Renaturierungsarbeiten in der nördlichen Hochrunstfilze und am Lungelbach abgeschlossen
In den Rosenheimer Stammbeckenmooren konnte jetzt ein weiteres Renaturierungsprojekt abgeschlossen werden. Die Arbeiten fanden zwischen Oktober und Januar in der nördlichen Hochrunstfilze statt (Foto).
An zwei Teilbereichen wurden Torfwälle mit Hartvinyl-Spundwänden verstärkt und mit Überläufen ausgestattet. Außergewöhnlich und herausfordernd war die Spundung eines 70 Meter langen Torfwalls mitten im nassen Moor. Damit Baggerfahrzeuge an die Baustelle fahren konnten, waren viele Bagger-Matratzen aus Holz notwendig, die ein Einsinken der Fahrzeuge verhinderten.
Bereits vor knapp einem Jahr, im Frühjahr 2022, war das Projekt „Lungelbach“ umgesetzt worden.
Auch dort waren vorhandene Staueinrichtungen mit Hartvinyl-Spundwänden verstärkt und mit Überläufen ausgestattet worden. Zusätzlich waren zahlreiche kleinere Entwässerungs-Einrichtungen zurückgebaut worden.
Dieses Verschließen von Entwässerungsgräben reicht meist, um Moore wieder in einen natürlichen Zustand zurückführen zu können. So gelingt es, den Niederschlagabfluss zu verlangsamen und das Regenwasser in den Moorflächen zurückzuhalten.
Auf den feuchter werdenden Böden können sich so wieder typische Pflanzenarten, wie der Sonnentau, die Rosmarinheide oder das Wollgras ansiedeln. Gleichzeitig wird der Ausstoß von Kohlendioxid verhindert. Offene Wasserflächen, die sich in alten Torfstichen bilden können, dienen zudem als Lebensraum für viele Libellenarten.
Beide Maßnahmen optimieren durch die verstärkten Staueinrichtungen den Regenrückhalt. Sie dienen so sowohl dem verbesserten Hochwasserschutz und der Optimierung des Wasserrückhalts, als auch dem Moor- und Klimaschutz.
Deshalb wird seit vielen Jahren mit großer Anstrengung versucht, weite Teile der Fläche in einen natürlichen Zustand zu versetzen.
Die Rosenheimer Stammbeckenmoore sind mit über 650 Hektar zusammenhängender Moorfläche eine der größten, renaturierten Moore in Deutschland. Die beiden Projekte fördert der Freistaat Bayern im Rahmen des „Klimaprogramms 2050 – Bayern, Moore“.
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