrahmung durch den Kirchenchor immer sehr gut besucht. Gestern Abend fanden leider nur mehr elf Gläubige den Weg in die Kirche.
Lieben Dank „Stadtliebhaberin“! Ich war gestern auch vor Ort! Ein Jammer!